Moritz Zimmer
Warum hast du dich für den Bachelorstudiengang Niederlande-Deutschland-Studien entschieden?
Ich habe mich für den Bachelorstudiengang entschieden, da er mir verschiedene Wege offenließ, und ich mich noch nicht festlegen wollte. Ich hatte zwar die Absicht, Journalist werden zu wollen - schließlich arbeitete ich bereits seit meiner Schulzeit als freier Mitarbeiter für die Westfälischen Nachrichten -, kam von diesem Gedanken allerdings während des Studiums vollständig ab. Zum Glück hatte ich also keinen Studiengang gewählt, der mich in diese Sackgasse geführt hätte.
Was waren die wichtigsten/schönsten Erfahrungen, die du während deines Bachelorstudiums gemacht hast?
Die wichtigsten und schönsten Erfahrungen zugleich habe ich während des Auslandssemesters an der RU Nijmegen und des Redaktionspraktikums bei der surinamischen Zeitschrift Parbode in der Hauptstadt Paramaribo gemacht. Mir hat es unglaublich viel Spaß gemacht, die niederländische Sprache auch mal im außeruniversitären Rahmen anzuwenden und dabei täglich Fortschritte beobachten zu können. Zudem habe ich in Südamerika meine heutige Freundin kennengelernt, mit der ich seit nunmehr vier Jahren eine glückliche flämisch-deutsche Beziehung führe.
In welchem Jahr hast du deinen Abschluss gemacht?
Ich habe meinen Bachelor im Wintersemester 2015/2016 abgeschlossen.
Welchen Weg hast du nach deinem Bachelorabschluss eingeschlagen?
Im selben Semester habe ich den Masterstudiengang Europäisches Regieren: Markt-Macht-Gemeinschaft an der Universität Osnabrück aufgenommen. Während dieser Zeit habe ich ein dreimonatiges Praktikum bei der EUREGIO in Gronau absolviert und war anschließend als freier Mitarbeiter für die Organisation tätig. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt habe ich mich auch als Übersetzer aus dem Niederländischen und Englischen selbstständig gemacht. Meine ersten Aufträge habe ich über die Online-Übersetzungsplattform Fairlingo aus Enschede erhalten, später habe ich selbst Kunden akquiriert. Über die Facebook-Gruppe des ZNS habe ich eine Stelle als Vertriebsmitarbeiter für die Niederlande bei der Firma B&W Energy in Heiden (Kreis Borken) erhalten, zuerst in Vollzeit und später wegen der guten Auftragslage als Übersetzer in Teilzeit. Zugleich war mir während dieser etwas mehr als zweijährigen Beschäftigung immer klar, dass ich Lehrer werden wollte. Dieser Gedanke kam mir während meines Masterstudiums und der kürzeste Weg dorthin war ein Seiteneinstieg (für den eine der Voraussetzungen eine zweijährige Berufserfahrung ist) mit der Fächerkombination Niederländisch und Sozialwissenschaften. Für diese Fächer hatte ich während meines Studiums genug Studienpunkte gesammelt. Mittlerweile arbeite ich als noch auszubildender Lehrer an einer Gesamtschule in Voerde (Niederrhein) und schließe diese Ausbildung voraussichtlich im Oktober 2022 ab. Dann werde ich verbeamtet und bin anderen Lehrkräften gleichgestellt.
Hast du noch einen persönlichen Ratschlag für die Studierenden und Absolventen dieses Faches?
Mein Ratschlag an die Studierenden und Absolventen dieses Faches ist, den Raum für Auslandserfahrungen tatsächlich zu nutzen, um die niederländischen Sprachkenntnisse auszubauen. Diese sind das größte Alleinstellungsmerkmal auf dem Arbeitsmarkt und gerade in der Grenzregion unheimlich viel wert. Nutzt das Praktikum für einen Aufenthalt in einer niederländischsprachigen Stadt, aus der man nach Feierabend nicht wieder zurück nach Deutschland fahren kann, denn Sprachen lernt man im ungezwungenen Rahmen bekanntlich am besten.