Aalen (Baden-Württemberg)

Ulmer Straße, Am Proviantamt


Das ehemalige Heeresverpflegungsamt in Aalen wurde 1936 errichtet. Von der ursprünglichen Anlage sind vier Speicher erhalten. Bei zwei Speichergebäuden handelt es sich um Bodenspeicher, bei den beiden anderen um Silospeicher. Daneben gibt es eine Rauhfutterscheune, ein ehemaliges Verwaltungsgebäude, eine Kraftfahrzeug-Halle, eine Waage, eine Trafostation und eine Baracke. Anfänglich hatte es zwei weitere Speichergebäude und eine weitere Rauhfutterscheune gegeben, die 2002 abgerissen wurden.
Die Speichergebäude sind in zwei Reihen parallel zur Ulmer Straße angeordnet. Direkt an der Ulmer Straße stehen die beiden Bodenspeicher, in der Reihe dahinter die beiden Zellenspeicher. Bei allen Speichern handelt es sich um Gebäude aus Stahlbeton. Die Satteldächer sind ebenfalls in Stahlbeton ausgeführt. Gegebenenfalls konnten aufgrund dieser Bauart an den Dachschrägen Brandbomben abgleiten. Das Skelett der Bodenspeicher besteht gleichfalls aus Stahlbeton. In den einzelnen Geschossen der Bodenspeicher sind die Stützen, die die Deckenlast tragen, als Pilzkopfstützen ausgebildet. Diese Bauweise spart nicht nur Baueisen ein, sondern ist auch in der Lage große Lasten aufzunehmen. Die zwei Silospeicher bestehen aus insgesamt jeweils 36 Silozellen. Damit entsprechen sie dem standardisierten Bautyp der einheitlichen Reichssilospeicher.
Heute befinden sich die Speichergebäude größtenteils in Privatbesitz und werden teilweise für gewerbliche Zwecke genutzt. In das Erdgeschoss eines Bodenspeichers ist eine große Weinhandlung gezogen, die einen Teil der Grundfläche für gastronomische Zwecke abgetrennt hat. Im Erdgeschoss des anderen Bodenspeichers befindet sich u. a. ein Modegeschäft. Um die Ware ansprechend präsentieren zu können, wurde die ehemalige Verladerampe mit einer Glasfront überbaut. So konnte ein großes Schaufenster errichtet werden. Daneben finden sich in den Speichergebäuden Büros und Werkstätten. Ein Silospeicher wird noch für agrarwirtschaftliche Zwecke genutzt, ebenso die Rauhfutterscheune.

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