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Der Entstehung des Alls und des Lebens auf der Spur

Planetologen erhalten Probe von Kometen



Durch den Schweif des Kometen Wild 2 flog die Sonde "Stardust", deren Proben auch in Münster untersucht werden.

Illustration: NASA


Seit er als kleiner Junge sah, wie Männer auf dem Mond spazieren gingen, hat Dr. Thomas Stephan die Faszination für Himmelskörper nicht mehr losgelassen. Wie entstand die Erde? Wie das Weltall? Heute trägt Stephan dazu bei, diese Fragen zu klären. Als einer der wenigen Forscher weltweit hat der Planetologe die Gelegenheit, das erste nicht verunreinigte Material eines Kometen, das je zur Erde kam, zu untersuchen.

Eingegossen in Epoxydharz werden die Teile des Kometen Wild 2, die rund zehn Mikrometer groß sind, in wenigen Wochen in Münster eintreffen. Eingefangen hat sie die Sonde Stardust, die vor sieben Jahren startete. Erstmals konnte sie außerirdisches Material, dass nicht vom Mond stammt, einsammeln, als sie durch den Schweif des Kometen flog. Das Institut für Planetologie in Münster ist einer der wenigen Standorte in Deutschland und weltweit, an dem die kostbaren Proben untersucht werden können. Denn hier wurde die Flugzeit-Sekundärionen-Massenspektrometrie entwickelt, ein Verfahren, das es erlaubt, über die Bestimmung der Masse der Planeten deren Zusammensetzung zu ermitteln – und damit dem Geheimnis, wie das Weltall an seinem Beginn ausgesehen haben mag, ein wenig näher zu kommen. Denn Kometen haben sich seit dem Urknall vor rund 13 Milliarden Jahren kaum verändert und sind damit originäre Zeugen der Entstehung des Weltalls. Und auch die Entstehung des Lebens auf der Erde, so hofft Stephan, lässt sich durch die unscheinbaren Proben vielleicht erklären.

bn