Abschlussarbeiten im FIRE-Projekt

2019:

Oliver Eicke entwickelte in seiner Masterarbeit ein Kompetenzmodell für ZugführerInnen in der Feuerwehr. In einer Reihe von Interviews befragte er dafür erfahrene ZugführerInnen nach ihrem Verhalten in besonders herausfordernden Situationen. Das entstandene Modell betont neben den Handlungskompetenzen in extremen Situationen vor allem auch die Wichtigkeit von Sozialkompetenzen.

In ihrer Bachelorarbeit hat Hannah Thölking herausgefunden, dass Laien sowohl die Bereitschaft als auch die Fähigkeit besitzen, mithilfe eines handlichen Löschsprays einen Entstehungsbrand selbst zu löschen. Dabei spielte zum Beispiel das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten eine Rolle. Hannah schlussfolgerte, dass praktische Löschübungen auch für Laien sinnvoll sind. Diese Bachelorarbeit war Teil des TEBRAS-Projekts.

Lena Tangelder untersuchte in ihrer Bachelorarbeit das Verhalten von Laien bei der Entstehung eines Brandes. Sie fand heraus, dass extravertierte Personen bei der ersten Konfrontation mit einem Brand besonders schnell mit einem Löschversuch reagieren. Andere Persönlichkeitseigenschaften zeigten keinen Einfluss. Eine wiederholte Konfrontation mit dem Brand trug ebenfalls zu einer schnelleren Reaktionszeit sowie Stress-Reduktion bei. Diese Bachelorarbeit war Teil des TEBRAS-Projekts.

Dzenita Hadzihalilovic erstellte in ihrer Masterarbeit eine modifizierte Version des FIRE-Kernfragebogens, welcher zur Evaluation der Krisenstabsausbildung genutzt werden kann – den FIRE-CU. Ihre Validierungsstudie mit Teilnehmenden von Krisenstabsübungen zeigte, dass der FIRE-CU die gleichen Dimensionen erfasst wie der FIRE-Kernfragebogen.

2018:

Hannah Felske entwickelte und validierte auf Basis des FIRE-Kernfragebogens ein Instrument zur Evaluation von kürzeren Seminaren und Tagesveranstaltungen – den FIRE-ST. Sie konnte zeigen, dass der FIRE-ST die Dimensionen Dozentenverhalten, Struktur, Anforderungsniveau, Kompetenzerwerb und optional Transfer erfasst.

Lena Niemann validierte in ihrer Masterarbeit den von Lisa Streppel entwickelten Fragebogen zur Evaluation der Basisausbildung. Anhand einer großen Stichprobe aus Feuerwehrleuten konnte sie die sechs Dimensionen des Fragebogens bestätigen. Außerdem konnte sie zeigen, dass der Fragebogen die Zufriedenheit und den Lernerfolg der Lehrgangsteilnehmenden vorhersagt. Der Fragebogen kann in verschiedensten grundständigen Ausbildungen auf Gemeinde- und Kreisebene eingesetzt werden, um die Ausbildungsqualität zu erfassen und Verbesserungspotentiale aufzudecken.

Lisa Streppel hat in zwei Studien ein Instrument zur Beurteilung der Rettungskräfte-Basisausbildung bei den Feuerwehren vor Ort entwickelt. Dazu führte sie zunächst Interviews mit Feuerwehrleuten durch, aus denen sie Fragebogen-Items ableitete. Eine Pilotstudie mit Feuerwehren in ganz Deutschland ergab, dass der Fragebogen sechs Dimensionen guter Lehre in der Basisausbildung abbilden kann: Struktur & Didaktik, Unterstützung & Förderung, Gruppe, Praxis, Material & Räumlichkeiten und Kompetenzerwerb.

2017:

In ihrer Masterarbeit führte Katharina Frerichs eine Validierungsstudie für den von Jessica Nora Busjan entwickelten Evaluationsfragebogen für schriftliche Prüfungen durch. Sie zeigte unter anderem, dass der Fragebogen die drei Dimensionen Vorbereitung der Prüfung durch den Lehrgang, Gestaltung der Prüfung und die Belastung durch die Prüfung präzise misst.

In ihrer Masterarbeit entwickelte und validierte Mona Hagel ergänzend zum FIRE Kernfragebogen die beiden Zusatzmodule „Dozentenverhalten“ und „Einsatzübungen“. Dies erlaubt einen flexiblen Einsatz der FIRE-Skalen, der auf den tatsächlichen praktischen Bedarf abgestimmt werden kann

Niklas Schulte validierte in seiner Masterarbeit den FIRE-Kernfragebogen. Er konnte unter anderem bestätigen, dass der Fragebogen sechs unterschiedliche Dimensionen guter Lehre präzise erfassen kann. Diese beschreiben den Lehrgang an sich (Dozentenverhalten, Struktur, Anforderungsniveau & Gruppe) und die Ergebnisse des Lehrgangs (Kompetenzerwerb & Transfer).

2016:

Jessica Nora Busjan entwickelte zwei Fragebögen zur Evaluation schriftlicher und praktischer Prüfungen in Führungslehrgängen. Zunächst führte sie Interviews und schriftliche Befragungen mit Lehrgangsteilnehmenden, Prüfern und Dozenten durch, um Merkmale guter Prüfungen zu identifizieren. Daraus leitete sie Fragebogen-Items ab, welche sie zunächst auf Relevanz und Verständlichkeit prüfte und dann einer großen Stichprobe von Lehrgangsteilnehmenden vorlegte. Statistische Analysen gaben auf dieser Grundlage Aufschluss über die Dimensionalität beider Fragebögen.

In ihrer Masterarbeit hat Linda Loberg die Gruppen- und Zugführerlehrgänge am Institut der Feuerwehr Nordrhein-Westfalen (IdF NRW) untersucht und ein bestehendes Ausbildungskonzept mit einem neu erarbeiteten Konzept verglichen. Auf Basis der Ergebnisse konnte sie Verbesserungsvorschläge ableiten. Die Lehrgangsteilnehmenden bewerteten vor allem eine enge Verzahnung von theoretischen und praktischen Blöcken positiv.

Stephanie Babiel entwickelte in ihrer Masterarbeit ein Instrument zur Bewertung der Qualität von Gruppen- und Zugführerlehrgängen. Sie führte zunächst Interviews, um die zentralen Aspekte guter Lehre zu identifizieren. Daraus leitete sie Fragebogen-Items ab, welche sie auf Relevanz und Verständlichkeit prüfte. Auf Basis einer Pilotstudie entstand daraus der Vorläufer des FIRE-Kernfragebogens, welcher unterschiedliche Dimensionen guter Lehre zeitsparend und präzise erfassen kann.

2015:

In ihrer Masterarbeit erweiterte Stephanie C. Sievers ein Führungsprozessmodell, welches Denk- und Handlungsprozesse zur Bewältigung von Einsatzsituationen beschreibt. Dafür wurden Interviews mit Führungskräften der Feuerwehr durchgeführt. Aus den Analysen wurden sechs Phasen des Führungsprozesses herausgearbeitet: „Einsatzvorbereitung/Einsatznachbereitung“, „Koordination“, „Situationsbewusstsein“, „Festlegung“, „Anordnung“ und „Maßnahmenrealisation/Umsetzung“.