Projektstart: Vom Rand in die Mitte: Rechtspopulistische Deutungen des (radikalen) Islams als gesellschaftliche Herausforderung in Europa und beyond (RaMi)
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat das Verbundprojekt „Vom Rand in die Mitte: Rechtspopulistische Deutungen des (radikalen) Islams als gesellschaftliche Herausforderung in Europa und beyond (RaMi)“ bewilligt. Am Centrum für Religion und Moderne startet die Forschungsarbeit am 01.04.2021 unter Leitung von Prof. Dr. Arnulf von Scheliha.
Im Zentrum des Forschungsinteresses stehen der Zusammenhang zwischen dem Aufstieg rechtspopulistischer Bewegungen und (radikal-) islamischen Strömungen sowie in der Folge die Auswirkungen auf die westlich-liberale Demokratie. Bestehende Untersuchungen berücksichtigen bisher nicht systematisch die Frage, ob, wie, unter welchen Bedingungen und in welche Richtung sich der öffentliche Gesamtdiskurs durch die populistische Deutung und Verknüpfung von nationaler Identität, (muslimischer) Migration und Islam verändert hat und inwiefern dies auf die liberale Demokratie selbst zurückwirkt. Der Einfluss und die Rolle etablierter religiöser Akteure (Kirchen usw.) wird dabei gesondert berücksichtigt.
Analysiert werden in den fünf aussagekräftigsten Ländern im Zeitraum 1970-2022 die diskursiven Interaktionsmuster der wichtigsten Akteure, ihre zentralen Argumente in Hinblick auf Identität, Nationalismus und Bedrohungsszenarien den Islam, sowie deren Wirkung auf politische, organisationale und diskursive Institutionalisierungs- und (Verregelungs-)Prozesse sowie Veränderungen im Wesen der liberalen Demokratie
Das Projekt wird in Kooperation zwischen dem Centrum für Religion und Moderne (Westfälische Wilhelms-Universität) unter der Leitung von Prof. Dr. Arnulf von Scheliha, dem Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung Berlin unter der Leitung von Dr. Mirjam Weiberg-Salzmann und Prof. Dr. Sabrina Zajak sowie dem Institut für Soziale Bewegungen (Ruhr-Universität Bochum) unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Berger durchgeführt. Im Rahmen der BMBF-Förderrichtlinie „Gesellschaftliche Ursachen und Wirkungen des radikalen Islam in Deutschland und Europa“ wird es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.