Zur Herstellung verschiedenster Proben stehen den Mitarbeitern neben umfangreich ausgestatteten Laborräumen zur chemischen Präparation auch Gerätschaften zur mechanischen Bearbeitung wie Trennen, Schleifen oder Polieren, aber auch Geräte für eine direkte Synthese wie Sputtern und Aufdampfen zur Verfügung. Eine dem Institut angehörige Feinmechanische Werkstatt steht dabei dem wissenschaftlichen Mitarbeitern mit Rat und Tat zur Seite. Insbesondere Eigenentwicklungen von Gerätschaften, aber auch nötige Reparaturen und Modifikationen von bereits vorhanden Geräten aller Art werden hier realisiert. Des Weiteren finden sich auch Spezialgeräte wie z.B. ein Lichtbogenofen zum Vorlegieren von Metallen, diverse Spezialöfen zur Probenbehandlung, eine Melt-Spinning-Vorrichtung zur Herstellung metallischer Gläser usw. im Institut. Hier nun ein Auszug der im Institut vorhandenen oder zur Verfügung stehenden Gerätschaften zur Synthese:
Selbstverständlich finden die vorhandenen Labore und Werkstätten auch im Bereich der Analyse ihre Anwendung. Ferner verfügt das Institut für Materialphysik über eine große Anzahl von speziellen Analyseeinrichtungen, die in der interdisziplinär aufgestellten Forschung von der chemischen Analyse, über Kalorimetrie, bis hin zur Strukturanalyse in atomaren Größenordnungen reichen. Eine besondere Stellung nimmt das ebenfalls umfangreich ausgestattete Isotopenlabor ein, in dem Radiotraceruntersuchungen Aufschluss über Diffusionsverhalten und -mechanismen geben. In einem materialphysikalischen Institut dürfen die klassischen Mikroskopietechniken natürlich nicht fehlen. So verfügt das Institut über eine Vielzahl optischer Mikroskope, aber auch über Rasterelektronen-, Transmissionselektronen- und Rasterkraftmikroskope nebst speziellen Gerätschaften zur Probenpräparation. Messstände zur elektrischen Charakterisierung insbesondere von Halbleitern und Polymerelektrolyten fehlen genau so wenig wie Vorrichtungen zur Bestimmung mechanischer Kenngrößen wie Zugfestigkeit und Härte. Im Folgenden ein Auszug der zur Verfügung stehenden Gerätschaften im Bereich der Analyse:
Thermische Analyse
Diamond DSC (Perkin Elmer)
Flüssigstickstoffthermostat
leistungskompensierte DSC für Messungen von -170 °C bis 500 °C
Heizraten bis 500 K/min
Labsys TG-DSC (Setaram)
kombinierte Thermogravimetrie und heat-flux DSC-Messungen bis 1600 °C
modifiziert für Messungen unter hochreiner Argon-Atmosphäre
Q 100 DSC (TA Instruments)
heat-flux DSC für Messungen von -80 °C bis 500 °C
moduliertes DSC
TAM III Nanokalorimeter (Thermometric)
hochpräzise isotherme Kalorimetrie bis 150 °C mit einer Auflösung von 10 nW
Module für Impedanzspektroskopie und Temperaturmessungen / pH-Messungen
Radiotracer Labor
Diffusionsuntersuchungen unter Verwendung von radioaktiven Isotopen werden traditionell am Institut für Materialphysik der Universität Münster durchgeführt. Das Institut verfügt über ein sehr gut ausgestattetes Labor für die Lagerung und Handhabung von Radioisotopen, einschließlich High-End-Detektoren für die Präzisionszählung sowohl der β- als auch der γ-Zerfallsintensitäten. Der extrem niedrige Hintergrund der Detektoren ermöglicht den zuverlässigen Nachweis sogar kleiner Mengen von Radioisotopen, die selbst mit einigen wenigen Kurzschlussdiffusionspfaden in gut geglühten grobkörnigen Polykristallen oder, wie kürzlich gezeigt, sogar in Zwei- und Tri-Kristallen verbunden sind.