Projektinformation "Populism's Roots: Economic and Cultural Explanations in Democracies of Europe" (PRECEDE)
Die Verbreitung von Populismus wird oft als eine der größten Herausforderungen für die Zukunft nationaler Demokratien und der EU dargestellt. Das Konsortium des Projekts PRECEDE hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, die Wurzlen populistischer Forderungen durch den Zusammenschluss von Erklärungen der politischen, ökonomischen, soziologischen sowie Angebots- und Nachfrageseiten zu untersuchen. Insgesamt zielt die Studie darauf ab, die sozioökonomischen und kulturellen Wurzeln des europäischen Populismus zu untersuchen. Dazu wird eine Analyse sowohl vorhandener etablierter Datensätze als auch neuer Daten durchgeführt. Letztere werden mittels Online-Surveys während der nationalen Wahlen, die vor der Wahl zum Europaparlament 2024 stattfinden, in zehn europäischen Staaten erhoben: Großbritannien, die Niederlande, Italien, Deutschland, Spanien, Rumänien, Frankreich, Schweden, Ungarn und Polen. Die geplante Studie orientiert sich an den folgenden Forschungsfragen:
- Wie verändern sich sozioökonomische und kulturelle Trigger für populistisches Wählen sowohl innerhalb von Staaten als auch innerhalb des politischen Spektrums (Links- und Rechtspopulismus)?
- Wie beeinflussen die Agenden populistischer Parteien (Angebot) populistische WählerInnen (Nachfrage), und vice versa?
- Wie wandeln sich 'Push'-Faktoren des populistischen Wählens zu 'Pull'-Faktoren, die die WählerInnen vom populistischen Wählen abbringen?
Das Projekt ermöglicht es, den flächendeckenden sozioökonomischen Missstand zu erfassen, der sich auf die sogenannte 'squeezed middle' (schwindende Teile der Bevölkerung in der gesellschaftlichen Mitte) auswirkt und der Rolle ökonomischer Makro-Faktoren nachzugehen. Das Team hat fortschrittliche Techniken entwickelt, um die Online-Panels mit Probability-Sampling-Datensätzen zu verbinden und garantiert für die Repräsentativität seiner Ergebnisse. Der Ansatz wird ebenso Multilevel-Modelling nutzen, um Erklärungen für populistisches Wählen auf der Makroebene und der individuellen Ebene zu verbinden. Aus den so gewonnenen Erkenntnissen wird ein Werkzeugkasten für die Politik entwickelt. Dieser Werkzeugkasten wird mit EU EntscheidugsträgerInnen diskutiert und auf verschiedenen medialen Kanälen präsentiert. Das länderübergreifende Konsortium umfasst Partner aus vier Staaten (Deutschland, Großbritannien, Italien und die Niederlande) und besteht aus international anerkannten SeniorwissenschaftlerInnen, jungen StipendiatInnen und JuniorforscherInnen.
Projektzeitraum: 01.06.2020-31.05.2023