Gemeinsam nachhaltige Recyclingstrategien entwickeln
Metalle wie Lithium, Kobalt, Mangan und Nickel sind essenziell, um leistungsstarke Batteriezellen herstellen zu können. Damit diese wertvollen Materialien im Wertschöpfungskreislauf erhalten bleiben, ist der strategische Aufbau eines Recyclingsystems für Batterien in Europa unabdingbar. Um Kooperationsmöglichkeiten im Bereich nachhaltiger Wiederverwertungsverfahren auszuloten und gleichzeitig den Batteriestandort Münster weiter kennenzulernen, besuchte eine wallonische Delegation aus den Bereichen Forschung, Entwicklung und Batteriezellproduktion am 25. Juni 2024 das MEET Batterieforschungszentrum der Universität Münster.
Energiewende gemeinsam vorantreiben
In Belgien legen Wissenschaft und Industrie ihren Fokus insbesondere darauf, eine sichere, wirtschaftlich tragfähige und ökologisch nachhaltige Recyclingstrategie zu entwickeln. Vor allem die Integration von Automatisierung, Digitalisierung und künstlicher Intelligenz als Lösungsansätze für die teilweise komplizierte Demontage von Batterien sind ein Hauptaspekt der Forschung. Zusätzlich beschäftigen sich die wallonischen Batterie-Expert*innen damit, innovative Kathoden- und Anodenmaterialien sowie Elektrolytformulierungen zu entwickeln, die nicht nur die Performanz der Batterien verbessern, sondern auch die Umweltbelastung verringern sollen. „Um nachhaltige Prozesse zu etablieren, benötigen wir starke Partnerschaften in Europa“, betont Jean-Paul de Mussy, Batterieexperte des industriellen Innovationsnetzwerkes Pôle MecaTech. „Aufgrund seines starken Batterie-Ökosystems ist der Standort Münster besonders attraktiv für starke Kooperationen.“
Stärken bündeln – nachhaltige Prozesse entwickeln
Münster hat sich als Hotspot der Batterieforschung und -entwickung etabliert. Hier haben sich neben dem MEET Batterieforschungszentrum der Universität Münster und weiteren universitären Arbeitsgruppen, dem Helmholtz-Institut Münster des Forschungszentrums Jülich und der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB auch starke internationalen Industrieunternehmen angesiedelt haben. Mehr als 500 Akteur*innen arbeiten vor Ort an der nachhaltigen Produktion von Batteriesystemen.
Dr. Falko Schappacher, kaufmännisch-technischer Direktor des MEET Batterieforschungszentrums, sieht großes Potenzial in einer Zusammenarbeit: „Die steigende Nachfrage nach Batterien für beispielsweise Elektrofahrzeuge wird dazu führen, dass in Zukunft immer mehr Altbatterien vorhanden sein werden, deren Materialen in den Wertschöpfungskreislauf zurückgeführt werden müssen. Nachhaltige Recyclingverfahren und starke Partnerschaften sind deshalb von entscheidender Bedeutung. Indem wir die Kompetenzen aus Belgien und Deutschland im Bereich des Batterierecyclings strategisch bündeln, können wir Innovationen für einen zirkuläre Wirtschaft von Batterien weiter vorantreiben.“ Die diskutierten Kooperationsmöglichkeiten werden nun weiter konkretisiert und in Projektideen transferiert.