Populationsgenetik
Genotyp-Phänotyp-Assoziationsstudien bei polyzystischen Nierenerkrankungen
Die phänotypische Ausprägung der autosomal dominante polycystische Nierenerkrankung (ADPKD) zeigt sowohl eine breite intra- als auch
interfamiliäre Heterogenität. Eine der genetischen Ursachen hierfür ist die Locus Heterogenität - der Verlauf der Erkrankung ist bei PKD1-
Patienten wesentlich schwerer als bei Patienten mit einer Mutation im PKD2-Gen. Es wurde gezeigt, dass die allelische Heterogenität ebenfalls für die
klinische Variabilität verantwortlich sein kann. In einer internationalen multizentrischen Studie wurde die Korrelation des Genotyps mit der Nierenfunktion in
461 Patienten aus 71 PKD2 Familien mit bekannten Mutationen untersucht. Die durchgeführte Regressionsanalyse hat gezeigt, dass die Lokalisation der Mutation im
PKD2-Gen keinen Einfluss auf das Alter des Beginns des terminalen Nierenversagens hat. Allerdings waren Patienten mit Spleiß-Mutationen milder betroffen als
Patienten mit anderen Mutationen. Erhebliche Schwankungen im Verlauf der Nierenerkrankung wurden bei Trägern identischer Mutationen gefunden. Die
Ergebnisse dieser Studie zeigten somit, dass sehr wahrscheinlich zusätzlich weitere genetische Faktoren (Modifier), bzw. Umweltfaktoren den klinischen Verlauf der
ADPKD modulieren können.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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