„Generationenprojekt“: Kurzbericht über das erste Projekttreffen in Helsinki vom 9.-13.03.2020
Einblicke in die Zusammenarbeit zwischen den internationalen Projektteams im Forschungsprojekt „The transmission of religion across generations: a comparative international study of continuities and discontinuities in family socialization“ bietet folgender Kurzbericht der Münsteraner Projektleitung. In dem Forschungsprojekt wird erstmals in einer internationalen Vergleichsstudie systematisch der Frage nachgegangen wie Religion zwischen den Generationen weitergetragen wird. Das Projekt wird von der John Templeton Foundation gefördert.
Unser erstes Projekttreffen hat wie in unserem Forschungsantrag vorgesehen in Helsinki stattgefunden. Neben den Projektleitungen und -mitarbeiter_innen aus Deutschland, Kanada, Finnland und Ungarn (die italienischen Kolleg_innen konnten aufgrund der Corona-Krise nicht persönlich teilnehmen und waren teilweise per Skype zugeschaltet), hat Merril Silverstein von der Syracuse-University teilgenommen. Traurig war, dass Vern Bengtson, dessen Theorie und Forschung eine große Inspiration für unser Projekt darstellt, fehlt; er ist letztes Jahr nach einem Unfall überraschend verstorben.
Den Montagnachmittag haben wir genutzt, allgemeine inhaltliche, methodische, aber auch administrative Themen und Budgetfragen zu klären. Zudem hat Merril sein Projekt – Pro-Social Values and Spirituality in the Absence of Religion Among Millennials and their Families – mit dem wir verschwistert sind und mit dem wir kooperieren, vorgestellt. Von Dienstagfrüh bis Mittwochmittag haben wir ferner den Entwurf des Fragebogens zur geplanten Erhebung quantitativer Daten diskutiert. Die endgültige Fassung soll bald in einer Skype- oder Zoomkonferenz besprochen werden. Von Mittwochnachmittag bis Freitagnachmittag haben wir dann intensiv am qualitativen Teilprojekt gearbeitet und Fragen der Datenerhebung wie die Rekrutierung von Familien sowie die der Kontrastierung des Samples zugrundeliegenden Kriterien besprochen. Darüber hinaus haben wir Methoden der Datenauswertung, hier vor allem Genogramm- und Interviewanalyse, erörtert. Alle Diskussionen fanden in einer kollegialen und konstruktiven Atmosphäre statt.
Unser diszipliniertes Arbeiten am Tag wurde – danke an die finnischen Kolleginnen – durch ein gutes Essen und wunderbaren Wein am Abend belohnt. Das Treffen hat insgesamt eine sehr gute Grundlage für die zukünftige internationale Zusammenarbeit geschaffen und wir wünschen sämtlichen Kolleg_innen im Projekt alles Gute und freuen uns auf das Wiedersehen – solange es nötig bleibt im virtuellen Raum.