Szenen des Entscheidens
Filmreihe am SFB 1150 über die Darstellung von Entscheidensprozessen im Film
Eine neue Filmreihe mit dem Titel „Szenen des Entscheidens“ startet am Montag, dem 11. Dezember, am SFB 1150 „Kulturen des Entscheidens“. Das Thema „Entscheiden“ ist im Spielfilm ein Dauerbrenner, es wird in Klassikern ebenso wie in aktuellen Filmen behandelt, findet sich in großen Blockbustern ebenso wie in unbekannteren kleinen Filmen, es geistert durch Filme aus den verschiedensten Ländern und aus den unterschiedlichsten Genres und wird dort jeweils auf ganz verschiedenen Ebenen behandelt und auf ganz unterschiedliche Weise ins Bild gesetzt. Die Filmreihe „Entscheiden im Film“ möchte einen schlaglichtartigen Blick auf die vielfältigen filmischen Auseinandersetzungen mit der Thematik werfen und auf dieser Grundlage zur Diskussion einladen über ein Thema, das eng mit den großen Erzählungen unserer Zeit verwoben ist. Die Termine der Reihe beginnen in der Regel um 18 Uhr und umfassen einen kurzen Einführungsvortrag, das gemeinsame Anschauen des Films und eine etwa halbstündige Diskussion. Interessierte aller Fachrichtungen und Semester sind herzlich willkommen.
Am ersten Termin, der ausnahmsweise bereits um 17 Uhr beginnt, ist Regisseurin Anne Zohra Berrached zu Gast. Alle Filmabende finden am Domplatz 6 im Raum 303 statt.
In ausgewählten Filmen geht es um individuelle Lebensentscheidungen von großer persönlicher Tragweite, um die Art, in der solche persönlichen Entscheidungen vorbereitet und getroffen werden, die Auswirkungen, die sie haben, und die Reaktionen von Menschen aus dem Umfeld auf sie. Die Freiheit des Entscheiden-Könnens kann ebenso Thema sein wie die Belastung des Entscheiden-Müssens. Andere Filme nehmen nicht individuelle, sondern organisierte kollektive Entscheidensprozesse in den Blick: Komplexe formalisierte Entscheidungsverfahren aus den Bereichen Recht und Politik mit ihren vielfältigen Schauplätzen, ihren dramatischen öffentlichen Inszenierungen und ihren klandestinen Hinterzimmerabsprachen, den Herausforderungen, die sie an die beteiligten Personen stellen, und ihren Möglichkeiten der Manipulation, Täuschung und Intrige sind ein im Bereich des Thrillers gerne bearbeitetes Sujet. Ein amerikanischer Justizthriller aus dem Jahr 1996 beschäftigt sich etwa zentral mit einem einzelnen Gerichtsverfahren und der in diesem Rahmen getroffenen Entscheidung über die Schuld oder Unschuld eines Angeklagten.
Anderenorts wiederum geht es nicht so sehr um bestimmte Einzelentscheidungen, ob sie nun individuell von Einzelpersonen oder kollektiv in formalen Entscheidungsverfahren getroffen worden sind, sondern um übergreifende Fragen danach, welche Rolle der freie Wille und das damit einhergehende prinzipielle Entscheiden-Können und Müssen für den Menschen und das Menschsein spielt. Raum finden solche Reflexionen etwa in dystopischen Science Fiction-Filmen der 70er bis späten 90er Jahre.
Hinweis: Aus lizenzrechtlichen Gründen dürfen die Titel der Filme in der Ankündigung der Reihe nicht genannt werden. Bei Interesse gibt es die Möglichkeit, die Titel per E-Mail an Sarah Nienhaus zu erfragen.
Programm
- 11.12. Filmpatin: Sarah Nienhaus, Anne Zohra Berrached (Gast), Beginn ausnahmsweise bereits um 17.00 Uhr
- 08.01. Filmpate: Alexander Durben
- 22.01. Filmpate: Matthias Friedmann
- 05.02. Filmpatin: Laura-Marie Krampe, Tim Rojek (Kommentar)
- 19.02. Filmpate: Hanno Jansen