ENGAGE – Engagement für nachhaltiges Gemeinwohl

Bunte Brettspielfiguren
© Pixabay
Forschungsproblem
Forschungsproblem

Ein zentrales Ziel gesellschaftlichen und politischen Handelns ist die Förderung bzw. der Schutz des Gemeinwohls. Wichtiger Gemeinwohlinhalt und Rahmenbedingung für die Bestimmung anderer Gemeinwohlinhalte sind Aspekte und Prinzipien einer (in ökologischer, sozialer und ökonomischer Hinsicht) nachaltigen Entwicklung. Bürger*innenschaftliches Engagement und politische Beteiligung können wesentlich zur Förderung bzw. zum Schutz eines so verstandenen nachhaltigen Gemeinwohls beitragen. Vielen neuen Formen von Engagement und Beteiligung wird allerdings vorgeworfen, dass je nur ein bestimmter Teil der Bürger*innen vertreten ist, sodass anstelle des Gemeinwohls vielmehr (eigene) partikulare Interessen gefördert werden. Soziale Ungleichheiten würden sich so weiter festigen.

Unter welchen Bedingungen das Engagement und die Beteiligung von Bürger*innen tatsächlich zu „nachhaltigem Gemeinwohl“ beitragen kann, erforscht das inter- und transdisziplinäre Verbundprojekt „ENGAGE – Engagement für nachhaltiges Gemeinwohl“, das am 01.11.2019 gestartet ist und über eine Laufzeit von 3 Jahren (November 2019-Oktober 2022) im Rahmen der Richtlinie "Teilhabe und Gemeinwohl" durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.

Forschungsaufbau
Forschungsaufbau
Grafik Forschungsaufbau und Projektphasen
© ENGAGE

Unter der Leitung von Prof'in Doris Fuchs (ZIN, WWU Münster), Dr. Florian Kern (Institut für ökologische Wirtschaftsforschung) und Dr'in Corinna Fischer (Öko-Institut e.V.) untersucht das Verbundprojekt verschiedene Formen bürger*innschaftlichen Engagements und politischer Beteiligung. Dabei werden verschiedene politische Ebenen (Kommunen und die bundespolitische Ebene), flexiblere und stärker formalisierte Formate und auch verschiedene Milieus in den Blick genommen. Zur Beantwortung der Forschungsfrage nach einer gelingenden zivilgesellschaftlichen Gemeinwohlpraxis folgt das Projekt einem Dreischritt:

  1. Konzeptuelle Grundlagen: Wie können wir Engagement und Beteiligung verstehen und beschreiben? Was bedeutet "Gemeinwohl"?
  2. Trendanalyse: Wie haben sich Engagement und Beteiligung in Deutschland im Verlauf der letzten Jahre entwickelt?
  3. Fallstudien: Untersuchung ausgewählter Engagement- und Beteiligungsformate in fünf Fallstudien. Was sind förderliche, was hemmende Faktoren für die Gemeinwohlförderung? Im Fokus stehen dabei etwa der Einfluss der Prozessgestaltung, von Inklusionsstrategien und Rahmenbedingungen der jeweiligen Engagement- bzw. Beteiligungsform.