Magnetotellurik
Die Methode der Magnetotellurik verwendet Variationen natürlicher elektromagnetischer Felder, um die elektrische Leitfähigkeitsverteilung in der Lithosphäre abzubilden. Die Quellen dieser Feldvariationen liegen im Erdäußeren in der Ionosphäre und der Magnetosphäre.
Lagerstätten entwickeln sich im Kontext geologischer Bildungsbedingungen, die in ihrer Gesamtheit als Mineralsystem bezeichnet werden. Magnetotellurische Messungen zur Erforschung der Lithosphäre liefern wichtige Hinweise zur Identifikation und zur Charakterisierung von Mineralsystemen. Darüber hinaus interessieren uns dynamische Prozesse in der kontinentalen Lithosphäre, die etwa zu Vulkanismus oder großräumigen Hebungen fernab plattentektonischer Grenzen führen können. Unsere magnetotellurischen Arbeiten haben seit einigen Jahren einen Schwerpunkt in der Mongolei.
Seit 2016 führt die Arbeitsgruppe dort magnetotellurische Messungen durch, mit denen die Struktur der Erdkruste und des oberen Mantels unter dem Hangai-Gebirge und der Gobi-Altai Region untersucht werden soll um ein besseres Verständnis der dortigen Deformationsprozesse fernab von tektonischen Plattenrandgrenzen zu erlangen sowie den dort vorherrschenden Intraplattenvulkanismus und intrakontinentalen Erdbebenzonen zu untersuchen.
Hier zu sehen ist ein Widerstandsmodell der Erdkruste für den Bayankhongor-Metallgürtel, Mongolei, abgeleitet aus einer dreidimensionalen magnetotellurischen Inversion. Die Studie deutet darauf hin, dass die Prozesse, die zur Bildung der Mineralisierungszone führten, tief verankert sind und in der heutigen lithosphärischen Struktur fortbestehen (modifiziert nach: Comeau et al., 2021).
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