Mit Psychologie und Feuerwehr-Know-How zu einer besseren Ausbildung
Das Ziel des Projekts FIRE (Feedback-Instrumente zur Rettungskräfte-Entwicklung) ist die Qualitätssicherung und kontinuierliche Weiterentwicklung der Führungskräfte-Ausbildung der Feuerwehr und anderer Hilfsorganisationen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Organisationspsychologie der Universität Münster (OWMs) arbeiten gemeinsam mit Experten des Instituts der Feuerwehr Nordrhein-Westfalen (IdF NRW) daran, Evaluationsinstrumente für die Führungskräfte-Ausbildung zu entwickeln und zu verbessern. Außerdem wird in diesem Rahmen Forschung zu Teamarbeit und Führung in Hochrisiko-Kontexten betrieben. Durch Publikationen in internationalen Fachjournals, Open-Access-Datenbanken und in Praxiszeitschriften aus dem Feuerwehrbereich sollen die Ergebnisse der Forschung einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.
Evaluation, um Verbesserungspotenzial zu erkennen
Am IdF NRW werden angehende und erfahrene Führungskräfte in Tagesseminaren und mehrtägigen bis mehrwöchigen Veranstaltungen auf ihre zukünftigen Tätigkeiten vorbereitet. Umfangreiches Fachwissen sowie Einsatztaktik werden theoretisch vermittelt und in Planspielen und realitätsnahen Einsatzübungen eingeübt. Dafür werden diverse Einsatzsituationen unter großem Aufwand nachgestellt.
Eine systematische Evaluation kann dabei u.a. die folgenden Fragen beantworten: Wie zufrieden sind die TeilnehmerInnen mit ihrer Ausbildung? Wie sehr werden die gelernten Inhalte verinnerlicht? Wie gut werden die Ausbildungsinhalte auf lange Sicht in der Praxis umgesetzt? Gemeinsam mit den Experten des IdF NRW wird anhand der Ergebnisse überlegt, an welchen Stellen die Ausbildung ggf. angepasst werden kann und wie die Übertragung der Inhalte in die Praxis möglichst reibungslos gestaltet wird.
Forschung, um den Faktor Mensch zu verstehen
Feuerwehr-Führungskraft zu sein ist eine herausfordernde Tätigkeit - vor allem wenn man bedenkt, dass viele Feuerleute ihre Aufgabe ehrenamtlich übernehmen und hauptberuflich einem anderen Beruf nachgehen. In Einsatzsituationen müssen Führungskräfte Orientierung geben, obwohl sie unter besonderem Druck stehen. Neben dem Einsatz sind sie gefordert, wenn es beispielsweise um das Nachbesprechen von Einsätzen oder das Moderieren von Konflikten geht. Psychologische Forschung hilft an dieser Stelle, den Faktor Mensch besser zu verstehen. Daraus können Rückschlüsse für die Ausbildung gezogen werden.