Erfahrungen älterer Studierender mit dem digitalen Studium

  • Radiobeitrag zum digitalen Studium

    Im Sommersemester 2021 hat sich Radio Q, das Campusradio der WWU, mit dem Ehepaar Bringewald über ihre Erfahrungen mit dem digitalen Studium unterhalten und auch Dr. Veronika Jüttemann von der Kontaktstelle Studium im Alter hierzu befragt. Den Beitrag können Sie hier hören.

    Das Ehepaar Bringewald hat auch einen schrifltichen Bericht über seine Erfahrungen unter der Überschrift "Zunächst skeptisch allem digitalen gegenüber" verfasst, den Sie ebenfalls hier auf der Seite finden.

  • Brief an meine Mitstudierenden


    Liebe Mitstudierende,
    Sie haben das sinnfüllende Abenteuer "Studium im Alter" geschmissen, wegen der nicht mehr zulässigen Anwesenheit vor Ort und der Befremdlichkeit, vor einem Computer mit Bildschirm, Kamera und Mikrofon zu sitzen?
    Schon schade natürlich, nicht mehr bei Krimphove sitzen zu können oder in den Strom der Jungen einzutauchen. Würden Sie es wirklich wollen, in diesen viralen Zeiten?
    Tasten Sie sich an das Abenteuer genannt "zoom" heran, es ist um Längen besser als die Abwesenheit von z.T. altbekannten Gesichtern und neuen Inhalten!
    Sie benötigen einen PC, einen Bildschirm, eine (schon über 15€ billige) Videokamera mit Mikrofon, und etwas, was den PC sprechen macht, einen Lautsprecher etwa, all das schon enthalten bei einem Laptop. Und einmal müssen Sie ein Programm für "zoom" aus dem Internet herunterladen, kostet nichts. Dann kann es losgehen, und mit der lieben Frau Kaiser (oder anderweitig) kommt rechtzeitig eine e-Mail ins Haus, da klickt man auf die Einladungszeile, merkt sich ggf. einen begleitenden Zahlencode, klickt ein paarmal, ja, ja, will ich, und schon ist man zur Seminarzeit im Kreis der Mitstreiter. Auch wenn das Bildformat ungewohnt klein ist, hat man alle im Blick, kann man sich anlachen, miteinander reden, dazwischen quatschen, bekannte Gesichter begrüßen, ohne sich (unhöflich) den Hals zu verrenken, wer denn da gerade spricht. Es herrscht aber schon die gewohnte Ordnung im Seminar! Und die Präsentationen sieht man endlich mal in einer Größe am Bildschirm, die alle lesen können. Da Krimphove eh´ geschlossen ist, entfällt auch das mitunter zweifelhafte Vergnügen der An- und Abfahrt, und ich als Gütersloher kann mir für jeden Tag etwas heraussuchen, statt einen "Block" zusammenzustellen. Selbst Herr Quednau am Freitagnachmittag ist locker einzuplanen.
    Keinen Sohn, Enkelin, Nachbarskind, der Ihnen bei der einmaligen Einrichtung helfen könnte? Gibt es mit Sicherheit, Belohnung nicht ausgeschlossen.
    Haben Sie keine Vorbehalte, Sie verpassen auf jeden Fall sehr viel mehr als Sie investieren. Und warum sind wir denn überhaupt beim Studium im Alter? Doch der Neugier halber, und weil wir etwas Neues sehen und hören wollen. Weniger schön, wenn alles und alle neu sind, aber Sie kennen doch schon den einen oder anderen auf beiden Seiten des Katheters.
    Da wir mit Sicherheit im SS 2021 längst nicht alle durchgeimpft sein werden, egal womit, werde ich mit Freuden das virtuelle Tor zur Welt erneut aufstoßen, zögern Sie nicht, es entgeht Ihnen (zu) viel!
    Matthias Krunke

  • Zunächst skeptisch allem Digitalem gegenüber

    Rückblickend auf das vergangene digitale WS 2020/21 im Studium im Alter möchten wir folgende Anmerkung machen:
    Zunächst skeptisch allem Neuen, allem Digitalem gegenüber, konnten wir feststellen, dass die Handhabung digitaler Vorlesungen und Seminare ohne nennenswerte Probleme anlief. Gute Vorbereitungen und Anleitungen der Lehrenden machten uns den Einstieg einfach und leicht; anfänglich auftretende Probleme wurden dank guter Kommunikation sogleich behoben.
    Selbst unsere Skepsis gegenüber der Kleingruppenarbeit im Seminar war unbegründet; da der Zufallsgenerator immer wieder neue Gruppen zusammensetzte, lernten sich die Seminarteilnehmer besser kennen. Positive Unterstützung lernten wir durch das übersichtlich und leicht zu handhabende learnweb  schätzen, wo  es galt, Arbeitstexte, Ergebnisse und Kommentare nachzuarbeiten.
    Da für uns zeitaufwendige Anfahrten entfielen, konnten wir das Angebot der digitalen Vorlesungen besser nutzen: Leerzeiten zwischen den Vorlesungen mussten nicht in Restaurants überbrückt werden, so dass wir an sehr viel mehr Veranstaltungen per ZOOM teilnehmen konnten. Die notwendigen Zugangsdaten wurden zeitnah per mail zugeschickt.  Dank guter Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden konnte die Teilnahme auch hier mit nur einem Klick erfolgen.
    Wir sehen weiteren digitalen Veranstaltungen im kommenden SS 2021 nun gelassen entgegen.
    Dres. Christel und Bernd Bringewald

  • Auch ich gehörte zu den Skeptikern – aber dann ging’s los!!!

    Auch ich gehörte zu den Skeptikern. Vorab: Schade, daß ich das Seminar "" Demokratiewunder BRD 1957-1967"" aus persönlichen Gründen vorzeitig beenden mußte. Bis dahin hat mir das Seminar über ZOOM aber gut gefallen und ich habe noch ein weiteres Seminar besucht.
    Da ich im Februar 80 geworden bin, gehöre ich zu dem Kreis, der sich diese Technik nicht auf Anhieb zutraut. Ich habe mir von einem Bekannten das ZOOM- Programm einrichten lassen. Aber dann ging‘s los!!!
    Mit Ihren Anleitungen gab es keine Probleme beim Einstieg und bei der Teilnahme. Der Ablauf und die Präsens aller Teilnehmer auf meinem Bildschirm hat mich positiv überrascht. Man hatte fast noch mehr persönlichen Kontakt über den Bildschirm, weil man alle Teilnehmer-innen besser sah als im Seminar hintereinander sitzend. Die Vorteile sehe ich darin:
    •    kein Dresscode für die Anreise
    •    keine Anfahrt im Stau
    •    keine Parkprobleme
    •    ganz effektiv optimale Zeitausnutzung
    - für mich ein Erfolgserlebnis!!!!!!
    Der Nachteil ist natürlich der fehlende persönliche Kontakt und das Gespräch.Ich habe meine vier "Mitstreiter" aus dem Zertifikatstudium vor 18 Semester doch arg vermisst. Insgesamt bin ich auch etwas stolz auf mich, daß ich das "digitale Abenteuer" gemeistert habe und daß es mir Spaß bereitet hat.
    Rüdiger Schulz

  • Meine Erfahrungen mit der „Elektro-Uni“

    Hier meine Erfahrungen mit der „Elektro-Uni“: Zunächst hatte ich das öffentlich zugängliche Zoom-Programm geladen, damit gab es Probleme. Mit dem Uniprogramm ging es dann dank der guten Beschreibung komplikationslos, auch für nicht universitäre Veranstaltungen. Zusätzlich war auch die Hilfe der Kontaktstelle immer eine gute Lösung.
    Gegenüber den Hörsaalveranstaltungen gibt es auch Vorteile. Zuhause kann ich mich besser konzentrieren, manchmal vermute ich, dass wir im Hörsaal einer „CO2 Narkose“ anheimfallen. Vielleicht sollte man mehr lüften. Von all dem abgesehen, bin ich glücklich, wenigstens auf diesem Weg weiter am Altersstudium teilnehmen zu können. Es ist eine wunderbare Gelegenheit, sein Gehirn davor zu schützen einzurosten. Natürlich ist es sehr bedauerlich, dass es in dieser Zeit nicht möglich ist, sich persönlich wenigstens auf einen gemeinsamen Kaffee mit den Kommilitonen zu treffen. Das empfand ich als so schön im Rahmen der Seminare Forschenden Lernens. Dort wurde ein besonders intensiver Gedankenaustausch gepflegt, und die Erfahrung der gegenseitigen Hilfe war sehr beglückend.
    Ich möchte jedem, der sich für eine Weiterbildung interessiert und geistig beweglich bleiben möchte, dazu raten, sich beim Studium im Alter einzuschreiben und am Programm teilzunehmen. Ich habe in diesen Jahren so viel dazu gelernt und Antworten auf Fragen bekommen, die mich ein Leben lang interessiert haben.
    Thomas Abeler

  • „Gespräch mit dem Bildschirm“ etwas gewöhnungsbedürftig

    Ich hatte Vorbehalte gegenüber der digitalen Lehre. Ich nahm an, der Austausch untereinander würde sich schwieriger gestalten, weil die Unmittelbarkeit fehlt. Dem war aber nicht so, ganz im Gegenteil. Die Zusammenarbeit in den einzelnen Gruppen habe ich als sehr konzentriert und intensiv empfunden. Möglicherweise war die Ablenkung in den eigenen vier Wänden weniger groß und der CO2 Gehalt in der Luft weniger hoch als im Seminarraum.
    Für den Umgang mit der Technik waren keine besonderen Kenntnisse erforderlich, möglicherweise ist das "Gespräch mit dem Bildschirm" etwas gewöhnungsbedürftig, aber auch das ging relativ schnell.
    Ich ziehe für mich ein positives Fazit und freue mich auf das digitale Sommersemester.
    Petra Jagusch

  • Persönlich dabei - trotz Distanz

    Hier meine persönlichen Erfahrungen:


    1. "Abenteuer" Technik - mit nur wenigen Klicks mittendrin:
    Die persönliche Anmeldung zum Zoom-Seminar ist sehr einfach. Sämtliche Schritte - und wirklich jeder einzelne Schritt dorthin - werden durch Ablaufbeschreibungen der Kontaktstelle Studium im Alter detailliert beschrieben. Versprochen ... Im Nachhinein werden Sie ein wenig über sich selbst lächeln, dass Sie sich darauf nicht haben einlassen wollen ... wo es doch so einfach ist.


    2. Persönlich dabei - trotz Distanz
    Meine erste Überlegung beim Zoom-Angebot war Ablehung. Nach meiner Entscheidung zugunsten dieser digitalen Lehre bin ich im Nachhinein froh, dass ich mich dafür entschieden habe. Inhalte werden konzentrierte besprochen. Der Austausch untereinander ist koordinierter und dadurch auch rücksichtsvoller im Umgang miteinander.  Durch die "Bildschirmübertragung" jedes einzelnen Teilnehmers, habe ich persönlich für mich die Erfahrung gemacht, dass ich wirklich jeden einzelnen Teilnehmer kennengelernt habe. Ich kenne jetzt nicht nur die Gesichter, ich kenne jetzt auch die dazugehörigen Namen.


    Der persönliche Kontakt zu meinen Mitstudenten fehlt mir sehr. Dieser ist natürlich nicht zu ersetzen. Deshalb freue ich mich auch wieder auf künftige Präsenzstudien. Dennoch ist diese digitale Lehre eine Möglichkeit, auf die ich in  CORONA-Zeiten nicht hätte verzichten wollen.


    Dirk Malinak

  • Es macht auch Spaß, Neues der Technik zu lernen

    Ich habe im SS 2020 und im WS 20/21 an zwei Seminaren und einer Vorlesung, die digital stattgefunden haben, teilgenommen. Meine anfängliche Skepsis hat sich sich sehr schnell gelegt. Die Technik über Zoom funktioniert sehr gut und nach zwei bis drei Sitzungen hat sich alles sehr schnell eingespielt. Es macht auch Spaß, Neues der Technik zu lernen und die Sitzungen waren allesamt sehr lebhaft und besonders auch die Gruppenarbeiten in den einzelnen Gruppen haben viel Spaß gemacht und wunderbar geklappt. Die Seminarleiter/innen haben dabei aber auch wirklich sehr hilfsbereit, sehr freundlich und geduldig und kompetent geholfen!
    Siegmund Friedrich

  • Meine Erfahrungen mit der digitalen Lehre

    Die Teilnahme an den bisherigen online-Seminaren hat mir gezeigt, dass unabhängig von Alter und Computerkenntnissen alle Teilnehmer hervorragend mit den digitalen Semesterstrukturen zurecht gekommen sind. Letztlich bedarf es nur drei Verfahrensweisen, um am digitalen Semester teilzunehmen. Man prüft wöchentlich sein Uni-E-Mail-Postfach über MYWWU.DE, man holt sich Literatur, Informationen und audiovisuelle Powerpointpräsentationen der Dozent*innen im LEARNWEB ab und kann dann das Seminar für sich zu Hause in Ruhe vorbereiten. Und man schaltet sich über den zugesandten LINK in die ZOOM-Sitzung ein und sitzt  beieinander wie im Seminarraum. Und wenn es Fragen gibt, steht immer zeitnah die IT-Abteilung der Uni mit ihrer Telefonhotline bereit und auch die Dozent*innen helfen immer gerne weiter.
    Es war nicht nur für mich, sondern, ich denke, für alle Teilnehmer des Studium im Alter eine tolle Erfahrung, wie nah man sich auch online kommen kann und wie reibungslos - sicherlich dank intensiver Vorbereitung durch die Dozent*innen -das digitale Semester verlief. In diesem Sinne freue ich mich jetzt auf den Start des digitalen Sommersemester!
    Thomas Haug