Zum Tod von Peter L. Berger (1929-2017)
Peter L. Berger, einer der international bekanntesten Religionssoziologen der Gegenwart, ist tot. Er starb am 27. Juni 2017 in der Nähe von Boston. Dem Centrum für Religion und Moderne war er seit seiner Gründung im Jahr 2012 eng verbunden.
1929 in Wien geboren, vor dem Nationalsozialismus zunächst nach Palästina, später in die USA emigriert, wurde Peter L. Berger einem breiten Publikum vor allem durch das gemeinsam mit Thomas Luckmann verfasste Buch The Social Construction of Reality (1966; dt. 1969) bekannt. Seit 1981 war Berger Professor für Soziologie und Theologie an der Boston University, seit 1985 auch Direktor und später Senior Research Fellow des von ihm mitgegründeten Institute for Culture, Religion and World Affairs (CURA). In seinem umfangreichen religionssoziologischen Werk verfolgte Peter L. Berger seit den späten 1960er Jahren die Wiederentdeckung der Transzendenz in der modernen Gesellschaft. Zu seinen breit rezipierten Werken gehören The Sacred Canopy (1967; dt. 1973), The Heretical Imperative (1979; dt. 1980) oder Dialog zwischen religiösen Traditionen in einem Zeitalter der Relativität (2011). Unter den von ihm herausgegebenen Bänden erlangte The Desecularization of the World (1999) große Bekanntheit.
Das Centrum für Religion und Moderne und seine Arbeit hat Peter L. Berger seit dessen Gründung begleitet. Sein Vortrag, den er anlässlich der Eröffnung des CRM im Mai 2012 gehalten hat, wurde später als Sonderheft unter dem Titel Nach dem Niedergang der Säkularisierungstheorie veröffentlicht. In der im Auftrag des CRM von Thomas Großbölting, Detlef Pollack, Barbara Stollberg-Rilinger und Ulrich Willems herausgegebenen Schriftenreihe ‚Religion und Moderne‘ im Campus Verlag erschien 2015 sein Buch Altäre der Moderne. Religion in pluralistischen Gesellschaften.