© CIT – C. Burgholz

1 Jahr CIT – 60 Jahre im Dienst von Studium, Forschung, Lehre und Verwaltung

Auch wenn der Name noch jung ist, 2024 wird das Center for Information Technology (CIT) 60 Jahre alt. Eine lange Zeit in einer Branche, die sich seit jeher rasant entwickelt. Was heute neu ist, ist morgen bereits veraltet und hat doch oft prägenden Einfluss auf die Gesellschaft. Ein Blick auf die vergangenen Jahrzehnte zeigt das sehr eindrücklich: Röhren- und Großrechner in den 60ern, PCs in den 80ern, das Internet in den 90ern und 2000er Jahren, Mobility, Social Media und Clouddienste in den 2010ern, und jetzt? Künstliche Intelligenz.

Um eine Einrichtung wie das CIT durch diese Gewässer zu manövrieren, bedarf es vor allem Weitsicht und einer unerschütterlichen Wandlungsfähigkeit. Denn nichts bleibt gleich, so viel ist sicher. Umso mehr noch, wenn man sich wie das CIT am Puls der Forschung bewegt. Konstanten gibt es glücklicherweise dennoch: Mit Prof. Dr. Raimund Vogl ist erst der vierte Leiter im Dienst – selbst Namen hatte das CIT schon mehr. Seit 17 Jahren setzt sich der Physiker in Münster besonders für die nationale und internationale Vernetzung der Hochschul-IT – bspw. im Rahmen von ZKI, dini, DH.NRW, DFN, EUNIS – und für Kooperationen zur Entwicklung von Forschungsdiensten ein. Zahlreiche Erfolgsprojekte auf Landesebene – darunter Initiativen zum Hochleistungsrechnen, zu Forschungsumgebungen, zur Datenspeicherung und Datenversionierung – sprechen für sich.

Auch bei der Unterstützung von Studium, Lehre und Hochschulverwaltung ist die Perspektive stets zukunftsorientiert und an der anhaltenden digitalen Transformation ausgerichtet. Prozesse und Strukturen an der Universität müssen nicht nur neu gedacht, sondern auch verlässlich ausgestaltet werden. Ein Leitprinzip hierbei ist die digitale Souveränität, also die Fähigkeit digitale Prozesse, Daten und Systeme selbstbestimmt zu gestalten, zu kontrollieren und zu schützen. Gleichzeitig sollen neue Lösungen flexibel anpassbar sowie nutzer*innen- und kostenorientiert sein. Ein wichtiger Schritt zu mehr Digitalisierung in der Lehre ist beispielsweise der Aufbau eines neuen e-Prüfungszentrums – ein Themenbereich, bei dem es gilt Anschluss zu finden.

In den kommenden Jahren steht künstliche Intelligenz (KI) als zentraler Treiber technologischen Fortschritts auch an der Uni Münster im Fokus der Hochschul-IT. Mit ihren breit gefächerten Einsatzmöglichkeiten verspricht KI, sowohl die Effektivität administrativer Abläufe als auch Qualität und Attraktivität von Lehr- und Lernangeboten zu erhöhen. Diesen Bereich will das CIT in interdisziplinärer Zusammenarbeit informiert, verantwortungsvoll und souverän gestalten. Ein erster Schritt ist der bereits aktive, uni-eigene Chatbot UniGPT. Problem und Lösung zugleich ist KI für die IT-Sicherheit, einen durch die immense Zahl an Cyberangriffen eh massiv geforderten Arbeitsbereich. Neben effizienten Sicherheitsmaßnahmen mit Augenmaß gilt hier wohl ebenso das Credo von oben: Weitsicht und Wandlungsfähigkeit.

Mal anders: das CIT als Infografik

  • Erfolgsprojekte auf Landesebene

    • Datenspeicherung und -austausch mit sciebo: Die Hochschulcloud hat sich als fester Bestandteil im Uni-Alltag etabliert. Aktuell nutzen 220.000 Studierende und Beschäftigte sciebo an insgesamt 39 Hochschulen und Forschungseinrichtungen in NRW. Als nicht-kommerzieller, Open-Source-basierter Clouddienst leistet sciebo so einen wichtigen Beitrag zur digitalen Souveränität im Hochschulbereich. Sciebo ist seit 2015 im Einsatz.
    • Forschungsumgebungen mit JupyterHub.nrw: JupyterHub ist eine virtuelle Arbeitsumgebung für die interaktive Datenanalyse und -visualisierung. Nutzende können über ihren Webbrowser, d. h. ohne lokale Installation oder große Rechenressourcen, entsprechende Software nutzen und mit Jupyter-Notebooks arbeiten. Das Projekt befindet sich aktuell in der Pilotphase und wird 2025 allen interessierten Hochschulen in NRW zur Verfügung gestellt.
    • Speicher- und Rechenressourcen mit der Uni Cloud Münster: Die Uni Cloud ist eine On-Premise Private Cloud, die es Forschenden ermöglicht, Forschungsdaten zu speichern und Dienste zu betreiben, die eng mit diesen Forschungsdaten arbeiten bzw. diese bereitstellen. In der Uni Cloud wird JupyterHub.nrw betrieben.
    • Versionierung mit git.nrw: Mit git.nrw wird eine zentrale GitLab-Instanz für Hochschulen in NRW geschaffen. Die Software GitLab ermöglicht es Daten und Code zu versionieren, zu verwalten und zu publizieren.
    • Hochleistungsrechnen mit HPC.nrw: Im Rahmen von HPC.nrw (High Performance Computing NRW) werden Rechenressourcen bereitgestellt, um Forschungsvorhaben mit hohen Anforderungen an Rechnerkapazitäten zu unterstützen. Dies können beispielsweise Simulationsberechnungen, Datenanalysen oder andere rechenintensive Aufgaben sein.
    • Transparente Forschung mit CRIS.NRW: Das Portal CRIS.NRW („Current Research Information System NRW“) soll Informationen über laufende und vergangene Forschungsprojekte, Publikationen, Patente und weitere akademische Leistungen an einem Ort bündeln. Das Portal soll sowohl intern als auch extern Transparenz schaffen und das Forschungsberichtswesens in NRW harmonisieren.
    • Digitale Verwaltungsprozesse mit SAP.NRW: Verwaltungsprozesse an deutschen Hochschulen könnten deutlich stärker digitalisiert sein. Im Projekt SAP.NRW wird zu diesem Zweck eine skalierbare und erweiterbare Enterprise-Resource-Planning (ERP)-Referenzvorlage für die S/4HANA-Technologie von SAP entwickelt, die für alle Hochschulen in NRW verfügbar sein soll.