Nach der Präsentation von den Projektergebnissen auf internationaler Bühne in Jyväskylä vor zwei Wochen präsentierte Kathrin Kohake diese am vergangenen Wochenende (30.05.-01.06.) auf der nationalen Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogik in Essen. Dabei erreichte sie mit ihrem Poster zur Entwicklung von Verhaltensregeln zur Prävention von Gewalt und optimalen Förderung von Kindern und Jugendlichen im (Leistungs-)Sport den 2. Platz beim Posterpreis, der durch eine wissenschaftliche Jury ausgezeichnet wurde.

Vom 14.-17. Mai trafen sich in Jyväskylä, Finnland, internationale Sportpädagoginnen und Sportpädagogen beim AIESEP World Congress. Kathrin Kohake stellte im Rahmen der Tagung die Befragungsergebnisse aus dem Projekt zu den psychologischen Grundbedürfnissen, Gewalterfahrungen und der Stressbelastung aus der Sicht 8-13-jähriger Athlet*innen vor. Außerdem präsentierte sie ein Poster zu der Entwicklung und Implementation der Verhaltensregeln im HTV und DTB. Kathrin Kohake und Malte Stoffers nutzten die Zeit für den Austausch mit vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus aller Welt.

In einem hybriden Veranstaltungsformat haben am Samstag Kathrin Kohake und Alfred Richartz die bisherigen Ergebnisse der Projektzusammenarbeit mit dem HTV vorgestellt. Die Veranstaltung wurde durch HTV-Präsident Ulrich Müller eröffnet. Neben den Verhaltensregeln wurden die Zwischen-Ergebnisse der systematischen Trainingsbeobachtungen sowie der Befragungen der SportlerInnen berichtet. Sowohl interessierte Angehörige des HTV als auch VertreterInnen anderes Landesturnverbände waren eingeladen. Eva Reinschmidt hat als SafeSport-Beauftragte des DTB in einem abschließenden Statement eine Ausweitung des Projekts auf andere Landesturnverbände bestärkt.

Am 04.12. hat das Projektteam den überarbeiteten Vorschlag für Verhaltensregeln im HTV und DTB an die Projektpartner*innen der Verbände übergeben. Die Rückmeldungen der letzten Workshops haben noch einmal zu weiteren Konkretisierungen und Klärungen beigetragen. Ergebnis sind nun zwei Dokumente: Eine Kurzversion der Regeln mit Möglichkeiten zur Unterschrift der Akteur*innen und eine Langversion mit Erläuterungen (siehe Materialien). Im Namen des Projektteams möchten wir uns ganz herzlich bei allen bedanken, die zu diesem Prozess im Rahmen der Workshops und des Projektbeirats beigetragen haben. Der weitere Prozess zur Entscheidung über die Regeln obliegt nun den Verbänden.

Das Projektteam hat alle bisherigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem weiteren, dieses Mal gemeinsamen Austausch über den aktuellen Stand der Verhaltensregeln eingeladen. In einem Online-Format konnten die Trainer*innen, Eltern, Funktionär*innen und Sportler*innen Fragen zu den Regeln stellen und weitere Rückmeldungen an das Projektteam geben. Die gemeinsame Veranstaltung konnte so auch den Austausch zwischen den Gruppen fördern, die zuvor nur getrennt über die Regeln diskutiert hatten.

Die Trainerinnen und Trainer des Hessischen Turnverbands am Stützpunkt in Frankfurt haben sich erneut mit Kathrin Kohake und Alfred Richartz getroffen, um über den aktuellen Stand der Verhaltensregeln zu diskutieren. Seit sie ihre Rückmeldungen zu den ersten Regelentwürfen 2022 eingebracht haben, hat das Projektteam intensiv an der Weiterentwicklung gearbeitet und konnte so eine kürzere und sprachlich deutlichere Version vorstellen. Die Trainerinnen und Trainer erhielten die Möglichkeit für Rückfragen, so dass mögliche Missverständnisse und Änderungsbedarfe vom Projetteam aufgenommen wurden.

Die Eltern der Kinder und Jugendlichen, die am Frankfurter Stützpunkt des Hessischen Turnverbands trainieren, wurden am Montag zu einem Elternabend ins Lindner Hotel eingeladen. Kathrin Kohake und Alfred Richartz haben in diesem Rahmen das laufende Projekt der Universität Münster und dem HTV vorgestellt. Im Zentrum stand einerseits die Vorstellung des aktuellen Stands der entwickelten Verhaltensregeln und andererseits die Information der Eltern über eine bald stattfindende Befragung der Kinder und Jugendlichen zu ihrem Training. Der Elternabend wurde gut besucht und es gab einen intensiven und konstruktiven Austausch mit wichtigen Anregungen für das Projektteam.

Beim 26. Sportwissenschaftlichen Hochschultag der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft in Bochum hat Kathrin Kohake Kolleginnen und Kollegen aus Wissenschaft und Praxis das Service-Forschungsprojekt vorgestellt. Ihr gut besuchter Vortrag fand im Rahmen eines Arbeitskreises zur Prävention von sexualisierter Gewalt im Sport statt. Dabei hat Kathrin Kohake die Bedeutung von Verhaltensregeln als Kernbaustein von Präventionskonzepten erörtert, aus den Prozessen im DTB und HTV berichtet und Einblicke in den aktuellen Arbeitsstand der Verhaltensregeln gegeben.

Am Montag haben im HTV drei Workshops für die 5-8-Jährigen Gymnastinnen, Turnerinnen und Turner stattgefunden. Aufgrund der erfreulichen Vielzahl an Anmeldungen ist ein großes Team der Uni Münster, bestehend aus Kathrin Kohake, Alfred Richartz, Lisa Ullrich, Malte Stoffers und Klara Austermann, nach Frankfurt gereist. Gemeinsam mit den Kindern haben sie einige wichtige Kinderrechte besprochen. Im Anschluss haben sie in kleinen Rollenspielen ausprobiert, wie sich Kinder für diese Rechte im Training starkmachen können. Viele Kinder haben auch ihre Eltern als Zuhörer*innen mit zu den Workshops gebracht.

Eltern von aktuellen und ehemaligen Kaderathlet*innen der vier olympischen Sportarten im DTB haben am 14. Juli 2023 an einem weiteren Workshop zum Thema Verhaltensregeln teilgenommen. Aus ganz unterschiedlichen Standorten in Deutschland sind die Eltern für den 4-stündigen Workshop nach Frankfurt am Main gereist. Nach einem allgemeinen Einstieg zum Thema „Gewalt im (Leistungs-)Sport“ haben sie ihre Perspektive und Erfahrungen eingebracht. Wie die anderen Akteur*innen auch, haben die Eltern im Anschluss über Regelvorschläge abgestimmt und ausführlich über Konkretisierungen und Erweiterungen diskutiert.

Als dritte Akteur*innen-Gruppe haben am 13. Juli 2023 Funktionär*innen, d. h. Leitungskräfte mit unterschiedlichen institutionellen Rollen im und um den DTB, an einem Projekt-Workshop zum Thema Verhaltensregeln teilgenommen. Mit dabei waren neben Mitgliedern des DTB Präsidiums, Mitarbeiter*innen aus den Bereichen Sport und Olympischer Spitzensport, Bundesstützpunktleiter*innen sowie ein Geschäftsführer eines Landesturnverbandes. Ihre Rückmeldungen liefern nun eine weitere Grundlage für die Arbeit an Verhaltensregeln im Projektteam.

Am 16. Juni 2023 haben unter der Leitung von Kathrin Kohake und Alfred Richartz vormittags ein Workshop mit den Chef-, Bundes- und Bundesnachwuchstrainer*innen sowie nachmittags ein Workshop mit den Athlet*innensprecher*innen in Frankfurt am Main stattgefunden. In den Workshops wurden Vorschläge für Verhaltensrichtlinien für die unterschiedlichen Akteur*innengruppen lebhaft diskutiert und Änderungsbedarfe festgehalten. Damit haben sich bereits zwei der vier Zielgruppen aktiv in den Regelentwicklungsprozess eingebracht.
 

Die Chef-, Bundes- und Bundesnachwuchstrainer*innen haben sich gemeinsam mit Kathrin Kohake und Alfred Richartz am 02. Mai 2023 für einen ersten Projekt-Workshop online getroffen. Neben einem Überblick der verschiedenen Projektbausteine wurde u. a. diskutiert, welche Gewaltbeziehungen im (Leistungs-)Sport eine Rolle spielen. Auf dieser Basis wurde besprochen, welche Themen in den neu zu entwickelnden Verhaltensregeln vorkommen sollten.
 

Am 24. April 2023 hat das erste Online-Treffen des Projekt-Beirats stattgefunden. Der Beirat besteht aus verschiedenen Akteur*innen des DTB und HTV (Sportler*innen, Trainer*innen, Funktionäre, Eltern). Das Ziel ist es zum einen, frühzeitig verschiedene Perspektiven und Erfahrungen einzuholen und zum anderen Transparenz im Rahmen des Vorhabens (z. B. Entwicklung von Verhaltensregeln) zu fördern. Das zweite Treffen wird Mitte Juli stattfinden.