Naturverhältnisse in der Gegenwartsliteratur
Nature Writing, Naturkunden, ein Geländeroman – die Natur hat Konjunktur in der Literatur. Die Tradition der Naturlyrik schreibt sich gegenwärtig fort, im erzählenden Sachbuch ist das Thema präsent, mit dem Ökothriller oder Geländeroman bilden sich neue Genres heraus. Charakteristisch für zahlreiche Texte zeigt sich dabei die Auflösung einer binären Opposition von Natur und Kultur. Ausgehend von dieser Beobachtung untersucht das Dissertationsprojekt Naturverhältnisse in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Unter Rückgriff auf Konzepte der Akteur-Netzwerk-Theorie und aus dem Umfeld des New Materialism analysiert die Studie Hybridbildungen zwischen Natur und Kultur, sowie Handlungsmacht im Zusammenwirken menschlicher und nicht-menschlicher Akteure. Mit dem Fokus auf Naturverhältnisse in Prosatexten seit den 2010er-Jahren greift das Forschungsprojekt zentrale Fragestellungen des Ecocriticism auf, zugleich soll die Untersuchung der motivischen Präsenz von Natur in den literarischen Texten um die formale Analyse narrativer Strukturen sowie rhetorischer Strategien und Techniken erweitert werden.
Fach: Germanistik
Betreuerin: Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf