Info-Grafik zum Seminar
Stefan Kiełsznia: Ulica Nowa 17, Lublin 1930er Jahre – Ulrike Grossarth: running Lubartowska, Dresden 2010 (Foto: David Brandt)
© Ulrike Grossarth

Ulrike Grossarth: Die Schule von Lublin

Studioausstellung im Philosophikum, Domplatz 23, 48143 Münster,
15.11.2021 bis 26.11.2021 zu den Gebäudeöffnungszeiten.

Hervorgegangen aus einem Praxisseminar mit der Künstlerin im Sommer 2021.
Eine Kooperation zwischen der Stiftung Kunstfonds Bonn und der Zentralen Kustodie der WWU mit dem Institut für Kunstgeschichte und dem Institut für Jüdische Studien der WWU.

Eröffnung: 14.11.2021, 18:00 Uhr – Ulrike Grossarth Tauschhandel -
musste leider aufgrund der RKI-Empfehlung vom 12.11. abgesagt werden.

Das Begleitheft zur Ausstellung können Sie hier kostenlos anfordern: zentrale.kustodie@wwu.de.
Für den Besuch ist ein 3G-Nachweis erforderlich!

Die Tänzerin, Künstlerin, documenta-Teilnehmerin und bis 2018 Professorin (HfBK Dresden) Ulrike Grossarth (*1952) arbeitet seit 2006 an ihrem künstlerischen Projekt "Schule von Lublin". In Performances, Ausstellungen und Einzelwerken setzt sie sich mit Lublins jüdischem Erbe auseinander und hinterfragt kulturhistorische Denk-, Sprach- und Darstellungstraditionen.

Bildlicher Ausgangspunkt dieser Recherchen ist das Fotoarchiv von Stefan Kiełsznia, das Straßenszenen aus den 1930er Jahren in Lublin, damals eines der bedeutendsten Zentren jüdischen Lebens in Europa und heute Partnerstadt Münsters, zeigt. Zunehmend bezieht sich Grossarth bei ihrer Arbeit aber auch auf chassidisch geprägte Schriften und Lehren, wie die des „Seher von Lublin“ genannten Jakob Jitzchak Horowitz (1745-1815). Ihre "Schule von Lublin" versteht Grossarth metaphorisch als Denkschule und den Versuch, den üblichen Kanon aus Kunst- und Kulturbegriffen um Grundlagen aus jüdischen Denk- und Lehransätzen zu erweitern.

Aschkenas: Dynamiken einer jüdischen Kulturlandschaft

Ringvorlesung des Instituts für Jüdische Studien

Termin: 08.11. – 20.12.2021, jeweils montags, 16-18h
Ort: Hörsaal JO 101 (Johannisstrasse 4, 48143 Münster)

08.11.21
Rainer J. Barzen, Münster: „…ich sah im Lande Aschkenas…“. Genese, Siedlungs- und Wirkungsgeschichte der jüdischen Gemeinschaft der deutschen Lande im Mittelalter

15.11.21
Katrin Kogman-Appel, Münster: Das Buch als mobiles Kulturgut und seine Rolle in der jüdischen Migration des Spätmittelalters

22.11.21
Jürgen Heyde, Halle: „Fast aller Handel liegt in jüdischer Hand“ – antijüdische Polemik im frühneuzeitlichen Polen-Litauen und ihre Hintergründe

29.11.21
Maria Cieśla, Warschau: Migration und Handel? Kontakte zwischen Juden aus dem Heiligen Römischen Reich und Polen-Litauen in der früheren Neuzeit

06.12.21
Walter Schiffer, Münster: Martin Bubers Aktualisierung der chassidischen Botschaft

13.12.21
Regina Grundmann, Münster: Die Wahrnehmung ostaschkenasischer Kultur durch deutsch-jüdische Intellektuelle des 18. bis 20. Jahrhunderts

20.12.21
Klaus Siewert, Münster: Zu jiddischen und hebräischen Einflüssen auf deutsche Sondersprachen. Mit Beispielen aus der Münsterschen Masematte und der Viehhändlersprache

Logo des Exzellenzclusters Religion und Politik
© Uni MS

Zugehörig oder ausgegrenzt? 1.700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland.

Ein Forschungs-Podcast aus dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“ im Themenjahr „Zugehörigkeit und Abgrenzung“ mit dem Institut für Jüdische Studien der WWU.

Demnächst mehr unter www.religion-und-politik.de [de]

Ulrike Grossarth: Die Schule von Lublin

Praxisseminar mit Ausstellung SoSe 2021
Pia Gamon (Stiftung Kunstfonds, Bonn), Prof. Dr. Regina Grundmann (Institut für Jüdische Studien und Exzellenzcluster Religion und Politik, WWU), Dr. Eckhard Kluth (Zentrale Kustodie WWU)
Für Bachelor- und Master- Studierende des Instituts für Kunstgeschichte und des Instituts für Jüdische Studien.
 
Mit Beiträgen von Ulrike Grossarth
(LSF/QISPOS, Veranstaltungs Nr. 084741 - dort finden Sie die Veranstaltung unter Kunstgeschichte und Jüdische Studien, falls Sie ein anderes Fach studieren, fragen Sie bei Ihrer*m Studiengangsbeauftraten*m nach, ob dieser Kurs in Ihrem Studium anerkannt werden kann.)
 

Die Tänzerin, Künstlerin, documenta-Teilnehmerin und bis 2018 Professorin (HfBK Dresden) Ulrike Grossarth (*1952) arbeitet seit 2006 an ihrem künstlerischen Projekt "Schule von Lublin". In Performances, Ausstellungen und Einzelwerken setzt sie sich mit Lublins jüdischem Erbe auseinander und hinterfragt kulturhistorische Denk-, Sprach- und Darstellungstraditionen.

Bildlicher Ausgangspunkt dieser Recherchen ist das Fotoarchiv von Stefan Kiełsznia, das Straßenszenen aus den 1930er Jahren in Lublin, damals eines der bedeutendsten Zentren jüdischen Lebens in Europa und heute Partnerstadt Münsters, zeigt. Zunehmend bezieht sich Grossarth bei ihrer Arbeit aber auch auf chassidisch geprägte Schriften und Lehren, wie die des „Seher von Lublin“ genannten Jakob Jitzchak Horowitz (1745-1815). Ihre "Schule von Lublin" versteht Grossarth metaphorisch als Denkschule und den Versuch, den üblichen Kanon aus Kunst- und Kulturbegriffen um Grundlagen aus jüdischen Denk- und Lehransätzen zu erweitern.

In diesem Praxisseminar mit anschließender Ausstellung soll Grossarths Idee diskutiert werden, neue Ansätze zum Umgang mit Begrifflichkeiten und Bildtraditionen bei der Darstellbarkeit jüdischen Lebens zu formulieren. Eine die Ausstellung ergänzende Ringvorlesung behandelt Migration und kulturelle Dynamiken in der jüdischen Geschichte mit besonderem Fokus auf Migrationsbewegungen zwischen Polen und Deutschland.

Bedingungen zum Scheinerwerb:
Aktive Teilnahme am Seminar, Konzeption und Erstellung/Durchführung von ausstellungsbegleitenden Materialien/Aktivitäten.

Hinweise zur Voranmeldung:
Anmeldung über LSF/QISPOS und per Email an eckhard.kluth@wwu.de

Vorbereitende Literatur:
• Inge Zimmermann (Hg.): Ulrike Grossarth : Szeroka 28 - ein europäischer Erinnerungsraum. Käthe-Kollwitz-Preis 2009. Berlin, Akademie der Künste 2009
• Kunsthaus Dresden (Hg.): Ulrike Grossarth : Stoffe aus Lublin = Bławatne z Lublina. Publikation aus Anlass der Ausstellung „Stoffe aus Lublin - Ulrike Grossarth: Gegenwartskunst und Stefan Kiełsznia: Historische Straßenfotografien aus Lublin“ vom 11.6. - 19.9.2010 im Kunsthaus Dresden, Städtische Galerie für Gegenwartskunst. Leipzig, Spector Books 2011

Seminarablauf (Stand April 2021):

Block I: Einführungen und Referate zu Ulrike Grossarths Schule von Lublin unter Berücksichtigung bildlicher und textlicher Quellen

• Do. 22.04., 16-20 h: Bildliche Überlieferungen zu jüdischem Leben in Deutschland und Polen zwischen 1918 und 1933/39 und Strategien der künstlerischen Annäherung. 18:15 Uhr: Vortrag von Ulrike Grossarth über das Projekt "Schule von Lublin".
• Fr. 23.4., 14-18 h: Die historische Entwicklung des chassidischen Judentums und dessen gegenwärtigen Ausprägungen mit einem besonderen Fokus auf das Wirken und die Lehren des Jakob Jitzchak Horowitz (1745-1815), des „Sehers von Lublin“.

Block II: Einführungen und Referate zu Ausstellbarkeit und Vermittlungsarbeit jüdischer Inhalte und Artefakte unter Einbeziehung eines jüdisch geprägten Blickwinkels

• Do. 6.5., 16-20 h: Die neu gestalteten Dauerausstellungen der Jüdischen Museen in Berlin und Frankfurt im Vergleich - mit Sonja Thäder, Kuratorin am Jüdischen Museum Frankfurt
• Fr. 7.5., 14-18 h: Museale Vermittlungsarbeit im Spannungsfeld zwischen Holocaust-Gedenken und der Thematisierung jüdischen Lebens – mit Franziska Koch M.A., Kulturwissenschaftlerin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Slavische Literatur- und Kulturwissenschaft / Schwerpunkt Polonistik des Instituts für Slavistik der Universität Potsdam

Block III: Online-Austausch mit Ulrike Grossarth und Online-Podiumsdiskussion

• Do. 27.5., 14-17 h: Zusammenfassende Diskussion von Erkenntnissen aus den vorangegangenen Terminen
• So. 30.5., 18 h: Online-Podiumsdiskussion: Miteinander – Auseinander. Jüdisches Leben (und Denken) in Deutschland. Mit Ulrike Grossarth diskutieren Gerald Beyrodt (Religionsexperte und Autor für den WDR und DLF) und Anna Schapiro (Künstlerin, bis 2017 Meisterschülerin von Ulrike Grossarth an der HBK Dresden sowie Mitherausgeberin der Zeitschrift Jalta) und Levy Israel Ufferfilge (Miglied des WWU-Graduiertenkollegs "Kulturen des Entscheidens", Schulleiter מנהל Jewish International School - Masorti Grundschule, Rabbiner-Anwärter Zacharias Frankel College & School of Jewish Theology Universität Potsdam und Autor des Buches "Nicht ohne meine Kippa!") [Informationen zur Anmeldung bzw. Übertragung finden Sie  hier. [de]]

Block IV: Abschlussdiskussion und Gruppenarbeiten als Vorbereitung zur Ausstellung inklusive Konzeptionen für Werbemittel und Info-Materialen für Besucher

• Do. 10.6., 16-20 h: Gespräch mit Ulrike Grossarth; Gruppenarbeiten zu ausstellungsbegleitendem Material / Aktivitäten
• Fr. 11.6., 14-17 h: Gruppenarbeiten zu ausstellungsbegleitendem Material / Aktivitäten

Block V: Ausstellung (fakultativ)

• Fr. 12.11., 14-17 h: Aufbau der Ausstellung Schule von Lublin zusammen mit Ulrike Grossarth
• So. 14.11., 18-20 h: Eröffnung

WS 2021/22: Ringvorlesung des Instituts für Jüdische Studien
"Migration und Kulturdynamiken in der jüdischen Geschichte"
8. November bis 20. Dezember

Unter anderem mit Dr. Rainer Barzen, Prof. Dr. Regina Grundmann, Prof. Dr. Kathrin Kogman-Appel und Walter Schiffer, M.A., M. Th.