In Hamburg assoziiert man Speichergebäude in der Regel mit der überregional bekannten Speicherstadt im Hafen. Die Ende des 19. Jahrhunderts errichteten Speichergebäude wurden nie militärisch genutzt und waren immer den Kaufleuten und der Lagerung bzw. Verarbeitung ihrer Waren im Freihafengebiet vorbehalten. Bei diesen Magazinen handelt es sich jedoch auch um mehrgeschossige Bodenspeicher, in denen Stückgut gelagert wurde.
Drei Bodenspeicher und drei Silospeicher prägen heute das Gesicht des ehemaligen Heeresverpflegungshauptamtes in Hamburg-Tonndorf, das - für Hamburg ungewöhnlich - nicht an einer Wasserstraße liegt, hingegen an das Netz der Bahn angeschlossen ist.
Die sechs von dem ehemals noch umfangreicheren Gebäudebestand erhaltenen Speicher werden nicht einheitlich genutzt. Das Gelände ist in zwei Bereiche unterteilt. Die Bodenspeicher werden von der Bundeswehr für eine Servicestation ihrer Bekleidungsgesellschaft benötigt. Der andere Teil der Anlage, insbesondere die Fläche zwischen den Silospeichern, dient der Lagerung von Baustoffen und Baugeräten sowie einem Autovermieter als Parkmöglichkeit für Fahrzeuge. Die Silos selbst bergen kein Getreide mehr und stehen weitgehend leer. Auf dem Gelände gibt es außerdem zwei Rauhfutterscheunen, ein Verwaltungsgebäude, ein Wohngebäude, ein Wiegehaus und einen Lokschuppen, wobei das Verwaltungsgebäude und die Scheunen ebenfalls zu dem Gelände der Bundeswehr gehören.
*) Von Georg Tessin wird diese Anlage in Hamburg-Wandsbek verortet. Die Stadtteile Wandsbek und Tonndorf gehen unmittelbar ineinander über.