‚Weil ich informiert bin ...‘
Philosoph Prof. Dr. Carl Friedrich Gethmann spricht in der Ringvorlesung über das Verhältnis von Information und Entscheidung am Beispiel der frühen spanischen Kolonialherrschaft
mittwochs 18.15-19.45 Uhr, Hörsaal F2, Fürstenberghaus, Domplatz 20-22
Über das Verhältnis von Information und Entscheidung am Beispiel der frühen spanischen Kolonialherrschaft spricht der Frühneuzeithistoriker Prof. Dr. Arndt Brendecke aus München am Mittwoch, dem 20. Juli, in der Ringvorlesung des SFB 1150 „Kulturen des Entscheidens“. Der Vortrag mit dem Titel „‚Weil ich informiert bin ...‘. Über das Verhältnis von Information und Entscheidung am Beispiel der frühen spanischen Kolonialherrschaft“ beginnt um 18.15 Uhr im Hörsaal F2 im Fürstenberghaus (Domplatz 20-22).
Am Beispiel der spanischen Kolonialpolitik thematisiert der Vortrag die Kluft zwischen den vielfältigen Plänen und Behauptungen vollständigen Wissens und der in der politischen Praxis erkennbaren Neigung, auch relativ schwach informiert zu Entscheidungen zu gelangen. Er thematisiert beide Seiten dieser Kluft, will also zunächst klären, weshalb vollständige Information postuliert wurde, und anschließend, weshalb deren Ausbleiben in der politischen Praxis nicht nur verschmerzbar, sondern partiell auch gewünscht wurde. Eine Besonderheit besteht dabei darin, dass es sich hier um die Politik eines Imperiums handelt, über dessen weit verstreute Territorien der Theorie nach nur an einem Ort – nämlich am Hof selbst – zu entscheiden war. Es wird zu zeigen sein, dass das politische Zentrum auch unter Annahme der besten Bedingungen nicht zu vollständiger und wahrer Information gelangen konnte.
Die Ringvorlesung des SFB 1150 „Kulturen des Entscheidens“ findet mittwochs von 18.15-19.45 im Hörsaal F2, Fürstenberghaus, Domplatz 20-22, statt. Das Programm finden Sie hier. Der Vortrag von Prof. Dr. Arndt Brendecke ist der letzte Termin der Reihe im Sommersemester 2016.