Die ungeliebte Wahl
Demokratie als Elitenprojekt im 19. Jahrhundert
Über „Die ungeliebte Wahl. Demokratie als Elitenprojekt im 19. Jahrhundert“ spricht die Historikerin PD Dr. Hedwig Richter vom Hamburger Institut für Sozialforschung am Mittwoch, dem 23. Januar, in Münster. Der Vortrag ist Teil des Kolloquiums am SFB 1150 „Kulturen des Entscheidens“ und beginnt um 18.15 Uhr im Hörsaal F2 des Fürstenberghauses am Domplatz 20-22.
Die Referentin spricht über die Geschichte moderner Wahlen im 19. Jahrhundert. Politische Wahlen bilden das Herzstück demokratischer Praktiken und können daher Aufschluss über Konzepte von autonomen Entscheidungen und Demokratie geben. Dabei wird deutlich, dass Partizipationsrechte häufig weniger von unten eingefordert, als vielmehr von oben forciert wurden. Insbesondere in ihren Anfängen erweist sich Demokratie oft als ein Elitenprojekt. Herrschende konnten mit Wahlen zahlreiche gouvernementale Funktionen verbinden, und sie nutzten Wahlen nicht zuletzt als Herrschafts- und Disziplinierungsinstrument.