Forschung
Die AG Rhizosphären-Biogeochemie betreibt Grundlagenforschung sowie angewandte, Management-orientierte Forschung zu Kohlenstoff-Umsatzprozessen im Wurzelraum von Ökosystemen mit hohem Kohlenstoff-Speicherpotenzial, wie z.B. Hochmoore und Salzmarschen. Mit unserer Grundlagenforschung untersuchen wir die Wechselwirkungen von Wurzeln und Mikroorganismen im Hinblick ihrer Auswirkungen auf die ökosystemare Kohlenstoff- und Treibhausgasbilanz. Hierzu nutzen wir einen große Bandbreite methodischer Ansätze aus den Bereichen Pflanzenökologie, Biogeochemie und Umweltmikrobiologie. Unsere angewandte Forschung befasst sich mit dem Management der naturbasierten Kohlenstoff-Festlegung in Küstenökosystemen; ein Forschungszweig der in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung unter dem Schlagwort Blue Carbon erfahren hat.
Aktuelle Forschungsprojekte
RELATE (Rhizosphere mediation of biosphere-climate feedbacks)
Die Forschung der AG Rhizosphären-Biogeochemie orientiert sich primär an der Zielsetzung des DFG Emmy Noether-Projektes RELATE. Durch Forschung zu Pflanzen-Mikroben-Interaktionen will RELATE das Prozessverständnis von Rückkopplungsprozessen zwischen Biosphäre und Klima verbessern. Zentrale Projektpartner sind Klaus-Holger Knorr (ILÖK, Münster), Susanne Liebner (GFZ Potsdam), Pat Megonigal (Smithsonian) und Kai Jensen (Universität Hamburg).
SEAL-C (Stability of Wadden Sea Blue Carbon Stocks)
Das SEAL-C-Projekt nutzt ein Freiland-Erwärmungsexperiment, um die Stabilität der Kohlenstoffvorräte von Salzmarschen im Zuge des Klimawandels zu verstehen. Hierzu werden die Effekte von + 1,5°C und + 3,0°C Temperaturerhöhung auf mikrobiologische Prozesse in den Böden einer Wattenmeer-Salzmarsch untersucht. Das Langzeitexperiment wird im Bereich Hamburger Hallig im nordfriesischen Wattenmeer durchgeführt und wird durch den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft (Marianne und Dr. Fritz Walter Fischer-Stiftung) und in Zusammenarbeit mit der AG Pflanzenökologie der Universität Hamburg durchgeführt.
sea4soCiety (Searching for solutions for carbon sequestration in coastal ecosystems)
sea4soCiety ist ein Verbundprojekt zehn norddeutscher Forschungsinstitutionen zur Bestimmung des naturbasierten Kohlenstoffspeicher-Potenzials von Küstenökosystemen entlang der deutschen Nord- und Ostseeküste (Fokus auf Salzmarschen und Seegraswiesen) sowie im tropischen Kolumbien und Indonesien (Fokus auf Mangroven und Seegraswiesen). Das Projekt wird durch die Deutsche Allianz Meeresforschung (DAM) durch das BMBF gefördert.
GREENTRIALS (Greenhouse-gas fluxes in Wadden Sea tidal marshes – a trilateral (NL, DE, DK) assessment of Natural Climate Solutions)
GREENTRIALS untersucht, inwieweit Renaturierung und Flächenmanagement von Küstenökosystemen des Europäischen Wattenmeers genutzt bzw. angepasst werden können, um die CO2-Festlegungsleistung (negative Emissionen) dieser Ökosysteme zu maximieren. Das Projekt wird durch den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft (Bauer-Hollmann Stiftung) finanziert und in enger Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer durchgeführt.