Grausame Fürsorge?
Der Vortrag diskutiert kritisch Zwangsmaßnahmen in der Psychiatrie aus philosophischer Sicht. Dabei wird auch auf konkrete Formen des subtilen, interaktiven Zwangs eingegangen. Das Ziel ist keineswegs eine pauschale Zurückweisung psychiatrischer Interventionen, sondern die Schärfung des Blicks auf moralisch problematische Praktiken und die Notwendigkeit ihrer Begründung.
Thomas Schramme ist Professor für Praktische Philosophie am Philosophischen Seminar der Universität Hamburg und forscht dort schwerpunktmäßig in den Bereichen Angewandte Ethik, Philosophie der Medizin und Politische Philosophie. Zu seinen Veröffentlichungen zählen unter anderem die Bücher Psychische Krankheit aus philosophischer Sicht (2003); Philosophy and Psychiatry (2004 hgg. zus. mit Johannes Thome) sowie Gerechtigkeit und soziale Praxis (2006). Derzeit ist Professor Schramme Fellow der Kolleg-Forschergruppe „Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Der öffentliche Vortrag ist Teil der Summer School „Grenzen der Selbstbestimmung in der Medizin“ der Kolleg-Forschergruppe „Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik“ vom 23. bis 27. Juli 2012. Der Eintritt ist frei.