Neuberufene im Jahr 2024

Prof. Dr. Philipp Backhaus
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Prof. Dr. Philipp Backhaus
(Medizinische Fakultät)

Philipp Backhaus ist seit August 2024 Juniorprofessor für molekulare Bildgebung. Nach seinem Studium der Humanmedizin an der Universität Würzburg schloss er 2017 seine experimentelle Promotion in der Neurophysiologie der Universität Würzburg ab. Parallel zu seiner 2015 begonnen Facharztausbildung in der Klinik für Nuklearmedizin der Uniklinik Münster war Philipp Backhaus als Postdoc Clinician Scientist und später Projektleiter im Sonderforschungsbereich „inSight – Darstellung organspezifischer Entzündung durch multiskalige Bildgebung“ im European Institute for Molecular Imaging (EIMI) der Universität Münster tätig. Anschließend arbeitete er für ein Jahr als Clinical Fellow für Nuclear Oncology am Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York City und schloss Ende 2022 die amerikanische nuklearmedizinische Facharztprüfung ab. Aktuell ist er Oberarzt in der Klinik für Nuklearmedizin der Uniklinik Münster.

Der Forschungsschwerpunkt seiner Professur ist die molekulare und funktionelle Bildgebung der Tumormikroumgebung und von entzündlichen Erkrankungen. Hierzu werden neue radioaktiv markierte Tracer eingesetzt, die sich spezifisch an Oberflächenproteine binden und so die Präsenz dieser im Körper anzeigen. So trug Philipp Backhaus zur Entwicklung eines neuen Tracers für die Positronen-Emissions-Tomographie bereit, der erstmals in Münster präklinisch und klinisch evaluiert wurde. Mit dem Tracer lässt sich die Aktivierung von Fibroblasten im Körper darstellen, womit sich sowohl Krebs-assoziierte Fibroblasten in der Tumormikroumgebung als auch aktivierte Fibroblasten in entzündlichen Prozessen erkennen lassen. Der Tracer wird inzwischen routinemäßig unter anderem bei Brustkrebs und in klinischen Studien angewandt.

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Prof. Dr. Claudia Bozzaro
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Prof. Dr. Claudia Bozzaro
(Medizinische Fakultät)

Claudia Bozzaro ist seit September 2024 Professorin für Medizinethik und Leiterin des Instituts für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin. Sie studierte in Freiburg und Paris Philosophie und Kunstgeschichte. Ihre Promotion im Fachbereich Philosophie verfasste sie im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojekts zu den Grenzen einer präferenzorientierten Medizin. In ihrer Arbeit befasste sie sich mit der Frage nach dem Zusammenhang mit Leiden, Zeit und Alter im Kontext der Anti-Aging-Medizin. Anschließend war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin in Freiburg tätig. Im Jahr 2020 wurde sie mit einer Arbeit zum normativen Stellenwert des Leidensbegriffes in medizinischen Praktiken am Lebensende an der medizinischen Fakultät der Universität Freiburg habilitiert. Im selben Jahr folgte sie einem Ruf auf eine Professur für Medizinethik an die Universität zu Kiel.

In ihrer Forschung beschäftigt sie sich vor allem mit Fragestellungen am Lebensanfang und am Lebensende, mit ethischen Fragen der Präzisionsmedizin, der Analyse normativer Konzepte in der Medizin wie Leiden, Schmerz, Vulnerabilität sowie Fragen der Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit im Gesundheitswesen. Ziel dabei ist es, aktuelle Ansätze und Entwicklungen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen zu analysieren und Orientierung für die Praxis zu geben.

Zur Medizinischen Fakultät

Prof. Dr. Sabrina Büttner

Prof. Dr. Sabrina Büttner
(Fachbereich Biologie)

Sabrina Büttner ist seit Oktober 2024 Professorin für Zellbiologie am Institut für Integrative Zellbiologie und Physiologie. Sie studierte Biochemie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und promovierte an der Universität Graz in Österreich mit Studien zum genetisch programmierten Zelltod, die 2008 vom Fachjournal Science und GE Healthcare als hervorragende Dissertation ausgezeichnet wurden. Nach mehreren Jahren als Gruppenleiterin in Graz habilitierte sie 2013 zum Thema Proteotoxizität und Zelltod in den Fächern Biochemie und Molekularbiologie. 2015 nahm Sabrina Büttner einen Ruf an die Universität Stockholm an.

Im Mittelpunkt ihrer Forschung stehen molekulare Mechanismen der Zellalterung und der intrazellulären Kommunikation. Sabrina Büttner interessiert sich vor allem für die Kommunikation zwischen Organellen mittels direkten, physischen Kontakts an sogenannten Membrankontaktstellen. Diese erlauben den Austausch von Ionen, Metaboliten und Lipiden, um organellenspezifische Prozesse zu integrieren und tragen zum Beispiel zur Feinabstimmung unterschiedlicher Aspekte der Proteinqualitätskontrolle bei, deren Funktionsverlust beim Altern zur toxischen Ablagerung von Proteinaggregaten führt.

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Prof. Dr. Timo Dexel
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Prof. Dr. Timo Dexel
(Fachbereich Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften)

Timo Dexel ist seit August 2024 Juniorprofessor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Didaktik und Schulforschung der inklusiven Bildung. Er studierte für das Lehramt an Grundschulen an der Universität Münster, wo er auch promovierte. In seiner Dissertation beschäftigte sich mit den Gelingensbedingungen inklusiver mathematischer Bildung an Grundschulen. Von 2016 bis 2019 arbeitete Timo Dexel als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Didaktik der Mathematik an der Universität Münster. Von 2019 bis 2020 war er als Post-Doc am Institut für Rehabilitationspädagogik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg tätig. Ende 2020 wechselte Timo Dexel auf eine Studienratsstelle an die Bergische Universität Wuppertal, hier im Bereich Mathematikdidaktik/Sonderpädagogik.

Sein zentraler und Arbeitsschwerpunkt besteht in der Entwicklung und Erforschung einer inklusiven (Fach-)Didaktik. Neben empirisch begründeten konstruktiven Vorschlägen dazu hat Timo Dexel gemeinsam mit Kollegen die konkrete Praxis von Fachunterricht ethnographisch erforscht, hier insbesondere den Anfangsunterricht der Grundschule. Aktuell forscht er zu den Aufgaben, Chancen und Grenzen von Didaktik im Kontext sozialer Benachteiligung, Armut und Diskriminierung. Er arbeitet vor allem mit qualitativen Methoden und Zugängen der Bildungsforschung (insbesondere mit Interviews und teilnehmender Beobachtung).

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Prof. Dr. Regina Elsner
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Prof. Dr. Regina Elsner
(Katholisch-Theologische Fakultät)

Regina Elsner ist seit Januar 2024 Professorin für Ostkirchenkunde und Ökumenik an der Katholisch-Theologischen Fakultät. Zwischen dem Studium der katholischen Theologie in Berlin und Münster und der Promotion an der Universität Münster im Jahr 2017 arbeitete sie unter anderem als Projektkoordinatorin für die Caritas in St. Petersburg und als wissenschaftliche Referentin einer Bundestagsabgeordneten. Von 2010 bis 2014 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Kompetenznetz „Institutionen und institutioneller Wandel im Post-Sozialismus“ am Ökumenischen Institut in Münster. Von 2017 bis 2023 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien in Berlin tätig.

Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen die orthodoxen Kirchen im post-sowjetischen Osteuropa sowie Fragen der Sozialethik und der politischen Theologie der orthodoxen Kirchen. Neben einer grundsätzlichen Beschäftigung mit der theologischen Haltung der orthodoxen Kirchen zur Moderne stehen dabei vor allem Themen der ökumenischen Friedensethik, ihre Rolle in Kriegs- und Konfliktsituationen, religiöse Identitäten in gesellschaftlichen Prozessen sowie Wertekonflikte und Gender-Diskurse im Zentrum. Seit 2018 hat sie besonders intensiv zur Orthodoxie in der Ukraine geforscht und publiziert. Mit ihrem sozialethisch-kirchenhistorischen Fokus geht sie besonders der Verstrickung von Religion und Politik in der Region vor dem Hintergrund des aktuellen Kriegs auf den Grund.

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Prof. Dr. Claudia Equit
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Prof. Dr. Claudia Equit
(Fachbereich Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften)

Claudia Equit ist seit September 2024 Professorin für Erziehungswissenschaft mit den Schwerpunkten Sozialpädagogik/Kinder- und Jugendhilfe. Nach einer Ausbildung zur Chemielaborantin studierte sie Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik an der TU Dortmund. Vor ihrer Berufung an der Universität Münster war sie Professorin für Sozialpädagogik an der Leuphana Universität in Lüneburg.

Der Forschungsfokus von Claudia Equit liegt auf den Themen Kinderrechte und Kinderschutz. Es gibt mehrere Projekte zur Erforschung und Umsetzung von Kinderrechten, dem well-being und Bewältigungsstrategien sowie Viktimisierungen junger Menschen im Kontext von betreutem Wohnen und Pflegefamilien. Claudia Equit hat ein internationales Netzwerk zur Implementation von Kinderrechten in der außerfamiliären Betreuung (INPAC) zusammen mit Jade Purtell (Australien) und Samuel Keller (Schweiz) gegründet. Die Mitwirkung und Einbeziehung von care-experienced Personen als Akteure mit einer zentralen Expertise für Jugendhilfeforschung ist ihr ein wichtiges Anliegen. Ebenso wichtig ist ihr, das Wissen von Fachkräften in die Forschung mit einzubeziehen. Ihr Blick richtet sich dabei auf das Zusammenspiel von Kindern, Jugendlichen, Fachkräften und der Leitung in den unterschiedlichen Organisationen der Kinder- und Jugendhilfe.

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Prof. Dr. Johann Nils Foege
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Prof. Dr. Johann Nils Foege
(Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät)

Johann Nils Foege ist seit Oktober 2024 Professor für Management und Direktor des Instituts für Innovation, Strategie und Organisation. Zuvor war er Professor für Innovationsmanagement an der Leibniz Universität Hannover. Er studierte Management und Economics an der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Utrecht (Niederlande). Im Anschluss promovierte er am Technology and Innovation Management Institute der RWTH Aachen mit Forschungsaufenthalt an der britischen University of Cambridge. Seine Habilitation erfolgte an der Universität Münster mit Forschungsaufenthalt an der Copenhagen Business School in Dänemark.

Johann Nils Foege forscht an der Schnittstelle von Technologie- und Innovationsmanagement, strategischem Management und Organisationsforschung. Im Fokus stehen die Gestaltung und Umsetzung von Innovationsstrategien in Unternehmen unterschiedlicher Größe, insbesondere in Kooperationen und beim Wissenstransfer zwischen mehreren Organisationen. Weitere Forschungsschwerpunkte liegen in der Anpassungsfähigkeit von Organisationen an sich wandelnde Marktbedingungen und der Rolle neuer Technologien wie künstlicher Intelligenz, virtueller Realität und Blockchain. Seine Arbeiten zur digitalen Transformation beleuchten, wie Unternehmen digitale Technologien zur Prozessoptimierung und Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle nutzen. Besonders interessiert ihn die „Twin Transformation“, also das Zusammenspiel aus Digitalisierung und Nachhaltigkeit, um ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Prozesse zu fördern.

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Prof. Dr. Julia Gasterstädt

Prof. Dr. Julia Gasterstädt
(Fachbereich Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften)

Julia Gasterstädt ist seit Oktober 2024 Professorin für Grundlagen der inklusiven Bildung und Sonderpädagogik am Institut für Erziehungswissenschaft. Nach Ihrem Studium der Erziehungswissenschaft, Psychologie und Geschichte an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld und der Goethe-Universität Frankfurt tätig. Dort promovierte sie in Kooperation mit dem Graduiertenkolleg „Inklusion – Bildung – Schule“ an der Humboldt-Universität Berlin zur Steuerung von Inklusion in Bildungssystemen. Sie arbeitete in der Lehrkräftebildung mit Schwerpunkt auf Sonderpädagogik und inklusive Bildung und forschte in Projekten zu Spannungsfeldern inklusiver Bildung sowie zur Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure in inklusiven Schulen. Bevor sie den Ruf nach Münster annahm, hatte Julia Gasterstädt eine Qualifikationsprofessur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Inklusion und Schulentwicklung an der Universität Kassel inne.

Julia Gasterstädt interessiert zum einen die Forschung zu Schul(system)entwicklung zwischen Transformation und Stabilisierung und die Frage, wie Akteure im Schulsystem Ansprüche und Programmatiken im Rahmen komplexer und widersprüchlicher Logiken zwischen Professions-, Unterrichts- und Organisationsentwicklung eigensinnig deuten, adaptieren und verändern. Darüber hinaus interessiert sie, wie in schulischen Handlungsfeldern Differenzen hervorgebracht und pädagogisch bearbeitet werden. Dies untersucht sie aktuell in einem Projekt zur Feststellung von sonderpädagogischem Förderbedarf zwischen der notwendigen Bereitstellung individueller Hilfe und damit einhergehenden Exklusionsmechanismen im Bildungssystem.

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Prof. Giovanni Guzzo
(Fachbereich Musikhochschule)

Giovanni Guzzo ist seit Oktober 2024 Professor für das Fach Violine im Fachbereich Musikhochschule. Er studierte an der Royal Academy of Music in London, wo er seinen Bachelor- und seinen Masterabschluss erlangte. Zu seinen bisherigen beruflichen Stationen gehört unter anderem die Tätigkeit als Konzertmeister des Camerata Salzburg. Vor seiner Berufung war Giovanni Guzzo in unterschiedlichen akademischen Positionen tätig, beispielsweise an der Royal Academy of Music und der Kunstuniversität Graz.

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Prof. Dr. Julia Kerner auch Körner

Prof. Dr. Julia Kerner auch Körner
(Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaft)

Julia Kerner auch Körner ist seit Oktober 2024 Juniorprofessorin für Diagnostik und individuelle Förderung in der inklusiven Schule am Institut für Psychologie in Bildung und Erziehung. Nach ihrem Studium der Psychologie an der Universität Hamburg promovierte sie am „DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation“ in Frankfurt am Main. Anschließend forschte und lehrte sie als Postdoc an der Universität Bremen und der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg.

Julia Kerner auch Körner versucht herauszufinden, warum einige Kinder mit Aufmerksamkeitsdefiziten und Hyperaktivität eine klinische Aufmerksamkeitsdefizit-beziehungsweise Hyperaktivitätsstörung (ADHS) entwickeln, andere aber nicht, und welche Rolle die Selbstregulation dabei spielt. Dabei geht es immer auch um die Bedeutung der Selbstregulation für das Lernen und um Zusammenhänge zu spezifischen Lernstörungen. Eine wichtige Grundlage hierfür bildet ihre Forschung zur Entwicklung von Instrumenten zur Diagnostik der Selbstregulation.

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Prof.in Dr.in Ulrike Krause
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Prof.in Dr.in Ulrike Krause
(Fachbereich Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften)

Ulrike Krause ist seit August 2024 Professorin für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Konstitution und Politik der Geschlechterverhältnisse am Institut für Politikwissenschaft. Nach ihrem Studium der Geschichte und Friedens- und Konfliktforschung an den Universitäten Mannheim, Southampton und Magdeburg wurde sie 2012 an der Universität Magdeburg in Politikwissenschaft promoviert. Zunächst arbeitete sie in den Bereichen Gender Mainstreaming, Flüchtlingsschutz und Menschenrechte für internationale humanitäre Organisationen wie UNICEF, GIZ und World Vision und lebte dafür drei Jahre in Uganda. Danach war sie PostDoc an der Philipps-Universität Marburg, Juniorprofessorin an der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Osnabrück sowie Professorin an der FH Münster, bevor sie dem Ruf an die Universität Münster folgte. Zudem ist sie seit 2017 mit dem Refugee Studies Centre der Universität Oxford affiliiert.

In ihrer Forschung und Lehre konzentriert sich auf Geschlechterverhältnisse im Kontext von Flucht, Konflikt, Gewalt und Humanitarismus mit regionalem Schwerpunkt auf Ostafrika sowie globale Entwicklungen. Dabei widmet sie sich der Rolle von Geschlecht in postkolonialen Machtverhältnissen und untersucht Ausgrenzungs- und „Othering“-Prozesse. Darüber hinaus analysiert sie, wie geschlechterbasierte Gewalt während konfliktbedingter Flucht anhält und mit humanitärer Politik zusammenhängt sowie welchen spezifischen Gefahren LGBTQ+ Geflüchtete ausgesetzt sind. Daran anknüpfend untersucht sie, wie Flüchtlinge die Gefahren und Restriktionen bewältigen, Geschlechternormen aushandeln, Schutz und Rechte einfordern, sich selbst organisieren und für Frieden eintreten.

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Prof. Dr. Stephanie Lichtenfeld
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Prof. Dr. Stephanie Lichtenfeld
(Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaft)

Stephanie Lichtenfeld ist seit September 2024 Professorin am Institut für Psychologie in Bildung und Erziehung (IPBE), an dem sie die Arbeitseinheit Entwicklungspsychologische Voraussetzungen für Erziehung und Unterricht leitet. Sie hat an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München studiert und mit Auszeichnung im Fach Psychologie promoviert. Nach der Promotion forschte sie im Rahmen eines durch den Deutschen akademischen Austauschdienst geförderten Forschungsprojekts an der University of Rochester in den USA. Nachdem sie zunächst eine akademische Ratsstelle an der LMU innehatte und später die Professur für pädagogische Psychologie an der Universität Regensburg vertrat, war sie als Professorin an der University of Durham in England tätig. 2021 folgte sie einem Ruf auf den Lehrstuhl für pädagogische und Entwicklungspsychologie an die Universität Hamburg.

Stephanie Lichtenfeld widmet sich primär der Frage, welche Emotionen Menschen im Lern- und Leistungskontext erleben, wie Emotionen und Motivation mit der Leistung in Zusammenhang stehen und welche entwicklungspsychologischen Veränderungen über die Zeit auftreten. Ferner arbeitet sie an Maßnahmen, die darauf abzielen, positive Emotionen zu fördern und negative Emotionen zu reduzieren. In ihren Studien beleuchtet sie emotions- und motivationspsychologische Themen aus verschiedenen Perspektiven. Dafür führt sie korrelative Quer- und Längsschnittstudien sowie experimentelle Untersuchungen durch, um auf diese Weise die Stärken der experimentellen Forschung und der angewandten Forschung zusammenzubringen. Darüber hinaus interessiert sie sich für das Persönlichkeitskonstrukt der Toleranz für Unsicherheit, das für Menschen eine zunehmend wichtige Rolle spielt.

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Prof. Dr. Joana van de Löcht

Prof. Dr. Joana van de Löcht
(Fachbereich Philologie)

Joana van de Löcht ist seit Oktober 2024 Juniorprofessorin für neuere deutsche Literatur am Germanistischen Institut. Sie studierte zunächst Assyriologie und vorderasiatische Archäologie im Bachelor und setzte ihr Studium mit einem Master in Editionswissenschaft und Textkritik fort. Ihre Promotion in Germanistik an der Universität Heidelberg widmete sie der Genese der „Strahlungen“ aus den privaten Tagebüchern des Schriftstellers Ernst Jünger. In der Folge arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an verschiedenen Universitäten, darunter Erlangen, Münster und Freiburg. Sie wirkte unter anderem an zwei Editionsprojekten mit, das eine zu Ernst Jüngers „Strahlungen“ und das andere zu einer frühneuzeitlichen Dämonologie.

Die Forschungsschwerpunkte von Joana van de Löcht liegen in der Literatur der frühen Neuzeit. Besonders interessiert sie das Verhältnis von historischen Umweltbedingungen und Literatur, was sie in ihrer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe „Die Spuren der ‚Kleinen Eiszeit‘ in der Literatur der frühen Neuzeit (1570–1780)“ untersucht. Weitere Forschungsinteressen umfassen die „Literary Soil Studies“, darunter vor allem die literarische Darstellung von Mooren. Zuvor war Joana van de Löcht akademische Rätin an der Universität Freiburg und hatte eine eigene Stelle im VW-Projekt „EcoFolk. Zur Agentialität (über-) natürlicher Entitäten in deutschen Mittelgebirgen“.

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Prof. Dr. Marcel Rey
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Prof. Dr. Marcel Rey
(Fachbereich Chemie und Pharmazie)

Seit Juli 2024 ist Marcel Rey Juniorprofessor für physikalische Chemie. Er studierte Materialwissenschaften an der ETH Zürich und promovierte an der FAU Erlangen-Nürnberg mit Auszeichnung zum Thema „Weiche Partikel an Grenzflächen“. Nach der Promotion forschte er mit einem Stipendium des schweizerischen Nationalfonds als Postdoc an der Universität Edinburgh in Großbritannien. Anschließend setzte er seine Forschung für zwei Jahre als Postdoc an der schwedischen Universität Göteborg fort, gefördert durch ein Stipendium der Marie Sklodowska-Curie Actions.

Seine Forschung konzentriert sich auf weiche Materie wie sogenannte kolloidale Systeme, den so genannten Kaffeering-Effekt, Emulsionen und aktive Materie. Besonders interessiert ihn das Verständnis und die gezielte Modifikation der Wechselwirkungen zwischen einzelnen Bausteinen weicher Materie, um die Eigenschaften von Emulsionen, Suspensionen und selbstorganisierten Materialien zu verstehen. Ziel seiner Forschung ist es, neue, responsive und intelligente Materialien zu entwickeln.

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Prof. Dr. Verena Rieger
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Prof. Dr. Verena Rieger
(Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät)

Seit April 2024 ist Verena Rieger Inhaberin des Lehrstuhls für Unternehmensführung am Centrum für Management. Sie studierte Kulturwirtschaft an der Universität Passau und der Musashi University in Tokio. Im Anschluss machte sie den Master in Management an der Universität Mannheim. Verena Rieger promovierte zum Thema „Kultur und Innovationen“ am Karlsruher Institut für Technologie bei der Forschungsgruppe Marketing und Vertrieb. Nach ihrer Promotion war sie als Postdoc an der TU Dortmund und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf am Lehrstuhl für Management tätig.

In ihrer Forschung widmet sie sich Fragen zur digitalen und nachhaltigen Transformation, zum strategischen Innovationsmanagement und strategischen Erfolgsfaktoren junger Unternehmen. Dabei nutzt sie einen Multi-Methoden-Ansatz mit einem Fokus auf quantitativ-empirische Sekundärdatenforschung. Sie beschäftigt sich beispielsweise in einem kürzlich veröffentlichten Forschungsprojekt mit der Frage, ob ein strategischer Innovationsfokus Unternehmen dabei hilft, Krisen besser zu überstehen.

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Prof. Dr. Nicolas Rohner
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Prof. Dr. Nicolas Rohner
(Fachbereich Biologie)

Nicolas Rohner ist seit Oktober 2024 Professor für Tierphysiologie am Fachbereich Biologie. Nach seinem Biologiestudium in Erlangen promovierte er am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen bei Dr. Christiane Nüsslein-Volhard, die 1995 für ihre Forschungen zur genetischen Steuerung der Embryonalentwicklung mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Seine wissenschaftliche Karriere führte ihn anschließend an die Harvard Medical School, wo er von 2010 bis 2015 im Labor von Dr. Cliff Tabin forschte und dort mit dem mexikanischen Höhlenfisch (Astyanax mexicanus) als Modellorganismus für extreme Adaption in Berührung kam. Von 2015 bis 2024 leitete er eine Forschungsgruppe am Stowers Institute for Medical Research, einem privaten Forschungsinstitut in Kansas City, USA, wo er das Höhlenfischmodell weiter als Modellorganismus mit modernsten genetischen Werkzeugen ausbaute.

Nicolas Rohner beschäftigt sich primär mit der metabolischen Anpassungsfähigkeit von Organismen an extreme Umweltbedingungen. Er arbeitet eng mit internationalen Forschungsteams zusammen, um die genetischen Grundlagen von Anpassungsmechanismen zu verstehen. Seine Forschung nutzt hauptsächlich den mexikanischen Höhlenfisch, aber auch andere evolutionäre Modelle, um Mechanismen der Hungerresistenz und evolutionären Resilienz gegenüber Stoffwechselkrankheiten wie Fettleibigkeit und Diabetes zu untersuchen. Dabei verfolgt er einen interdisziplinären Ansatz, der evolutionäre Prinzipien mit modernen genetischen Methoden kombiniert, basierend auf der Idee, von der Natur zu lernen, um Antworten auf moderne medizinische und physiologische Herausforderungen zu finden.

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Prof. Dr. Bettina Rösken-Winter
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Prof. Dr. Bettina Rösken-Winter
(Fachbereich Mathematik und Informatik)

Bettina Rösken-Winter ist seit April 2024 Professorin für Didaktik der Mathematik mit Schwerpunkt Primarstufe am Institut für grundlegende und inklusive mathematische Bildung. Im Anschluss an ihr Studium der Fächer Mathematik und Psychologie für das Lehramt promovierte sie 2009 mit einer mathematikdidaktischen Arbeit zur Professionalisierung von Lehrkräften. Ende 2009 trat sie eine Juniorprofessur für Didaktik der Mathematik an der Ruhr-Universität Bochum an. Im Jahr 2014 wurde sie an die Humboldt-Universität zu Berlin auf eine Professur für Design-Based Research berufen. 2018 nahm sie an der HU den Ruf auf eine Professur für Didaktik der Mathematik in der Primarstufe an.

Bettina Rösken-Winter forscht vorrangig zur Professionalisierung, insbesondere zu der Frage, wie Lehrkräfte über Fortbildungen darin unterstützt werden können, innovative Unterrichtskonzepte sowie unterrichtsrelevante Forschungserkenntnisse in ihren Unterricht zu integrieren. Diesen Schwerpunkt in der Transferforschung verfolgt sie im Rahmen des Deutschen Zentrums für Lehrkräftebildung Mathematik (DZLM). Bettina Rösken-Winter ist auch stellvertretende Leiterin des DZLM-Netzwerks. Dieses ist eingebunden in die wissenschaftliche Begleitung des Projekts „QuaMath - Unterrichts- und Fortbildungs-Qualität in Mathematik entwickeln“, zu dessen Leitungsteam sie gehört.

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Prof. Dr. Markus Rüsch
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Prof. Dr. Markus Rüsch
(Evangelisch-Theologische Fakultät)

Markus Rüsch ist seit Februar 2024 Juniorprofessor für Religionswissenschaft an der Evangelisch-Theologischen Fakultät. Er studierte an der Freien Universität Berlin, wo er über japanische Hagiographien promoviert wurde. Derzeit arbeitet er an einer Habilitation über die Ästhetik des religiösen Raums in Japan. Forschungsaufenthalte führten ihn während seines Studiums und seiner Promotion an mehrere japanische Universitäten. Nach seiner Promotion war Markus Rüsch an der Ryukoku Universität und der Kyoto Frauen-Universität in Japan tätig - als Postdoc und als wissenschaftlicher Mitarbeiter.

In Forschung und Lehre beschäftigt sich Markus Rüsch mit dem Thema „Religion“ aus der Perspektive verschiedener Disziplinen wie der Religionsästhetik, Religionsphilologie, Philosophie, Literaturtheorie und Rhetorik. Ihn interessieren Fragestellungen dazu, warum und wie man in den Religionen von heiligen Personen spricht oder welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit in einer Glaubensgemeinschaft ein Raum als religiös angesehen wird, in dem beispielsweise Rituale durchgeführt werden können. Außerdem untersucht er Fragen der Umweltethik aus der Perspektive der Buddhologie. Er setzt sich dabei mit dem Problem auseinander, in welchem Sinn buddhistische Gläubige zu einer Art des verantwortungsvollen Umgangs mit ihrer Umwelt verpflichtet sind, die sich direkt aus den Glaubensschriften ableiten lässt. Markus Rüsch untersucht diese Felder mit Blick auf den Mahāyāna-Buddhismus, wobei er einen Schwerpunkt auf den Ausprägungen des Buddhismus in Japan hat.

Zur Evangelisch-Theologischen Fakultät

Prof. Dr. Anne Kathrin Schmiedl
(Fachbereich Philologie)

Anne Kathrin Schmiedl ist seit März 2024 Juniorprofessorin für Literatur und Kultur des neueren China am Institut für Sinologie und Ostasienkunde. Nach ihrem Studium der Sinologie, Japanologie und anglistischen Kulturwissenschaften in Erlangen und Yamaguchi promovierte sie im Fach Sinologie in Erlangen. Forschungsaufenthalte führten sie nach Jinan, Taipei, Tokyo und Seoul. Ihre Promotion wurde mit einem Stipendium des evangelischen Studienwerks Villigst e. V. gefördert und mit dem Lilli-Bechmann-Rahn-Preis der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ausgezeichnet. Bevor sie den Ruf nach Münster annahm, war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Sinologie in Erlangen sowie Visiting Fellow/Postdoctoral Fellow am Internationalen Kolleg für geisteswissenschaftliche Forschung „Schicksal, Freiheit und Prognose. Bewältigungsstrategien in Ostasien und Europa“.

Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen die Literatur der späten Kaiserzeit, Schrifttheorien, Klassifizierungsprozesse, Animal Studies sowie die Geschichte und Entwicklung mantischer Methoden in chinesischsprachigen Ländern. In ihrer Dissertation untersuchte sie die bis dato wenig erforschte chinesische Schriftzeichenzerlegung, eine literarische wie kulturelle Praktik, die chinesischen Gelehrten als rhetorisches Spiel und Wahrsagern als Grundlage für die Interpretation des Kosmos diente. In ihrem aktuellen Forschungsprojekt widmet sich die Sinologin der Darstellung und Wandlung mythisch-literarischer Frauenfiguren von spätkaiserzeitlichen chinesischen Quellen über ihre Entwicklung in modernen Texten bis hin zu ihrer kontemporären Adaption in japanischen Medien.

Zum Fachbereich Philologie

Prof. Dr. Matthias Sigler
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Prof. Dr. Matthias Sigler
(Fachbereich Medizin)

Im Oktober 2024 nahm Matthias Sigler seine Tätigkeit als Direktor der Klinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin – Pädiatrische Kardiologie auf. Er studierte Humanmedizin in Würzburg, Innsbruck und Marburg. Während seiner Weiterbildungszeit arbeitete er in der Kinderklinik und dem Institut für Pathologie der RWTH Aachen. Parallel war er in Aachen im interdisziplinären Zentrum für klinische Forschung (IZKF) „Biomat“ an der Entwicklung neuer interventioneller Therapieverfahren zur Behandlung von angeborenen Herzfehlern beteiligt. Als Facharzt für Kinderheilkunde wechselte er an die Universitätsmedizin Göttingen und erwarb die Zusatzqualifikationen Kinderkardiologie, Neonatologie, pädiatrische Intensivmedizin und spezielle Kardiologie für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern. Er ist Mitglied der Leitlinienkommission der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler.

Wissenschaftlich befasst sich Matthias Sigler neben pädiatrisch-klinischen Fragestellungen vor allem mit der Biokompatibilität von intrakardialen und vaskulären Implantaten. Schwerpunkte seiner Projekte bilden die Aspekte Inflammation, Gewebedegeneration sowie die Pathogenese der infektiösen Endokarditis im Zusammenhang mit kardiovaskulären Implantaten. Sein weiteres Interesse gilt dem Bereich der Entwicklung und Morphologie angeborener Herzfehler.

Zur Medizinischen Fakultät

Prof. Dr. Simone Sinn
© Uni MS - Kalle Kröger

Prof. Dr. Simone Sinn
(Evangelisch-Theologische Fakultät)

Simone Sinn ist seit März 2024 Professorin für Religionswissenschaft und interkulturelle Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät. Sie studierte evangelische Theologie in Bethel, Heidelberg und Tübingen und Ökumenewissenschaften an der Irish School of Ecumenics in Dublin (Irland). Als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Exzellenzcluster „Religion und Politik“ an der Universität Münster untersuchte sie religionspolitische und theologische Narrative zu religiösem Pluralismus an islamischen und christlichen Hochschulen in Indonesien; dieses Projekt schloss sie 2013 mit der Promotion ab. Von 2013 bis 2018 war sie als Studienleiterin im Lutherischen Weltbund in Genf (Schweiz) für interreligiöse Beziehungen zuständig. Sie koordinierte ein Projekt zu religiösen Akteuren in Kooperation mit Hochschulen in Deutschland, Indonesien, Hong Kong, Norwegen, Tansania und den USA. Ab 2018 lehrte sie als Professorin ökumenische Theologie am Ecumenical Institute in Bossey, ein der theologischen Fakultät der Universität Genf angeschlossenes Institut, das Teil des Ökumenischen Rates der Kirchen ist. Ab 2021 koordinierte sie als Dekanin des Instituts dessen akademisches Programm.

Ihr Forschungsinteresse gilt der Frage, welche Narrative von Humanität sich in interreligiösen Kooperationen im Rahmen internationaler Beziehungen ausprägen und wie dabei das Spannungsfeld zwischen Partikularität und Universalität in Genese und Geltung von Humanitätskonzeptionen artikuliert wird. Sie beschäftigt sich darüber hinaus mit den in den Debatten über die Dekolonialisierung aufgeworfenen epistemologischen Anfragen an die Religionswissenschaft und die interkulturelle Theologie.
 

Zur Evangelisch-Theologischen Fakultät

Prof. Dr. Christian Thomas
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Prof. Dr. Christian Thomas
(Medizinische Fakultät)

Christian Thomas ist seit März 2024 Juniorprofessor am „Body and Brain Institute Münster“. Er studierte Humanmedizin in Münster und Basel. Nach der Promotion am Institut für Molekulare Nephrologie Münster folgte eine klinische und wissenschaftliche Tätigkeit in der Klinik für Neurologie sowie am Institut für Neuropathologie der Universitätsklinik Münster. Seit 2022 ist er Facharzt für Neuropathologie.

Im Mittelpunkt seiner Forschung stehen genetische und epigenetische Veränderungen bei entzündlichen und neoplastischen Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Um die Pathogenese und Entwicklung dieser Krankheiten besser zu verstehen, kombiniert er histopathologische Veränderungen mit molekularen Daten und wendet zu deren Analyse integrative bioinformatische Ansätze und Maschinenlernen an. Mit den Ergebnissen hat seine Arbeitsgruppe zur Entwicklung prognostischer Biomarker beigetragen, die bereits Einzug in die klinische Praxis gefunden haben. Mithilfe von Next-Generation-Sequencing und Nanopore-Sequencing untersucht der Mediziner in einem weiteren Schwerpunkt infektiologische Krankheiten des Nervensystems, bei denen Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Pilze anhand ihres genetischen Materials charakterisiert werden. Langfristiges Ziel seiner Forschung ist es, zu einer besseren Diagnostik und zu einem besseren Krankheitsverständnis neuroonkologischer, neuroimmunologischer und neuroinfektiologischer Krankheiten beizutragen.

Zur Medizinischen Fakultät

Prof. Dr. Albrecht Stroh
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Prof. Dr. Albrecht Stroh
(Medizinische Fakultät)

Albrecht Stroh ist seit August 2024 Professor für Physiologie und Direktor des Instituts für Physiologie am Universitätsklinikum Münster. Nach seinem Diplom in Biophysik an der Humboldt-Universität Berlin und seiner Promotion in experimenteller Biophysik arbeitete Albrecht Stroh neben anderen an der Charité, der Stanford University und der TU München. Von 2012 bis 2024 war er Professor für molekulares Imaging und Optogenetik an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, wo er auch das Leibniz-Institut für Resilienzforschung mitgründete.

Seine Forschung fokussiert sich auf die Untersuchung funktioneller Netzwerkstörungen bei neurologischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Alzheimer und die Huntington-Krankheit. Hierbei nutzt er moderne bildgebende Verfahren, beispielsweise die Zwei-Photonen Kalziumbildgebung und die funktionelle Magnetresonanztomographie, um neuronale Mechanismen und Krankheitsverläufe zu entschlüsseln und Therapieansätze zu entwickeln. Albrecht Stroh hat für seine Arbeit den Kurt-Decker-Preis und den Nachwuchspreis der Roland-Ernst-Stiftung sowie weitere Auszeichnungen erhalten. Als Leiter des Forschungsverbunds „Learning Resilience“ fördert er die internationale Zusammenarbeit in der neurophysiologischen Forschung.

Zur Medizinischen Fakultät

Prof. Dr. Susann Wicke
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Prof. Dr. Susann Wicke
(Fachbereich Biologie)

Susann Wicke ist seit Mai 2024 Professorin für die Evolution biotischer Pflanzeninteraktionen; in ihrer Forschung untersucht sie die Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und ihrer Umwelt. Vor ihrem Wechsel nach Münster hatte Susann Wicke eine Professur für Pflanzenevolution und Biodiversität an der Berliner Humboldt-Universität inne und war Direktorin des dortigen Späth-Arboretums. Ihre akademische Laufbahn begann mit einem Diplomstudium der Biologie an der TU Dresden und einer Promotion in Pflanzenevolutionsbiologie an der Universität Wien. Internationale Erfahrung sammelte sie zudem während ihrer Postdoktorandenzeit an der University of Florida und dem Florida Museum of Natural History sowie als Gaststudentin beziehungsweise -doktorandin am Real Jardín Botánico in Madrid und dem Natural History Museum in London.

Ihr wissenschaftlicher Fokus liegt auf den ökologisch-evolutionären und funktionell-genetischen Mechanismen heterotropher Pflanzen, also Pflanzen, die Nährstoffe gewinnen, indem sie andere Organismen oder ihre Abfallprodukte aufnehmen. Dabei geht es ihr insbesondere um den Zusammenhang mit Parasitismus. Die Untersuchung von trophischer Spezialisierung, parasitären Unkräutern und molekularen Anpassungen der Pflanzen liefert wichtige Erkenntnisse in der ökologischen und evolutionären Pflanzenbiologie. Weitere Schwerpunkte ihrer Forschungsbereiche umfassen die molekulare Koevolution, Stressakklimatisation sowie die Entwicklung von DNA-(Meta)Barcodes zur Identifizierung von Pflanzenmaterial und -saatgut.

Zum Fachbereich Biologie

Prof. Dr. Anne Christin Wietfeld

Prof. Dr. Anne Christin Wietfeld
(Rechtswissenschaftliche Fakultät)

Anne Christin Wietfeld ist seit April 2024 Professorin für bürgerliches Recht, Arbeits- und Sozialrecht sowie geschäftsführende Direktorin des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Wirtschaftsrecht. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft und der Promotion an der Universität Bielefeld und ihrer Habilitation mit einer Schrift auf dem Gebiet des bürgerlichen Rechts vertrat sie einen Lehrstuhl an der Ruhr-Universität Bochum. 2021 wurde sie zur Universitätsprofessorin an der Universität Greifswald ernannt, wo sie drei Jahre lang den Lehrstuhl für bürgerliches Recht, deutsches und europäisches Arbeitsrecht, Sozialrecht und Methodenlehre innehatte.

Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in verschiedenen Bereichen des Arbeitsrechts. Neben dem kollektiven Arbeitsrecht erforscht sie unter anderem Fragen des europäischen Arbeitsrechts und dessen Einfluss auf nationale Rechtsordnungen. Dabei stehen auch methodische Ansätze im Vordergrund. Im Sozialrecht steht das Recht der gesetzlichen Unfallversicherung im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Weiteren Forschungsbedarf sieht sie hier vor allem vor dem Hintergrund sich wandelnder Arbeitskulturen und moderner Arbeitsformen, zu denen die aktuelle Konzeption des Unfallversicherungsrechts nicht mehr uneingeschränkt passt.

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Prof. Dr. Denise Moreira de Godoy Willems
© Uni MS - Kalle Kröger

Prof. Dr. Denise Moreira de Godoy Willems
(Fachbereich Physik)


Denise Moreira de Godoy Willems ist seit Juli 2024 als Juniorprofessorin am Institut für Kernphysik tätig. Nach ihrem Studium der Physik hat sie im Bereich Schwerionen-Physik an der Universität von São Paulo (Brasilien) promoviert. Es folgten Forschungsstationen als Wissenschaftlerin am Labor SUBATECH in Nantes (Frankreich) und als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Münster. Ihre wissenschaftliche Tätigkeit führte sie darüber hinaus auch an das europäische Kernforschungszentrum CERN in Genf (Schweiz). Sie ist Mitglied der ALICE-Kollaboration am LHC und Mitglied der CBM-Kollaboration am zukünftigen Teilchenbeschleuniger FAIR.

Ein Ziel ihrer Forschung ist das Verständnis des Quark-Gluon-Plasmas. Dabei handelt es sich um einen besonderen Zustand der Materie, der bei extremen Temperaturen beziehungsweise Energiedichten existieren kann. Dieser Materiezustand hat im Universum während einer Phase kurze Zeit nach dem Urknall existiert. Im Labor kann das Quark-Gluon-Plasma mit Hilfe von Schwerionen-Kollisionen in Teilchenbeschleunigern erzeugt werden. Solche Laboruntersuchungen sind mit großen Herausforderungen im Bereich der Datenanalyse und der Detektortechnologie verbunden, mit deren Bewältigung sich die Wissenschaflerin ebenfalls beschäftigt. Neben der Analyse experimenteller Daten, arbeitet Denise Moreira de Godoy Willems mit ihrer neuen Arbeitsgruppe an der Entwicklung von Teilchendetektoren, die auf Silizium-Sensortechnologie basieren. Siliziumdetektoren werden die nächste Generation von Großexperimenten zur weiteren Erforschung des Quark-Gluon-Plasmas durch die GSI in Darmstadt sowie das europäische Kernforschungszentrum CERN prägen.

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Prof. Dr. Rudolf Zeidler
(Fachbereich Mathematik und Informatik)

Rudolf Zeidler arbeitet seit April 2024 am Fachbereich Mathematik und Informatik. Seine akademische Laufbahn begann er mit einem Studium der Mathematik an der Universität Wien, gefolgt von einer Promotion an der Universität Göttingen im Jahr 2016. Danach war er am mathematischen Institut der Universität Münster tätig, unterbrochen durch eine Vertretungsprofessur an der Universität Göttingen. Seine Habilitation schloss er 2022 ebenfalls an der Universität Münster ab. 2023 erhielt er einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrats und wurde in das Heisenberg-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft aufgenommen. Neben seinen eigenen Projekten ist er am „SFB Geometrie: Deformationen und Rigidität“ beteiligt, zudem ist er Mitglied des Exzellenzclusters Mathematik Münster.

Die Forschungsschwerpunkte von Rudolf Zeidler liegen im Bereich der Skalarkrümmung, einem Krümmungsbegriff aus der Riemannschen Geometrie, der subtile geometrische Phänomene in höherdimensionalen Räumen beschreibt und Bezüge zur mathematischen Beschreibung der allgemeinen Relativitätstheorie hat. Das Ziel seiner Forschung in den nächsten Jahren besteht vor allem darin, durch eine Kombination von Methoden aus der geometrischen Analysis, Differentialgeometrie und algebraischen Topologie neue Werkzeuge zum Studium der Skalarkrümmung zu entwickeln.

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