Dr. Georg Bieker mit Ewald-Wicke-Preis 2020 ausgezeichnet
In Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen am MEET Batterieforschungszentrum wurde der Chemiker Dr. Georg Bieker mit dem renommierten Ewald-Wicke-Preis ausgezeichnet. Die deutsche Bunsen-Gesellschaft für physikalische Chemie (DBG) und die Ewald-Wicke-Stiftung würdigen damit seine wegweisende Forschung an Lithium- und Magnesium-Schwefel-Batterien. Der gebürtige Warendorfer nahm den Preis auf der digitalen Hauptversammlung der DBG Mitte November entgegen.
Wegweisende Forschung an neuartigen Batteriesystemen
Seine Leistungen „zur Aufklärung von fundamentalen, mechanistischen und anwendungsnahen Studien von Lithium- und Magnesium-Schwefel-Batterien“ nennt das Preiskomitee als Begründung für die Auszeichnung. In seinen Arbeiten habe er dazu beigetragen, das Verständnis der Lade- und Entladeprozesse in diesen in Bezug auf nachhaltige Rohstoffe und hohe Energiedichte erstrebenswerten Batterietechnologien entscheidend weiterzuentwickeln.
Die Forschung an neuartigen Batteriesystemen begleitet Bieker seit Beginn seiner wissenschaftlichen Karriere. Bereits in seinem Bachelorstudium forschte er am Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Universität Münster an neuartigen Polymerelektrolyten. Während seines Masterstudiums wechselte der heute 30-Jährige an das benachbarte MEET Batterieforschungszentrum und untersuchte zunächst intensiv die in Feststoff- und Lithium-Schwefel-Batterien verwendete Lithium-Metall-Anode. In seiner Promotion fokussierte er sich anschließend auf neuartige Magnesium-Schwefel-Batterien und gewann bahnbrechende Erkenntnisse über die elektrochemischen Prozesse an der Magnesium-Metall-Anode und der Schwefel-Kathode. Mit Forschungsaufenthalten bei Prof. Doron Aurbach an der Bar-Ilan Universität bei Tel Aviv, und bei Prof. Bruno Scrosati an der La Sapienza Universität in Rom, sowie gemeinsame Veröffentlichungen mit Gruppen aus den USA und Israel vertiefte Bieker seine Forschung. Heute berät er als Wissenschaftler im International Council on Clean Transportation (ICCT) die deutsche und europäische Politik darin, wie der Verkehrssektor schadstofffrei und klimaneutral gestaltet werden kann.
Über den renommierten Wissenschaftspreis
Die DBG und die Ewald-Wicke-Stiftung vergeben den Preis jährlich an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bis zum Alter von 35 Jahren für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der angewandten physikalischen Chemie. Verliehen wird er in Gedenken an den deutschen Chemiker Ewald Wicke (1914-2000), der knapp zweieinhalb Jahrzehnte als Direktor des Physikalisch-Chemischen Instituts der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster tätig war.