Carmen van der Sluis
Warum hast du dich für den Masterstudiengang Niederlande-Deutschland-Studien entschieden?
Während meines Bachelors “Kommunikation- und Informationswissenschaften” habe ich ein halbes Jahr in Münster studiert und in dieser Zeit ein paar Kurse des Bachelors Niederlande-Deutschland-Studien besucht. Mir haben diese Kurse sehr gefallen und auch das Leben in Münster habe ich sehr genossen. Der Master Niederlande-Deutschland-Studien bot mir die Möglichkeit, noch einmal in diese schöne Stadt zurückzukommen und mich später auf dem Arbeitsmarkt vom Rest unterscheiden zu können. Meinen starken Kommunikationshintergrund konnte ich so mit Wissen über die Niederlande und Deutschland ergänzen. Da Zusammenarbeit an allen Fronten zwischen beiden Ländern sehr viel vorkommt, sah ich dies als eine gute Kombination.
In welchem Jahr hast du deinen Abschluss gemacht?
Das war im Sommer 2018.
Auf welchen Wegen hast du nach deinem Studienabschluss nach einer Stelle gesucht?
Ich habe mich viel auf Jobbörsen, wie Indeed, umgesehen, aber auch Webseiten von Organisationen im Auge behalten, von denen ich dachte, dass sie mir einen schönen Arbeitsplatz bieten könnten. Letztendlich konnte ich in dem Betrieb bleiben, in dem ich meine Masterarbeit geschrieben habe.
In welchem Bereich (warst du bisher und) bist du heute tätig?
Ich habe mit der Organisation von Gartenmessen in Deutschland angefangen, im kommerziellen Sektor also. Ich war dort mit dem Verkauf beschäftigt, aber merkte, dass ich auf lange Sicht etwas anderes wollte. Eines Tages sah ich eine Stellenausschreibung der Euregio in Gronau, die in meine Vorstellung passte und darauf habe ich mich dann beworben. Mittlerweile arbeite ich hier nun schon zwei Jahre für das INTERREG Deutschland-Nederland Programm, ein Förderprogramm für grenzüberschreitende Projekte im Grenzgebiet Niederlande-Deutschland. Wir helfen Projektpartnern bei Projektanfragen und begleiten sie während der gesamten Projektlaufzeit Die Themen der Projekte sind sehr breit gestreut, aber diese Themen kommen besonders oft vor: High Tech Systeme & Materialien, Energie, Landbau & Ernährung, Gesundheit und Unterricht & Arbeitsmarkt.
Welche Kompetenzen aus deinem Studium benötigst du heute am meisten?
Zuallererst natürlich die Sprache, da die Verkehrssprachen bei uns Niederländisch und Deutsch sind, aber auch die Kulturunterschiede spielen immer wieder eine Rolle (auch wenn die vorherrschenden Bilder nicht immer stimmen, Deutsche kommen zum Beispiel auch manchmal zu spät… Man merkt aber schon, dass in deutschen Organisationen viel mehr gesiezt wird – dieses Klischee ist also wahr!)
Was ich aber vor allem sehr schön finde, ist, dass ich hier die niederländische und deutsche Zusammenarbeit in der Praxis Wirklichkeit werden sehe – zum Beispiel in der Form von neuen Produkten, die auf den Markt gebracht werden oder in Form von Austauschprogrammen zwischen Schulen.
Hast du noch einen persönlichen Ratschlag für die Studierenden und Absolventen dieses Faches?
Ja, folge deinen Träumen! Hab keine Angst, deinen Job zu wechseln, wenn du merkst, dass du irgendwo doch nicht richtig bist. Nach dem Studium muss man oft erst noch entdecken, was man wirklich gut findet. In der Praxis und durch Erfahrungen lernt man – meiner Meinung nach – am besten, wo die eigenen Interessen liegen. Praktika helfen hier natürlich auch und können außerdem dafür sorgen, dass man Menschen kennenlernt, die in der Zukunft vielleicht zu Kolleg*innen werden können.