Natürlich finden Sie weitere allgemeine Hinweise unter den Seiten des Prüfungsamtes und der Studienkoordination, die hier gelisteteten Dinge sind Informationen, die ich Ihnen auch in der Sprechstunde sagen könnte:
Deadlines
Wenn Sie in den Master wechseln wollen, gibt es idR. Deadlines, wann die Bachelorarbeit im Prüfungsamt vorliegen muss. Entsprechende Zeit vorher (s.u. zur Dauer) muss die Anmeldung erfolgen. Neben den offiziellen Deadlines in den Ordnungen geht es da auch um interne Deadlines, die das Prüfungsamt zur Bearbeitung braucht - fragen Sie am besten dort für Ihren Fall nach.
Bei der Bachelor-PO 2020 gilt übrigens die Abgabe der Arbeit als letzte Prüfungsleistung, und nicht der Prüfungsvortrag, weil der nicht mehr extra angemeldet werden muss.
Umfang der Arbeit:
Ich gehe von ca. 30-40 Seiten aus, ggf. zuzüglich Anhang, wenn der besonders lang ist. Theoretische Arbeiten haben dabei idR mehr Seiten als Arbeiten mit grösserem praktischen Anteil. Das Format ist relativ frei, es sollte einen ordentlichen Eindruck machen, und natürlich akademischen Ansprüchen genügen, also über ein hinreichendes Literaturverzeichnis mit soliden Quellen verfügen, die in der Arbeit auch benutzt werden. Falls Sie mit LaTeX arbeiten wollen (was sich anbietet, die Ergebnisse sehen IMHO meist besser aus) bietet die Informatik basierend auf einer (relativ alten) Vorlage der AG Jiang eine Vorlage an, die Sie gern - entsprechend modifiziert - verwenden können. Ein LaTeX-Umfeld findet sich auch in der Cloud sciebo, im Burger-Menü.
Dauer der Bachelorarbeit (für Prüfungen nach PO ab 2014):
Eine Dauer von 12 Wochen ("studienbegleitend") ist möglich, wenn zum Zeitpunkt der Anmeldung neben den 15 Punkten für das Bachelor-Abschluss- Modul noch Leistungen im Umfang von mindestens 10 weiteren ECTS nicht erbracht worden sind. Dies entspricht einem "großen" Nebenfachmodul (z.B. in Mathematik) oder zwei Modulen gleich welcher Art bei uns. Ist das bei Ihnen nicht erfüllt, werden 9 Wochen Bearbeitungszeit berechnet. Die Bearbeitungszeit wird auf dem Anmeldeformular vermerkt, muss also spätestens dann geklärt sein.
Natürlich ist es sinnvoll und üblich, vorab Recherchen zu einem Thema zu machen, schon um ein Exposé zu erstellen. Insgesamt sollte der Aufwand aber die o.g. Zeiten nicht überschreiten.
Master-/Bachelor-Seminar bzw. mündliche Teilprüfung (für Prüfungen nach PO ab 2014):
Wir bieten entsprechende Seminare an, Sie müssen aber mit uns (mit mir) einen konkreten Termin absprechen, und - in der PE BSc 2014 - den Termin im Prüfugsamt mindestens eine Woche vorher mit diesem Formular anmelden, das wir gemeinsam ausfüllen. (Das Prüfungsamt behandelt das wie eine mündliche Prüfung.)
Erwartet wird von mir eine kurze Vorstellung der Arbeit in Form eines Vortrags (30-40 Min.) und die Beantwortung von Fragen zur Arbeit und ggf. zum engeren Umfeld der Arbeit.
Quellenarbeit / wissenschaftliche Arbeit
Ziel wissenschaftlicher Arbeit ist, "... die Wahrheit zu suchen und zu bekunden ..."
. Ihre Ergebnisse sollten also wahr sein, und auch begründbar wahr. Einen Teil davon haben Sie selbst generiert, und müssen mit dem vorliegenden Text beweisen bzw. nachvollziehbar machen, dass dass Ihre Ergebnisse gültig sind. Aber oft - eigentlich meistens - beruhen Ergebnisse ja auch auf Aussagen oder Ergebnissen, die von jemand anderem stammen.
Damit man das glauben kann, sollten die Quellen angegeben werden, und natürlich sollten die Quellen glaubhaft ("seriös") sein. Das ist insbesondere in Zeiten der sozialen Netzwerke wichtig: Irgendwelchen Aussagen in ominösen Blogs sollte man eher nicht vertrauen. Aussagen, die in einem Review-Prozess geprüft werden, gehen schon eher. Wikipedia liegt da im Mittelfeld. Richtig seriös sind persistente Quellen, die wissenschaftlich geprüft wurden - und das sind idR. Paper in wissenschaftlichen Journalen und andere wissenschaftliche Veröffentlichungen.
Aber die findet man ja nicht immmer, insbesondere in der Informatik sind Quellen oft nur online zu finden und nicht im klassischen Sinn publiziert - und die können auch durchaus seriös sein. Man muss das nur hinterfragen. Das gilt übrigens prinzipiell auch für Paper: Es kann auch unseriöse Konferenzpaper geben!
Gute Einstiege, um wissenschaftlich seriöse Quellen zu finden, sind Suchen bei dblp oder auch google scholar. Für ältere Themen und Grundlagen finden sich meist auch Fachbücher, die dann gern als Quelle genommen werden dürfen.
Und egal ob offline oder online: In den meisten Fällen ist es besser, möglichst eine Originalquelle zu verwenden, als irgendwelche Sekundärliteratur. Z.B. sind für Quellangaben zu html solche des W3C besser als von selfhtml oder wikipedia/html. Und Quellen die man auch nach einigen Jahren voraussichtlich noch finden kann sind besser als Eintagsfliegen.
Und wie geht man mit Quellen um? Wie liest man Paper? Die meisten sicher nicht ganz. Ich finde die Diskussion dazu beim Podcast Methodisch Inkorrekt - Mi180 "Sapsche", Chapter 4, ziemlich gut.
Quellen sind auch dazu da, die eigene Arbeit sinnvoll einzuorden - zum Beispiel mit einen Abschnitt "Verwandte Arbeiten / Related Work". Hier kann man nachweisen, dass das Ergebnis der Arbeit in einem Bereich ist, mit dem sich auch andere beschäftigen, das also spannend ist. Andererseits kann man die eigene Arbeit gegen andere abgrenzen, indem man darauf hinweist, was man hier anders, mehr, besser oder neu macht.
Sinnvolle Hinweise zur Struktur einer wissenschaftlchen Arbeit, Zweck, Umgang mit Quellen etc. liefert auch die Wikipedia.