Uni-Stipendien nur zum Abschluss
Förderung wird gemäß der Empfehlungen des Wissenschaftsrates umgestellt
Als vor zwei Jahren das Wissenschaftsministerium des Landes die individuelle Förderung von Doktoranden stoppte, sprang die Universität in die Bresche und stellte Mittel für Promotionsstipendien zur Verfügung. Das Rektorat hat nun beschlossen, sein Konzept der Promotionsförderung im Sinne der Empfehlungen des Wissenschaftsrats zu ändern: Dies bedeutet, statt promotionsbegleitenden Stipendien werden nun nur noch Stipendien für ein Jahr vergeben. Das heißt, eine Vergabe erfolgt nur noch, wenn innerhalb des Förderungszeitraums der erfolgreiche Abschluss des Promotionsvorhabens mit einem überdurchschnittlichen Ergebnis zu erwarten ist. "Alle bisher vergebenen Grundstipendien bleiben davon unberührt, sie laufen wie bisher zwei Jahre mit der Möglichkeit einer Ausnahmeverlängerung von einem Jahr", sagt Ulrike Kohrt-Sinner, in der Zentralen Studienberatung zuständig für die Stipendienvergabe. 920 Euro monatlich erhält jeder der maximal zehn Stipendiaten ab dem 1. März 2005, zusätzlich können Zuschüsse für Reisekosten in Höhe von 500 Euro beantragt werden. Voraussetzung sind ein fundierter Arbeitsplan mit Gliederung und je ein Gutachten von zwei Professoren. Die Anträge werden den Forschungskommissionen der einzelnen Fachbereiche zur Stellungnahme vorgelegt, entschieden wird dann in der Vergabekommission des Rektorats. "Die Betreuer müssen sich der Verantwortung ihren Doktoranden gegenüber bewusst sein, wenn sie sie zur Promotion ermutigen", verdeutlicht Kohrt-Sinner. Dazu gehöre eben auch, sich schon im Vorfeld nicht nur der wissenschaftlichen Machbarkeit zu versichern, sondern auch, sich der finanziellen Situation der Doktoranden bewusst zu sein.
Kohrt-Sinner bedauert, dass die grundständige Förderung abgeschafft worden ist, denn in den vergangenen Jahren seien die Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter und wissenschaftliche Hilfskräfte in den Fachbereichen reduziert worden. Unter den Stipendiaten seien erfahrungsgemäß viele ausländische Studierende, für die die Stipendien der Uni oft die einzige Möglichkeit seien, weil externe Stiftungen wie beispielsweise die Konrad-Adenauer-Stiftung häufig den Nachweis gesellschaftspolitischen Engagements verlangten. "Und der ist für ausländische Studierende naturgemäß schwieriger zu erbringen als für deutsche".
Trotzdem bemüht sich Kohrt-Sinner schon bei der Antragstellung, den Doktoranden auch Alternativen der Finanzierung aufzuzeigen. Wer also promovieren möchte und keine der Mitarbeiter- oder Hilfskraft-Stellen bekommen konnte, sollte sich an Ulrike Kohrt-Sinner, Tel: 8322065, wenden oder auf die Seite www.uni-muenster.de/studieren/stipendien_promotion.html gehen.
bn