Die Speicherstadt im Spiegel der öffentlichen Wahrnehmung

Dominik Olbrich

Einordnung und Bewertung des Konversionsobjektes aus angewandt-geographischer Sicht

Die Konversionsmaßnahme Speicherstadt Münster in Münster-Coerde auf dem ehemaligen Gelände samt seinen Gebäuden der Winterbourne Barracks (1945-1994) begann 1998, als die Westfälisch-Lippische Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH das Areal vom Bundesvermögensamt erwarb. Nun, etwas mehr als eine Dekade später, ist diese Konversionsmaßnahme, die eine Grundstücksfläche von ca. 11,5 ha und eine Gebäudenutzfläche von ca. 50.000 qm umfasst, so gut wie abgeschlossen. Nur für einen Silospeicher steht die Sanierung und Umgestaltung aus. Viel hat sich in diesen Jahren auf dem Gelände verändert. In die ehemaligen Getreidespeicher, die von 1938/1939 von der Wehrmacht errichtet wurden und ihr bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges als Heeresverpflegungshauptamt dienten, sind Archive und Unternehmen eingezogen. Aus Lagerräumen, in denen Brot, Getreide, Schüttgut und Konserven bevorratet wurden, sind moderne, helle Büros geworden. An vielen Stellen in den Gebäuden und auf dem Gelände wurden bewusst die Spuren der Vergangenheit erhalten, um an die Geschichte des Ortes zu erinnern.
Hat sich die heutige Speicherstadt Münster mit ihrem Angebot an Dienstleistungen im Bewusstsein der Münsteraner Bürgerinnen und Bürger etabliert? Was verbinden Sie mit diesem Begriff? Ist die Speicherstadt Münster, die im nördlichen Stadtteil Coerde liegt, für alle Bürgerinnen und Bürger gut zu erreichen? Wie ist die verkehrstechnische Anbindung? Setzt die Speicherstadt Münster wirtschaftliche Impulse für den Stadtteil? Zur Beantwortung dieser Fragen führte der Autor Dominik Olbrich eine Passantenbefragung in Münster durch und verglich dabei die heutige Speicherstadt Münster insbesondere mit den ebenfalls einer Neustrukturierung und Neunutzung ausgesetzten Flächen im Hafen von Münster. Auch dort haben viele ehemalige gewerblich und industriell genutzte Flächen eine Neuausrichtung erfahren. Außerdem finden sich dort ebenfalls viele zu Büros, Geschäften und Restaurants umgestaltete ehemalige Getreidespeicher.

Startseite