Viele Studierende wollen nicht zahlen
![]() Abgestempelt fühlten sich viele Studierende, die nicht bereit waren, die Langzeitstudiengebühren zu zahlen. |
Die Einführung von Studiengebühren in Nordrhein-Westfalen führt auch an der Universität Münster zu einem deutlichen Rückgang der Studierendenzahl. Zu rechnen ist mit rund 37000 Studierenden gegenüber 41845 im Vorjahr. Verursacht wird dieser Rückgang um etwa zwölf Prozent durch eine Verdoppelung der Exmatrikulationen von 4284 im Sommersemester 2003 auf rund 8500 in diesem Sommersemester.
Bis zum Stichtag 1. April hatten 4500 Studierende die Exmatrikulation in der Universitätsverwaltung selbst beantragt. Für weitere 4000 Studierende, die sich trotz Mahnungen und Einräumung einer Nachfrist bislang nicht ordnungsgemäß für das neue Sommersemester rückgemeldet haben, wurde die "Zwangsexmatrikulation" durchgeführt. Insgesamt hatten über 9000 Studierende Gebührenbescheide erhalten, gegen die rund 2000 Widerspruch eingelegt hatten.
Auch wenn die Zahlen von anderen nordrhein-westfälischen Hochschulen noch nicht vorliegen, ist zu vermuten, dass die Zahl der Exmatrikulationen damit im Landesvergleich eher unterdurchschnittlich ausfallen wird, denn auch bei der Zahl der versandten Bescheide lag die Universität Münster unter dem Landesdurchschnitt. Außerdem weist Münster schon seit Jahren eine sehr kurze Fachstudiendauer und einen überdurchschnittlicher Studienerfolg auf.
Die Einnahmen in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro kommen nicht den einzelnen Hochschulen zugute, sondern werden an das Land abgeführt. Im kommenden Jahr sollen die Hochschulen die Hälfte des Geldes erhalten, 2006 in voller Höhe.