„Wertontologie und Glück“

Workshop der Kolleg-Forschergruppe

Glaubt man dem Baumarkt, so hat jeder „sein ganz persönliches ›gut‹“. Doch gibt es nicht womöglich doch objektive Kriterien eines guten Lebens, und wenn ja, wie verhalten sie sich zueinander? Ein Workshop am 3. und 4. März 2016 wird die Ontologie (vermeintlich) glücksrelevanter Werte durchleuchten.

Der Workshop findet im Seminarraum GE 1.32 in der Kolleg-Forschergruppe „Theoretische Grundfragen der Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik“ statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos, die Anzahl der Plätze allerdings begrenzt. Wir bitten daher um Anmeldung an das Sekretariat der Kolleg-Forschergruppe bis zum 25. Februar 2016

 

„Wertontologie und Glück“

Es gibt offenkundig eine Vielzahl von Werten, bspw. Freiheit, Wissen, Schönheit, Freundschaft oder Lust, die für Glück und ein gutes Leben relevant sind. Sind sie jedoch als irreduzibel und gleichberechtigt (Wertpluralismus) zu sehen oder stehen sie in einem hierarchischen Abhängigkeitsverhältnis untereinander (Wertmonismus)? Sind sie ontologisch eigenständige Entitäten oder hängt ihre Existenz von Sachverhalten oder Entitäten außerhalb der Wertdomäne ab, bspw. von evaluativen Einstellungen? Und welche Konsequenzen haben Antworten auf diese wertontologischen Fragen ggf. für die klassischen Konzeptionen von Glück und dem guten Leben (Objective-List-, Desire-Fulfillment- und Hybrid-Ansätze)?

Der Workshop hat das Ziel, diesen allgemeinen Fragen in ihrer jeweiligen internen Komplexität nachzugehen, um dadurch etwaige theoretische Zusammenhänge und Abhängigkeiten zwischen Wertontologie und Glück bzw. Theorien eines guten Lebens kritisch zu prüfen und beide Fragekomplexe dadurch weiter zu erhellen.

 

Programm

Donnerstag, 3. März 2016
10:00 Begrüßung und Einführung
10:30 – 11:30 Objektiv gut auf subjektivistischer Basis?
Michael Kühler (Münster)
11:45 – 12:45 Werte, Wünsche und das Angenehme
Eva-Maria Düringer (Tübingen)
Mittagspause
14:15 – 15:15 Das evaluierende und das normative Verständnis des Guten
Annette Dufner (Bayreuth)
15:30 – 16:30 Evaluative Einstellungen im Prokrustesbett? Probleme von „Fitting Attitude“-Werttheorien
Katja Stoppenbrink (Münster)
16:45 – 17:45 Ist Einheit in der Vielfalt von Werten möglich?
Jan Gertken (Berlin)
Freitag, 4. März 2016
10:30 – 11:30 Die Rolle perfektionistischer Werte für das gute Leben
Sebastian Muders (Zürich)
11:45 – 12:45 Glück und Sinn. Einige normativ-ethische Überlegungen zu ihrem Verhältnis
Markus Rüther (Jülich)
Mittagspause
14:15 – 15:15 Mein Glück, dein Glück, unser Glück: Vom Streben nach interpersoneller Anerkennung subjektiver Konzeptionen des guten Lebens
Jan-Ole Reichardt (Münster)
15:30 – 16:30 Agere aude! Pyrrhonischer Pragmatismus
Birgit Beck (Jülich)
16:45 – 17:45 t.b.a.
Christian Blum (Köln)