© khk/Heiner Witte

Dr. Benjamin Seebröker


Anschrift:  Käte Hamburger Kolleg
                    "Einheit und Vielfalt im Recht"
                    Servatiiplatz 9
                    48143 Münster
                    Raum 6011

Telefon:     +49 251 83-20038
E-Mail:        benjamin.seebroeker
                     @uni-muenster.de

Sprechstunde nach Vereinbarung

  • Vita

    seit 2021 - wissenschaftlicher Mitarbeiter am Käte Hamburger Kolleg „Einheit und Vielfalt im Recht“, Universität Münster

    2021 Abschlussstipendium der Graduiertenakademie der TU Dresden

    2019 - 2020 Visiting Researcher, University of Warwick (UK)

    2018 - 2021 Promotionsstipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes

    2017 - 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter im SFB 1285 „Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung“, TU Dresden

    2016 - 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit, TU Dresden, DFG-Projekt „Zivilisierung der Gewalt? Eine kritische Sekundäranalyse vormoderner Quellengrundlagen“

    2016 M.A. im Fach Geschichte, TU Dresden

    2013 B.A. in den Fächern Geschichte, Politikwissenschaft und Soziologie, TU Dresden

  • Publikationen

    Monographie

    Interpersonelle Gewalt und gesellschaftlicher Wandel. Lancashire 1728–1830 (Konflikte und Kultur 42), München 2023.
    Open Access: http://dx.doi.org/10.24053/9783739882253

    Die Forschungsrohdaten zu dieser Publikation werden via Zenodo zur Verfügung gestellt: https://zenodo.org/doi/10.5281/zenodo.8288686

    Zeitschriftenartikel und Beiträge in Sammelbänden

    Vom Tatort vors Gericht. Mündlichkeit und Verwaltungsschrifttum in englischen Gerichtsakten des 18. Jahrhunderts, in: Die Sprachen der Frühen Neuzeit. Europäische und globale Perspektiven, hrsg. v. Mark Häberlein/Andreas Flurschütz da Cruz (Frühneuzeit-Impulse 6), Köln 2024, S. 419–429.

    Zur Abwesenheit konfessioneller Marker in den Strafverfolgungsakten Lancashires im langen 18. Jahrhundert, in: Gesellschaftliche Diversität und Phänomene rechtlicher Einheit und Vielfalt in der vormodernen Stadt. Effekte konfessioneller und religiöser Diversität, hrsg. v. Ulrike Ludwig (EViR Working Papers 7), Münster 2024, 77–93.
    Open Access: https://doi.org/10.17879/88978695995

    [Art.] Norm-Praxis-Konflikt, in: Münsteraner Glossar zu Einheit und Vielfalt im Recht, 3. Ausgabe (EViR Working Papers 11), Münster 2024, 119–122, zus. m. Clara Harder.
    Open Access: https://doi.org/10.17879/46918569748

    [Art.] Centre and Periphery, geographical, in: Münsteraner Glossar zu Einheit und Vielfalt im Recht, 4. Ausgabe (EViR Working Papers 11), Münster 2024, 17–19.
    Open Access: https://doi.org/10.17879/46918569748

    Arbeitsmigration in der süddeutschen NS-Kriegswirtschaft. Computergestützte Datenexploration mittels historischer Geoinformation und Netzwerkanalyse, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 74, 9/10 (2023), 550-570, zus. m. Alina Ostrowski, Jorrit Hopp, Lukas Bartl, Markus Gerstmeier, Heiko Brendel, Simon Donig, Malte Rehbein

    Lethal Violence in Decline? A Critical Review of Historical Homicide Rates in England, in: Crime, Histoire & Sociétés 25, 2 (2021), 33–57.
    Open Access: https://doi.org/10.4000/chs.3050

    Hard Numbers? The Long-Term Decline in Violence Reassessed. Empirical Objections and Fresh Perspectives, in: Continuity and Change 36, 1 (2021), 1–32, zus. m. Gerd Schwerhoff, Alexander Kästner, Wiebke Voigt
    Open Access: https://doi.org/10.1017/S0268416021000096

    „Alles kommt vom Bergwerk her“? Städtische Identität und Bergbau in Chroniken erzgebirgischer Städte in der Frühen Neuzeit, in: Neues Archiv für Sächsische Geschichte 90 (2019), 109–128.

    Beschaffen, verwalten, begraben. Die Dresdner Anatomie und ihre Leichen, 1748-1817, in: Tiefe Einblicke. Das anatomische Theater im Zeitalter der Aufklärung, hrsg. v. Johanna Bleker/Petra Lennig/Thomas Schnalke (Kaleidogramme 167), Berlin 2018, 205–221, zus. m. Alexander Kästner

    Rezensionen für Zeitschrift für Historische Forschung und Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte.

  • Forschungsschwerpunkte

    • Herrschaft und Grundherrschaft im Alten Reich

    • Geschichte der Gewalt

    • Strafrechts- und Kriminalitätsgeschichte

    • Englische Geschichte des 18. Jahrhunderts

  • Projekt

    Käte Hamburger Kolleg „Einheit und Vielfalt im Recht“: https://www.uni-muenster.de/EViR/

    Herrschaft und Grundherrschaft im Alten Reich (1550–1750)

    Zwischen 1500 und 1750 lebten über 90% der Bevölkerung in den Gebieten des heutigen Deutschlands auf dem Land oder in kleinen Städten. Für diese Menschen war die Grundherrschaft die zentrale Herrschaftsinstanz in nahezu allen Belangen. In den Debatten der letzten Jahrzehnte zu Herrschaft oder, damit zusammenhängend, Staatsbildungsprozessen sind Grundherrschaften jedoch kaum vertreten. Diese Herrschaftsinstanzen, die sich auf der mittleren Ebene zwischen Untertanen und Landesherren befanden, bilden einen blinden Fleck in den aktuell diskutierten Beschreibungsmodellen zu Herrschaft in der Frühen Neuzeit. Dabei dürften sie nicht nur für die meisten Menschen die bedeutsameren Herrschaftsbeziehungen gewesen sein, sondern sie lagen auch quer zu landesherrlichen Untertanenverhältnissen, stellten also eine Strukturähnlichkeit dar, die allen Gebieten des Alten Reichs gemeinsam war. Ausgehend von einer vergleichenden Untersuchung mehrerer Grundherrschaften lassen sich so auch allgemeinere Rückschlüsse auf Herrschaft im Alten Reich ziehen.

    Ein solches Vorhaben verspricht damit erstens neue Erkenntnisse zur Herrschaft in grundherrschaftlichen Kontexten, indem es Grundherrschaften unter den Gesichtspunkten der neueren Forschungsansätze (Kulturgeschichte des Politischen, Herrschaft als Kommunikationsprozess) vergleichend untersucht. Der herrschaftliche Kommunikationsprozess muss dabei stärker als bislang an dessen sozialgeschichtlich-strukturelle Rahmenbedingungen rückgebunden werden, um die Macht- und Ressourcenungleichheit im ‚Aushandeln‘ von Herrschaft konsequent mitdenken zu können.

    Dadurch eröffnet das Vorhaben zweitens neue Perspektiven auf Herrschaft in der Frühen Neuzeit insgesamt, indem es Grundherrschaften in das Geflecht weiterer Herrschaftsträger, etwa auf Landes- und Reichsebene einbettet. Auf diese Weise wird dem Gesamtbild ein essenzielles Puzzleteil hinzugefügt, was zu einem besseren Verständnis des Funktionierens frühneuzeitlicher Herrschaft, von Staatsbildungsprozessen und der Dynamiken von Stabilität und Wandel frühneuzeitlicher Herrschaftsformationen führt.

  • Lehre

    Sommersemester 2025

    Seminar: Über Bauern herrschen. Software-gestützte Analyse frühneuzeitlicher Quellen zur Grundherrschaft

    Sommersemester 2024

    Übung: Rückgang der Gewalt? Herausforderungen quantitativer Frühneuzeit-Forschung

    Wintersemester 2023/2024

    Übung: Kollektiver Protest in der Frühen Neuzeit

    Sommersemester 2022

    Quellen-Übung: „Heymlicher boßhafftiger weiß ertödtet“ - Quellen zu Kindstötungen in der Frühen Neuzeit