Abschließend soll nun noch diskutiert werden, welche experimentelle Hinweise
es für SUSY-Modelle gibt. Ein solcher Hinweis läßt sich aus der
Existenz des LSP ableiten. Hierdurch wäre die Möglichkeit gegeben, bei
Kollisionsexperimenten (z. Bsp. hochenergetische -Streuung in
Speicherringen) unentdeckt Energie wegzutragen. Wäre die Energie der beiden
Kollisionspartner hoch genug, um ein Selektronen-Paar zu erzeugen
(vgl. Abb. ), und wird angenommen, daß diese sehr kurzlebig
sind und schnell wieder in Elektronen und Photinos zerfallen, so würden die
Photinos nicht nachgewiesen werden können, und die Energiebilanz wäre allein
mit dem Elektron/Positron-Paar nicht erfüllt. Weiter wird in solchen
Experimenten nicht nur nach einer unstimmigen Energiebilanz gesucht, sondern
ein weiteres Indiz könnte beobachtet werden: Die beiden Selektronenzerfälle
sind unkorrelierte Ereignisse, also muß speziell nicht die
Ausbreitungsrichtung des Elektrons in der Ebene der einlaufenden Teilchen und
des auslaufenden Positrons liegen, wie es aufgrund der Impulserhaltung bei
einem Prozeß ohne Selektronen (,,normale`` -Streuung) der
Fall ist. Allerdings gibt es bis heute noch keine eindeutigen Daten, die
dieses Verhalten zeigen und nicht auch durch andere Prozesse, die schon im
Standard Modell enthalten sind, erklärt werden können. Hieraus läßt sich
zumindest schließen, daß die Energien der zur Zeit betriebenen Beschleuniger
noch nicht ausreichen, um SUSY-Teilchen zu erzeugen. (Siehe hierzu
Tab. ) Nach dem Stand von 1986 läßt sich die Existenz von
Selektronen mit einer Masse
ausschliessen. Auch Experimente mit
Proton-Antiproton-Kollisionen wurden durchgeführt, um die Existenz von
Squarks zu untersuchen. Diese verlaufen analog zu dem besprochenen Experiment,
wenn man sich das Proton nach dem Partonen-Modell aus Quarks und Gluonen
aufgebaut denkt. Prinzipiell lassen sich mit solchen Beschleunigern höhere
Energien erreichen, jedoch sind diese dann grob gesagt auf 6 Teilchen verteilt
(3 Quarks, 3 Gluonen). Bessere Chancen für Hinweise erhofft man sich jedoch
vom sogenannten NLC-Programm (,,Next Linear Collider ``), bei dem für
-Kollisionen bis zu angestrebt werden (s. [Wag98])
Damit erhofft man sich auch Hinweise auf andere SUSY-Teilchen zu erhalten.
Abbildung:
Experimenteller Hinweis auf SUSY-Teilchen