Das Problem der ‚humanitären Intervention‘
Sebastian Laukötter, Philosoph an der Kolleg-Forschergruppe „Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik“, hat für seine Doktorarbeit „Zwischen Einmischung und Nothilfe – Das Problem der ‚humanitären Intervention‘ aus ideengeschichtlicher Perspektive“ den „Poertgen-Herder-Dissertationspreis“ erhalten. Die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 2010 von der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster für herausragende Leistungen in den Geisteswissenschaften verliehen.
In seiner Dissertation setzt sich Laukötter mit der Frage nach der Rechtfertigung militärischer Interventionen auseinander, die den Schutz der Bevölkerung fremder Staaten vor schweren Menschenrechtsverletzungen zum Ziel haben. Im Rückblick in die Geschichte des politischen Denkens zeichnet er nach, warum das Prinzip des Menschenrechtsschutzes in einigen Ausnahmefällen stärker gewichtet werden kann als das Prinzip staatlicher Souveränität, und entwickelt Kriterien dafür, unter welchen Bedingungen humanitäre Interventionen als legitim gelten können.
Laukötter ist seit 2010 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Kolleg-Forschergruppe „Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik“ tätig. Seine Schwerpunkte liegen in der Ethik, insbesondere Medizin- und Bioethik, und der politische Philosophie mit einem Fokus auf Fragen internationaler Gerechtigkeit und der Menschenrechte.