Im Norden von Halle erstreckt sich beiderseits der Brachwitzer Straße in der Nähe des Saalehafens das Areal des ehemaligen Heeresverpflegungshauptamtes. Nördlich der Brachwitzer Straße befinden sich sechs Bodenspeicher, die ehemalige Heeresbäckerei, diverse Verwaltungsgebäude, Garagen sowie eine alte Rauhfutterscheune. Die Speichergebäude und die Bäckerei wurden in zwei Reihen parallel zur Straße errichtet.
Bis zum Jahr 2000 waren die sechs Bodenspeicher in Betrieb. Heute stehen von diesen Getreidespeichern fünf leer. Ein Bodenspeicher und die alte Heeresbäckerei haben eine Neunutzung erfahren. Das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt hat dort für seine Sammlung ein Zentraldepot eingerichtet.
Die fünf Speichergebäude, die weder saniert noch umgenutzt sind, weisen eine aus historischer Sicht wertvolle Besonderheit auf. Ihre technische Einrichtung, d.h. die Fördertechnik für das Getreidegut, ist zu großen Teilen im Originalzustand erhalten. Die ursprüngliche Funktion der Gebäude als Lagerraum für Getreide lässt sich somit in Halle auf eine sehr anschauliche Art nachvollziehen. Im Inneren eines Bodenspeichers wird der Blick auf Rieselanlagen gewährt, die das Getreide gleichmäßig auf dem Boden verteilen. Im Hintergrund ist eine Sackrutsche zu erkennen. Auch das Becherwerk ist vorhanden, ein so genannter Elevator, welcher das Getreide in der vertikalen Richtung durch den Speicher befördert.
Auf der anderen Straßenseite, südlich der Brachwitzer Straße, die ebenfalls die für Heeresverpflegungsanlagen typische Kopfsteinpflasterung aufweist, befinden sich zwei weitere Silospeicher, die von einem Agrarhandel bewirtschaftet werden.
Neben der Verbindung zur Saale wird das gesamte Areal von einem Gleissystem erschlossen.