„Stadtluft macht frei“ – Freiheitskonzepte im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Münster
Dialog an Deck der MS Wissenschaft
„Stadtluft macht frei“ lautet ein bekanntes Rechtssprichwort – aber was genau bedeutet es eigentlich? Es setzt voraus, dass anders als heute nicht alle frei waren, sondern es Unfreie oder Halbfreie gab. Welche Freiheit konnte die Stadt des Mittelalters und der Frühen Neuzeit bieten und wer kam in ihren Genuss? Prof. Dr. Ulrike Ludwig (KHK EViR Münster) und Dr. Peter Worm (Stadtarchiv Münster) begeben sich gemeinsam mit dem Publikum auf eine spannende Spurensuche durch Münster. In der Vormoderne kommt Freiheit oft auch im Plural vor: Bestimmte Personen oder gesellschaftliche Gruppen hatte „Freiheiten“ inne, die sie zum Beispiel von der Steuerpflicht befreiten. Es gab auch zeitlich begrenzte Freiheiten wie die Marktfreiheit während des Sends, die bis heute durch das berühmte Sendschwert am Rathaus angezeigt wird. Schließlich begegnen uns Freiheiten in der Stadt als besondere Rechtsräume, etwa als Dom- oder Stiftsfreiheit. Die Straße Sankt-Mauritz-Freiheit erinnert bis heute daran.
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