Einheit der Differenz – Hybridität, Selbstablehnung und Neuverortung in der Post-DDR-Literatur
Im Zuge des Systemumbruchs 1989/90 in Deutschland war eine ungleiche Verteilung von Definitionsmacht über das Verhältnis von Ost und West zu beobachten, die teilweise bis heute fortwirkt. In gesellschaftlichen Debatten artikulierte sich eine Defizitperspektive auf den Osten, um die Vorrangstellung des vereinten Deutschlands gegenüber der ehemaligen DDR zu legitimieren. Auch ein Teil der (Post-)DDR-Literatur wurde entwertet. Anhand ausgewählter Post-DDR-Romane wird gefragt, wie das Zusammenspiel von hegemonialen sowie marginalisierten Perspektiven und Identitäten ästhetisch verhandelt wird. Dazu werden die Konzepte ‚Hybridität‘ und ‚dritte Räume‘ des Literaturwissenschaftlers und postkolonialen Theoretikers Homi K. Bhabha herangezogen, erweitert und mit erzählanalytischen Kategorien verknüpft. Diese Publikation verortet die Post-DDR-Literatur in einem globalen Kontext und versteht sich als Beitrag zu einer machtkritisch und diversitätsorientiert ausgerichteten Literaturwissenschaft.
Fach: Germanistik/Neuere deutsche Literaturwissenschaft
Betreuer/innen: Frau Prof. Dr. Cornelia Blasberg und Drittbetreuerin PD Dr. Birgit Dahlke (HU Berlin)
Arbeitsschwerpunkte: Antidiskriminierung und diskriminierungskritische Diversität, Partizipation und Machtkritik (machtkritische Beiratsarbeit und Kollaborationen), Antirassismus und postmigrantische Perspektiven, Aktivismus und Museum