10 Jahre ProTalent – 10 Jahre Engagement, Erfolgsgeschichten und Vielfalt
Schon während der ProTalent-Förderung zeigt sich die Vielfalt der Stipendiatinnen und Stipendiaten. Sie studieren über alle 15 Fachbereiche hinweg, sind in den unterschiedlichsten Bereichen engagiert und interessiert. Und auch den Weg, den sie während und nach der Förderung gegangen sind und wie sie durch das Stipendium unterstützt wurden, ist ebenfalls sehr facettenreich. Erhalten Sie hier einen kleinen Einblick in die Werdegänge einiger ProTalent-Altstipendiat*innen.
Ich komme gebürtig aus Aleppo und bin vor 6,5 Jahren mit einem Studentenvisum nach Deutschland gekommen. Aktuell befinde ich mich im praktischen Jahr des Medizinstudiums und bereite mich auf mein letztes Staatsexamen im November vor. Danach werde ich meine begonnene Doktorarbeit in der kardiologischen Abteilung der Universitätsklinik zum Abschluss bringen und eine Weiterbildungsstelle als Assistenzarzt suchen. Ich bin sehr dankbar, ein ProTalent-Stipendiat gewesen zu sein. Das Stipendium zeigte mir, dass unser Fleiß, soziales Engagement und Erfolg geschätzt werden, was mich wiederum motiviert hat, mein Bestes zu geben.
Leonard Dietrich, Stipendiat von 2016/17 bis 2017/18
Die Zeit als Stipendiat habe ich in guter Erinnerung. Ich konnte mich dadurch wesentlich mehr auf mein Studium (Arabistik/Islamwissenschaft und Geschichte) konzentrieren und auch eine mehrmonatige Reise nach Mauretanien finanzieren, die mich nachhaltig prägen sollte. Mein Studium habe ich 2019 mit dem B.A. abgeschlossen. Masterstudium und Promotion sind künftig geplant. Allerdings entschied ich mich vor zwei Jahren, zunächst als Reserveoffizier in der Bundeswehr zu dienen. Ich möchte auf diesem Wege Staat und Gesellschaft etwas zurückgeben.
Die Förderung hat mir mein BWL-Studium erst ermöglicht. Nach einem Studiengangswechsel verlor ich meinen Anspruch auf BAföG und meine Mutter war finanziell nicht in der Lage, mich zu unterstützen. So konnte ich ohne Kredit und Nebenjob mein Studium bestreiten. Daneben wurden von meinem Förderer, BASF Coatings, viele Events, wie beispielsweise Werkbesichtigungen und Austauschrunden mit Mitarbeitern veranstaltet. Einige Stipendiaten konnten hierüber sogar ein Praktikum absolvieren.
Das Deutschlandstipendium hat mir ermöglicht, bereits während meines Studiums Vortragsreisen in ganz Europa zu unternehmen – obgleich bisher virtuell keine entsprechenden Fördermöglichkeiten dafür existieren. Nach meinem Studienabschluss erweisen sich die so früh gewonnenen Erfahrungen in der akademischen Welt als sehr wertvoll: Ich bin den Weg, den ich eingeschlagen habe, weitergegangen; heute stehe ich kurz vor dem Abschluss meiner Promotion und weiß ganz genau, wohin ich weitergehen werde – nämlich als PostDoc weiter in Richtung des Kerns der Welt des Forschens.
Violetta Gronau, Stipendiatin von 2013/14 bis 2014/15
Seit dem 01.06.2020 bin ich Pfarrerin in den Evangelischen Kirchengemeinden Mainz-Ebersheim und Zornheim. Bis dahin war es ein langer Weg: Ein langes Studium (in Frankfurt/Main und Münster), ein Vikariat (in Mainz-Lerchenberg und Mainz-Drais) und ein Spezialvikariat im Hospiz, in der Klinikseelsorge und beim Bestatter liegen hinter mir. Ich konnte viele Erfahrungen sammeln und kann nun meinen Traumberuf ausüben. Als Pfarrerin habe ich viel Verantwortung, eine vielfältige und kreative Arbeit und den Kontakt mit Menschen aus allen Altersgruppen, Milieus und Bereichen. Mir macht mein Beruf große Freude und ich bin stolz, ihn nun ausüben zu dürfen. Dieser lange Weg war für mich nur mit der Unterstützung von ProTalent möglich. Dank der Förderung konnte ich mein Studium finanzieren und nur so konnte ich da hinkommen, wo ich jetzt bin. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an meine Förderin von der Sparda-Bank und an das ganze ProTalent-Team für die Förderung und die gute Betreuung!
Das zweijährige Deutschlandstipendium während meines Masterstudiums der Biomedizin in Münster und die entsprechende finanzielle Unterstützung ermöglichten es mir, Praktika in Hamburg und Kopenhagen zu absolvieren. Am Anschluss entschied ich mich, im Bereich der Evolution und Genetik von Rezeptoren und ihrer Hormone in Kopenhagen und Cambridge zu promovieren. Derzeit arbeite ich als Wissenschaftler im Bereich der Personalisierten Medizin an der Universität Kopenhagen und am Institut für biologische Psychiatrie in Roskilde in Dänemark.
Lena Henning, Stipendiatin von 2014/15 bis 2017/18
Für mich bedeutete das ProTalent-Stipendium vor allem, Freiräume zu bekommen, sich mit den Dingen zu beschäftigen, für die man brennt, und Netzwerke aufzubauen. Nach meinem Studienabschluss hatte ich das Glück, dass ich eine Promotion in der Sportpsychologie beginnen konnte – in der ich mich mittlerweile im Endspurt befinde. Mir macht die Promotionszeit und das Arbeiten an der Universität mit all seiner Vielfalt so viel Freude, dass ich gerne auch nach der Promotion in der Wissenschaft arbeiten und mich weiterqualifizieren würde.
Nach meiner ProTalent-Förderung, die von der Außenwirtschaftsakademie finanziert worden war, legte ich mein erstes juristisches Staatsexamen ab. Im Anschluss begann ich mit meiner Dissertation zum britischen Verfassungsrecht, die mich auch aktuell noch umtreibt. Die finanzielle Unterstützung während der Examensvorbereitung ermöglichte es mir, auch in dieser stressigen Phase des Studiums mein soziales Engagement in einem Altenzentrum fortzuführen. Ohne die Förderung wäre diese tolle Verbindung vielleicht abgerissen – so bin ich aber noch heute dort tätig!
Nike Matthiesen, Stipendiatin von 2014/15 bis 2017/18
Mit dem großen Glück, durch das ProTalent-Deutschlandstipendium finanziell unterstützt zu werden, konnte ich während meiner Studienzeit einige (auch unbezahlte) Praktika absolvieren, die mir zu vielfältigen, beruflichen Einblicken über meine Studienrichtung hinaus verhalfen. Mit den Erfahrungen, die ich im operativen Projektmanagement sowie auf der Ministerialebene sammeln konnte, betreue ich jetzt nach meinem geschichtswissenschaftlichen Masterstudium ein tolles, innovatives Forschungsprojekt in der Stiftung „Haus der Geschichte“ in Bonn. Es handelt sich um ein innovatives Kooperationsprojekt mit dem Fraunhofer IAIS, in dem wir gemeinsam einen KI-basierten Software-Prototyp zur Erkennung von Emotionen in Zeitzeugeninterviews entwickeln. Das Forschungsprojekt bietet die Chance, neueste Kenntnisse aus der KI-Forschung stärker in den kulturellen Bereich hineinzutragen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit voranzutreiben.
Jewgeni Sadowski, Stipendiat von 2014/15 bis 2015/16
Die Beendigung der ProTalent-Förderung fiel zeitlich mit meinem Masterabschluss zusammen. Ebenso hatte es mich damals schon nach Schweden verschlagen und ich unterzeichnete danach meinen ersten „richtigen“ Arbeitsvertrag als Unternehmensberater. Mittlerweile bin ich bei Accenture in Schweden tätig, werde aber demnächst ins Business Development eines großen skandinavischen Medienkonzerns wechseln. Die ProTalent-Förderung war eine wichtige finanzielle und ideelle Hilfe bei der Umsetzung meines Studien- und Karriereplans, für die ich nach wie vor sehr dankbar bin.
Katharina Scheerer, Stipendiatin von 2017/18 bis 2018/19
Im März 2020 habe ich den Master in Kulturpoetik der Literatur und Medien abgeschlossen und direkt danach mit der Promotion an der Graduate School Practices of Literature (Münster) begonnen. Die Promotion wird durch die Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert, sodass ich mich – wie einst mit dem ProTalent-Stipendium – voll auf mein Projekt konzentrieren kann. Durch das ProTalent-Stipendium hatte ich die Zeit, mich intensiv mit den Studieninhalten auseinanderzusetzen und bereits während des Masters mein Promotionsvorhaben zu erarbeiten.
Mit dem Masterabschluss endete zwar mein ProTalent-Stipendium, aber nicht die Zeit an der WWU: Inzwischen bin ich wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Lehrstuhl für BWL, insb. Organisation, Personal und Innovation. Dank der finanziellen Unterstützung konnte ich mich gut auf das Masterstudium konzentrieren und auf meine aktuellen Tätigkeiten vorbereiten. Aber nicht nur das: Im ProTalent-Netzwerk habe ich wertvolle Kontakte geknüpft – sowohl zu meinem Förderer als auch zu anderen StipendiatInnen, mit denen ich noch heute in Kontakt stehe.
September 2014, frisch angekommen, direkt aus Moskau, Anmeldungen, Registrierungen, Visum, O-Woche, Stress mit Unterkunftssuche… – zusammengefasst der Anfang eines ganz neuen Lebenskapitels. Die Begeisterung für das BWL-Masterstudium, die neue Kultur und gleichzeitig die Unsicherheit im Hinblick auf die nächsten Schritte dieses neuen Lebensabschnitts haben meine damalige Lebenssituation bestimmt. Dank der finanziellen Unterstützung konnte ich mich voll und ganz auf mein Studium konzentrieren und tiefer in die Finanzwelt eintauchen. Nach der Beendigung der Förderung, bin ich in die Berufswelt eingestiegen und arbeite nun seit mehreren Jahren im Bereich Financial Advisory bei einem Big Four Unternehmen (Big Four bezeichnet das Oligopol der vier größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften der Welt: Deloitte, EY, KPMG und PricewaterhouseCoopers). Während der Zukunftsplanung und der dazugehörenden Unsicherheit erinnert man sich immer wieder an die „Knotenpunkte“ des eigenen Lebensweges, um zu verstehen, wie man bereits zurückliegende Ziele erreicht hat. Das Studium an der WWU Münster und das ProTalent Programm waren solch ein Knotenpunkt für mich.
Altstipendiat*innen im Alumni-Club Universität Münster
Eine Untergruppe des Alumni-Club Universität Münster sind die Stipendiat*innen und Altstipendiat*innen von ProTalent. Um Mitglied in dieser Gruppe zu werden, treten Sie einfach dem Alumni-Club Universität Münster bei und geben Sie an, dass Sie von ProTalent gefördert wurden. (Weitere Informationen über den Alumni-Club der Universität Münster).
Die Mitgliedschaft ist kostenlos und ermöglicht es Ihnen zudem, zum vergünstigten Alumni-Tarif am Hochschulsport teilzunehmen, Ihre "...@uni-muenster.de"-Mailadresse als Weiterleitungsadresse zu behalten, alte Mitstipendiat*innen und Kommiliton*innen beim jährlichen Alumni-Tag wiederzutreffen und vieles mehr (Übersicht der Angebote für Alumni).
