Dialektwandel an der Staatsgrenze:
Sprache ist fortwährend in Bewegung. Es verändern sich nicht nur der Wor tschatz und die Aussprache, auch die Grammatik weist eine gewisse Dynamik auf. Auch die niederländische Grammatik ist vor diesem Wandel nicht gefeit, ob wir das nun gut finden oder nicht. Es hieß ´jij kunt`, ´jij zult` und ´jij wilt, aber nun heißt es immer öfter ´jij kan`, ´jij zal` und ´jij wil`, egal ob dies von offizieller Seite (Nederlandse Taalunie) für gut befunden befunden wird oder nicht. Eine Entwicklung, die hiermit auch zusammenhängt, ist die Entstehung von ´jij heb`oder ´hij heb`. In dieser Lesung wird zum einen auf die Art dieser Veränderung eingegangen, aber vor allem spielt die Frage nach der Grammatik eine Rolle. Diese führt zu einer Betrachtungsweise, in der ein evolutionärer Blick auf Sprachveränderung an die Art und Weise von Spracherwerb gekoppelt wird. Es zeigt sich, dass der Unterschied zwischen dem Spracherwerb im Kindesalter und dem von Erwachsenen so essentiell ist, dass er die Richtung des Veränderungsprozesses vorgibt.
48143 Münster
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