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Ad Legendum - einfach lesenswert

Studierende der Rechtswissenschaft geben eigene Ausbildungszeitschrift heraus


Vertieft ins eigene Werk ist die Redaktion von "Ad Legendum", der ersten Ausbildungszeitschrift von Jura-Studierenden.

Foto: Johannes Gräbig

Der Titel "Ad Legendum" bringt es auf den Punkt: Die Ausbildungszeitschrift aus Münsters Juridicum ist einfach "lesenswert". "Dieser Titel erschien uns seriös und trotzdem flott", meint Chefredakteurin Elke Berding. Das fünfzehnköpfige Redaktionsteam, in dem vom Studienanfänger bis hin zum Doktoranden alle Semester vertreten sind, bemüht sich, neben einem wechselnden Schwerpunktthema auch Beiträge zu Methodik, Grundlagen und Studienpraxis sowie Fallbearbeitungen zu sammeln, die alle Rechtsgebiete und Schwierigkeitsgrade abdecken. Unterstützt wird das Team durch den Herausgeberbeirat, der von zwölf Lehrenden der Rechtswissenschaftlichen Fakultät gebildet wird und der Redaktion mit Rat und Tat zur Seite steht. Ziel ist es, die "Zeitschrift von Studierenden für Studierende" als eine vollwertige, umfassende Ausbildungszeitschrift für Juristen mit dem Schwerpunkt Münster zu etablieren.

Mit diesem Konzept haben die jungen Redakteure absolutes Neuland betreten. Eine vergleichbare Juristenzeitschrift gab es in dieser Form bis zum Start von "Ad Legendum" im Oktober vergangenen Jahres in Deutschland noch nicht. "Wir können im Vergleich zu den marktführenden Publikationen der großen Verlage direkt auf die Bedürfnisse und Wünsche der Studierenden eingehen", erklärt Elke. Die Studierenden können zum Beispiel das Schwerpunktthema direkt mitbestimmen.

Diese Idee scheint bestens anzukommen. Die erste Ausgabe der "Ad Legendum" war ein voller Erfolg, so dass sogar noch Exemplare nachgedruckt werden mussten. Inzwischen beträgt die Auflage 600 Stück. Dabei gab es anfangs erhebliche Zweifel am Gelingen der Zeitschrift seitens der Lehrenden. "Viele hielten die Idee zwar für gut, waren aber auch davon überzeugt, dass solch ein ehrgeiziges Vorhaben nicht funktioniere", erinnert sich Elke. "Deshalb war es am Anfang ziemlich schwierig, Fallbeispiele von den Professoren zu bekommen." Mit dem Erfolg der ersten Ausgabe hat sich die Lage jedoch um 180 Grad gedreht. "Heute begegnen uns die Professoren mit großem Wohlwollen und bieten sogar von sich aus Fälle oder Aufsätze zur Veröffentlichung an", freut sich Christoph Hillebrand, Pressebeauftragter der Zeitschrift. "Dass man etwas ganz Neues aus der Taufe gehoben hat und dafür die Anerkennung von den Dozenten erhält, macht einen schon stolz!"

Das aktuelle Schwerpunktthema "Lebenspartnerschaftsgesetz" der Mitte Januar erschienenen aktuellen Ausgabe ist auch diesmal wieder mit Lehrbeiträgen, Aufsätzen, Berichten, Interviews und Rezensionen ergänzt worden, die den größtenteils rechtswissenschaftlich-theoretischen Ansprüchen der Studierenden, aber auch dem oft vernachlässigten Informationsbedarf in den Bereichen Studium und Praxis gerecht werden sollen.

Erhältlich ist die jeweils zu Anfang und Ende eines Semesters erscheinende "Ad Legendum" in der Fachschaft Jura, bei Krüper und bei Coppenrath & Boeser für drei Euro.

bg