Projektbeschreibung
Die Auseinandersetzung mit zentralen Heterogenitätsdimensionen (je nach Bezugswissenschaft etwa Benachteiligung, Sprache, Kultur, Leistung) und eine systematische Anwendung des Grundprinzips der diagnosebasierten individuellen Förderung war zu Beginn der QLB noch zu selten Gegenstand von Lehrveranstaltungen in der Lehrer*innenbildung an der Universität Münster.
Ziel des Teilprojektes ist es seit Beginn der QLB daher, das Thema Heterogenität und Inklusion von Schüler*innen in den fachdidaktischen und bildungswissenschaftlichen Veranstaltungen durch die Entwicklung eines heterogenitätsbezogenen Curriculums zu verankern und durch entsprechend konzeptionierte Lehrkonzepte systematisch zu unterstützen. Weiterhin wird auch die Heterogenität auf Ebene der Studierenden berücksichtigt.
Im Kern des Teilprojekts stehen eine Abstimmung und Vernetzung der Lehrangebote zwischen Fächern, Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften. Über eine systematische formative Evaluation der Lehrangebote erfolgt eine kontinuierliche Optimierung der Lehrkonzepte. Die im Rahmen der anderen drei Teilprojekte entwickelten Praxiselemente sollen sukzessive in das fächerübergreifende Curriculum integriert werden.
In der ersten Phase des Teilprojekts wurden folgende Arbeitsschritte des Projekts umgesetzt:
a) Dokumentation der Ausgangslage (Analyse des Curriculums, strukturierte Befragung, Interviews mit Lehrenden),
b) Abfrage von Bedarfen zur Qualifizierung der Lehrenden sowie die Entwicklung und Durchführung entsprechender Workshops und
c) über die beteiligten Fächer hinweg koordinierte Entwicklung und Evaluation von Lehrangeboten, die das Grundprinzip der individuellen Förderung berücksichtigen (eine Zusammenfassung der konzipierten Lehrangebote findet sich bei Rott, Zeuch, Fischer, Souvignier und Terhart: Dealing with Diversity Innovative Lehrkonzepte in der Lehrer*innenbildung zum Umgang mit Heterogenität und Inklusion, 2018).
In der zweiten Phase des Teilprojekts „Basiscurriculum Heterogenität“ liegt der Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung der bisher erprobten innovativen Lehrkonzepte vor allem hinsichtlich kooperativer Formate für veranstaltungs- oder fächerübergreifende Ansätze. Neben der vertieften und systematisierten Auseinandersetzung mit weiteren Heterogenitätsfacetten wird auch die Studierendenheterogenität fokussiert. Eine Integration der heterogenitätssensiblen Lehrkonzepte erfolgt schließlich im Zertifikat Addressing Diversity. Dabei wurde auch der Austausch zwischen den Einzelprojekten intensiviert und im Rahmen eines Lehrbuchs zum Umgang mit Heterogenität dokumentiert (Fischer, Rott: Individuelle Förderung - Heterogenität und Handlungsperspektiven in der Schule, 2022).