Nationalsozialistischer Märtyrerkult.
Sakralisierte Politik und Christentum im westfälischen Ruhrgebiet (1929-1939)

by Sarah Thieme
© Campus

The Ruhr region was difficult terrain for the National Socialists in the years before 1933. In order to seemingly give meaning to the numerous deaths in the clashes with the communists, they were turned into martyrs. Sarah Thieme impressively demonstrates how the regional Nazi movement positioned itself as an independent provider of faith in the cult of martyrdom and addressed the activists with forms of ‘sacralised politics’. At the same time, the study proves that the Nazi movement in the Ruhr region remained Christian in character.

 

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  • Table of Contents

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    I. Einleitung
    1. Nationalsozialismus als rituelle Praxis: Zu den Forschungskontexten dieser Arbeit
    2. Theoretische Überlegungen: Sakralisierte Politik der NS-Bewegung
    3. Operationalisierung
    3.1 Die Perspektive der Regionalstudie
    3.2 Mythen und Sakralisierung
    3.3 Nationalsozialistische Glaubenspraxis des Märtyrerkultes
    3.4 Christliche Sakralinteraktionen

    II. Nationalsozialismus im westfälischen Ruhrgebiet: Zur Untersuchungsregion
    1. Das Ruhrgebiet: Abgrenzungen und Einordnungen
    2. Die NS-Bewegung im westfälischen Ruhrgebiet
    2.1 Die NS-Bewegung im Gau Westfalen-Süd
    2.2 Die NS-Bewegung im Gau Westfalen-Nord
    2.3 Zur Entwicklung nach der NS-»Machtergreifung«

    III. Märtyrermythen: Glaubenszeugnis, Kampfappell und Nostalgie
    1. Nationalsozialistische Märtyrermythen
    1.1 Heldische Straßenkämpfer der NS-Bewegung
    1.2 Sondertypen: Erweiterte Integrationsfiguren
    2. Mythische Konstruktionen des NS-Martyriums
    3. Zwischen Reichsleitung und westfälischer Peripherie: Zur Kanonisierung der »Blutopfer der Bewegung«
    4. Märtyrermythen seit 1933: Zwischen Transformation und nostalgischer Vergangenheitsvergegenwärtigung
    5. NS-Märtyrer im Bild
    Zwischenfazit: NS-Märtyrerfiguren

    IV. Nationalsozialistische Glaubenspraxis des Märtyrerkultes
    1. »Über Gräber vorwärts!«: Zum Umgang mit Tod und Trauer bei den Beisetzungsfeierlichkeiten
    2. Sakrale Orte des NS-Märtyrerkultes
    2.1 NS-Märtyrergräber als sakrale Orte
    2.2 Sakralisierung der Tat-Orte der NS-Martyrien
    2.3 Sakrale Orte des Ludwig Knickmann
    3. Gedenkfeiern des NS-Märtyrerkultes
    4. Der 9. November als »Tag der Gefallenen der Bewegung«
    5. Märtyrergedenken als Veteranentreffen
    Zwischenfazit: Nationalsozialistische Sakralsphäre

    V. Sakralinteraktionen: Christliche Sakralisierung im NS-Märtyrerkult
    1. Sakralinteraktionen bei kirchlichen Beisetzungen
    1.1 Kirchlich-institutionelle Normen und Richtlinien
    1.2 Kirchliche Beisetzungen als rituelle Sakralinteraktionen
    2. Christliche Sakralisierung der Toten: Die Inhalte
    2.1 Kirchenlieder
    2.2 Biblische Sakralisierungen
    2.3 Handlungsspielräume der beteiligten Pfarrer in den Predigten
    3. Christliche Sakralinteraktionen jenseits der Beisetzungen
    3.1 Geistliche als Gedenkredner anlässlich des 9. November
    3.2 Feldgottesdienste: Kirchlich-liturgische Heilsvergewisserung der NS-Bewegung
    3.3 Nationalsozialismus und Altkatholiken: Ein Bottroper Sonderfall
    4. Christliche Sakralinteraktionen durch NS-Funktionsträger
    4.1 Ambige, sakralinteraktive Deutungen
    4.2 Sakralinteraktive Symbolik
    Zwischenfazit: Christliche Sakralinteraktionen zwischen Ambiguitätstoleranz und Symbiosen

    VI. Fazit

    NS-Märtyrerfiguren: Lebensläufe
    Abkürzungsverzeichnis
    Quellen und Literatur

Sarah Thieme, Nationalsozialistischer Märtyrerkult. Sakralisierte Politik und Christentum im westfälischen Ruhrgebiet (1929-1939), Frankfurt am Main/New York: Campus Verlag 2017 (Reihe 'Religion und Moderne' 9).