Einsteins Wunderjahr
Hundert Jahre sind seit Einsteins "annus mirabilis", seinem Wunderjahr, vergangen. Albert Einstein legte 1905 im Alter von 26 Jahren fünf Arbeiten vor, die sämtlich als revolutionär betrachtet werden müssen. Die großen Umwälzungen der Physik, der Übergang von der klassischen Physik des 19. Jahrhunderts zur Quantenphysik und relativistischen Physik, haben ihren Ursprung in diesen Arbeiten. Niemals sonst hat es in der Geschichte der Physik einen ähnlichen Fall gegeben, in dem eine Person in einer so kurzen Zeitspanne derart bedeutendes hervorgebracht hat.
Der Fachbereich Physik würdigt das Jahrhundertgenie mit einer
Vorlesungsreihe, die allgemeinverständlich die Prinzipien von Einsteins
Ideen vermittelt. Den Auftakt macht am 28. April Prof. Georg Friedrich
Hanne über Einsteins Beitrag zur Quantentheorie, für den er 1921 den
Nobelpreis erhielt. Die wohl berühmteste Arbeit, die spezielle
Relativitätstheorie, behandelt Prof. Gernot Münster am 12. Mai in
seinem Vortrag "Relativitätstheorie für Radfahrer". In dem Vortrag von
Prof. Rudolf Friedrich geht es am 2. Juni um Einsteins Arbeit zur
Brown'schen Bewegung, in der er die Grundlagen für die Beschreibung von
Zufallsprozessen legt. Ist der Aufsatz in der breiten Öffentlichkeit
auch eher unbekannt, hat sich die Konzeption zur Behandlung von
Vielteilchensystemen in ihrer Anwendung auf Systeme der unbelebten und
belebten Natur als äußerst erfolgreich erwiesen. Die berühmte Formel
E=mc2 steht im Mittelpunkt des Vortrages von Prof. Johannes Wessels am
9. Juni. Die Reihe endet am 23. Juni mit Prof. Peter Boschan, der die
Entwicklung von Einsteins Forschergeist und Stationen seines
wissenschaftlichen Wirkens skizziert.
gm
Die Veranstaltungen finden jeweils donnerstags um 17.15 Uhr im Hörsaal S8 des Schlosses statt.