Fortbildung im Bereich
"Experten-Laien-Kommunikation in der Apotheke"
Die sachgerechte und regelmäßige Anwendung von Medikamenten ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg einer medizinischen Therapiemaßnahme. Unzureichende Aufklärung durch den Arzt und unverständliche Beipackzettel tragen dazu bei, dass Patienten durch fehlerhaften Gebrauch der Medikamente die Wirksamkeit von Therapien gefährden. Des Weiteren führt die steigende Tendenz zur Selbstmedikation dazu, dass eine fundierte fachliche Beratung durch die Apothekerin/den Apotheker von großer Bedeutung ist.
Seit einigen Jahren bieten wir folgende Veranstaltungen an, die einen Beitrag zur Verbesserung der Experten-Laien-Kommunikation in der Apotheke leisten:
1. Begonnen hat alles mit Vorträgen im Kurses "Klinische Pharmazie", in der eine Einführung in die Experten-Laien-Kommunikation gegeben wurde. Diese Veranstaltung richtete sich an Pharmaziestudierende nach dem ersten Staatsexamen und wurde in Münster maßgeblich von Dr. rer. nat. Georg Hempel (Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde) organisiert. Das in Münster mehrfach erfolgreich eingesetzte Seminarkonzept wurde 2002 in den Kursus Klinische Pharmazie am Institut für Pharmazie der Universität Bonn (AE Prof. Jaehde) integriert.
2. Im Auftrag der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (Münster) und der Apothekerkammer Nordrhein (Düsseldorf) gestalten wir innerhalb des praxisbegleitenden Unterrichts (pbU) für Pharmaziepraktikanten (Studierende vor dem dritten Staatsexamen) einen Unterrichtsblock zum Themenbereich Experten-Laien-Kommunikation in der Apotheke.
3. Im Jahr 2000 haben wir im Auftrag der Apothekerkammer Westfalen-Lippe im Rahmen des regulären Fortbildungsprogramms vor Berufspraktikern, die den unterschiedlichen Gruppen des Apotheken-Teams angehören, referiert.
4. Während die bisher genannten Angebote jeweils als kürzere Einheiten (zwischen 1 und 3 Stunden) und in größeren Gruppen (ca. 100 Personen) durchgeführt werden und daher notwendigerweise stark referierend konzipiert sind, liegt der Schwerpunkt bei dem vierten Veranstaltungstyp auf dem Trainingsaspekt. Für eine Teilgruppe der unter 2. genannten Gruppe bieten wir halb- bis ganztägige Fortbildungsveranstaltungen an. In diesen wird in einem kleineren Teilnehmerkreis (max. 25 Personen) anhand von praktischen Übungen aus dem Apothekenalltag die verständliche Vermittlung von Fachwissen trainiert.
5. Im Wintersemester 2002/02 ist eine neue Approbationsordnung für das Pharmaziestudium in Kraft getreten, die als ein weiteres Prüfungsfach die "Klinische Pharmazie" aufgenommen hat. Als eine Reaktion auf den zusätzlichen Bedarf an kommunikationspsychologischen Inhalten wurde im Januar 2002 ein Pilotprojekt zur Experten-Laien- Kommunikation in den Pharmakologisch Toxikologischen Demonstrationskurs integriert. Die Kooperation zwischen Prof. Dr. E.J. Verspohl / Dr. H. Neye und uns führte zu einem gemeinsamen Seminarkonzept, welches pharmazeutische und kommunikationspsychologische Inhalte integriert. Dieses ist mittlerweile fester Bestandteil des Lehrcurriculums der Pharmazie in Münster. (siehe hierzu auch Neye & Jucks, 2001).
Kontakt über: Rainer Bromme, Regina Jucks