Arbeitskreis »Prozesssoziologische Arbeits- und Organisationsforschung«
Der Arbeits- und Lehrbereich „Arbeit und Wissen“ ist der Erforschung der Genese, der Struktureigentümlichkeiten und Polyvalenzen von Arbeit und Wissen als relativ stabiles und zugleich wandlungsfähiges Macht- und Sozialgefüge der Gesellschaft gewidmet. Dies impliziert insbesondere die theoretische und empirische Untersuchung der gesellschaftlichen Transformationen, die die Infragestellung des traditionellen Selbstverständnisses moderner Gesellschaften sowie ihrer sozialen Kohäsion bergen.
Zum einen birgt insbesondere die sich wandelnde Arbeits- und Wissensgesellschaft ambivalente, mikro- und meso-soziologisch näher zu erforschende Herausforderungen. Zum anderen werden auf der makrosoziologischen Ebene Beiträge zur Weiterentwicklung der Arbeits- und Wissenssoziologie auf Basis der Prozesstheorie geleistet. Dabei stellt sich grundlegend die Frage nach der Verortung des Individuums im Arbeits-, Wissens- und Bildungsprozess vor dem Hintergrund eines erweiterten arbeitssoziologischen Untersuchungsrahmens (von der klassischen Industrie- und Betriebssoziologie über die Arbeits- und Organisationssoziologie hin zur Untersuchung von Wissens- und Allein-Dienstleitungsarbeit) neu. Ein wissenssoziologischer Blick auf die Standortgebundenheit der Diskurse um die Arbeits- und Wissensgesellschaft sowie die faktische Mobilisierung impliziten Wissens in Arbeitsorganisationen wird hier zudem durch den Blick auf die langfristigen sozio- und psychogenetischen Dimensionen gesellschaftlicher Transformationen erweitert.
laufende Aktivitäten | abgeschlossene Projekte | betreute Promotionen
Laufende Aktivitäten
DIV - Diversitätsklima-Erhebung an der WWU Münster
Leben und Arbeiten in der Kultur- und Kreativwirtschaft
Sichtbarkeit von Frauen in Arbeitsorganisationen mit dem ZEUGS, Universität Münster
FIG - In Figurationen denken: Eine wissenssoziologische Studie zur Prozesstheorie, gefördert von der Norbert Elias-Stiftung, Amsterdam
Abgeschlossene Projekte
2023: Zur Transformation sozialer Kanons: Prozesssoziologische Perspektiven auf das 21. Jahrhundert. Tagung mit der Norbert Elias-Foundation
2017 – 2020: SPRYNG - Spreading Young Non-discrimination Generation – SPRYNG. EU-Projekt
2014-2017: The forgotten generation. Youth and long-term unemployment (2014 – 2017)
2017: ARBEITsLEBEN. Filmreihe im CINEMA Münster (2017) mit der Sparkasse Münsterland Ost
2016: International conference: Changing Power Relations and the Drag Effects of Habitus - Theoretical and Empirical Approaches in the Twenty-First Century, mit der Norbert Elias-Foundation
Betreute Promotionsprojekte
2019-2023: Bystander-Experience von Arbeitsnehmenden in männerdominierten Berufsfeldern. Eine figurationssoziologische Betrachtung (Valerie Dahl)
2019-2022: Rechtsextreme Gewalt im urbanen Raum. Zur polizeilichen Wahrnehmung und Bewertung rechtsextremer Gewaltdelinquenz in deutschen Großstädten (Claudia Tutino)
2013-2016: Vertrauen und Wandel sozialer Dienstleistungsorganisationen: Eine figurationssoziologische Analyse (Janina Evers)
2012-2015: Sozialtheorie und politisches Engagement. Eine Auseinandersetzung mit der Rezeption des Werks Pierre Bourdieus in der deutschen Soziologie (Semra Dogan)
2010-2013: Arbeitshandeln zwischen Fremd- und Selbstzwängen. Eine figurations- und prozesssoziologische Untersuchung in der Automobilindustrie (Melanie Frerichs)
2012-2014: Prozess-Soziologie der Elternschaft: Nationsbildung, Figurationsideale und generative Machtarchitektur in Deutschland (Désirée Waterstradt)
2012-2014: Leistungsprinzipien im Wandel: Stilisierung arbeits- und leistungspolitischer (An-)forderungen. Zur These einer psychisch-kognitiven Strukturdifferenz zwischen traditionaler + moderner Mentalität - Weber, Elias und Piaget im Vergleich (Jessika Barg)