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© Christoph Steinweg
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"Ein Ort des Lernens, des Staunens und der Freude"

Eröffnung am 10. August voller Erfolg

Als Orte des "Lernens, des Staunens und der Freude" beschrieb Claudia Kamcke, Leiterin der Fachgruppe Naturwissenschaftliche Museen im Deutschen Museumsbund, Museen bei der Eröffnung des Geomuseums am 10. August und traf damit den Nagel auf den Kopf. Denn nicht nur die Besucher*innen staunten über die Vielfalt, die ihnen geboten wurde, auch die Museumsverantwortlichen waren überrascht von dem großen Interesse, dass das neue Haus bereits am ersten Öffnungstag fand. 585 Besucher*innen waren es am ersten Tag, nicht einmal eine Stunde brauchte es, bis die ersten 100 den Weg zur Pferdegasse 3 fanden, berichtete Museumsdirektor Prof. Harald Strauß.

Der Wunsch von Prorektor Prof. Michael Quante, das Museum möge mit seiner zentralen Lage am Domplatz ein besonderer Ort für den Dialog mit der Stadtgesellschaft werden, scheint damit schon am Tag der Eröffnung in greifbare Nähe gerückt. "Für uns ist der Transfer kein Luxus, sondern steht im Zentrum der Arbeit", betonte Quante. Denn gerade die Beschäftigung mit der Natur und der langen Geschichte des Planeten Erde ermögliche es, Erklärungsansätze für heutige Phänomene wie den Klimawandel zu finden.

Naturwissenschaftliche Museen seien "Schatzkammern des Wissens", so Fachgruppenleiterin Kamcke, in denen sich die Schönheit und Komplexität der Natur bestaunen und verstehen lasse. In Zeiten von Klimawandel und Diversitätsverlust seien Naturkundemuseen essenzielle Einrichtungen als Archive des Lebens. Wer durch das Geomuseum geht, versteht sofort, was sie meint: Vom kleinsten Mineral bis zum größten Fossil erzählen alle Exponate von einer unfassbaren Vielfalt des Lebens und der Lebensräume auf der Erde.

In den vergangenen 4,6 Milliarden Jahren hat der blaue Planet schon zahlreiche fundamentale Umwandlungen erfahren. Plastisch zeigt das Museum dies am Beispiel Westfalens. Wo heute Kühe grasen, lag vor rund 140 Millionen Jahren ein tiefes Meer. Die Skelette der Schwimmsaurier Brancasaurus und Gronausaurus zeugen davon ebenso wie die Kreidefische des Münsterlandes, die in einem langen Glasaquarium gemeinsam mit anderen Meeresbewohnern ausgestellt sind.

Die unterschiedlichen Gesteinsschichten, die von den langen Zeiträumen zeugen, hat die Bohrung Münsterland 1 als damals tiefste Bohrung Europas 1962 bei Billerbeck zu Tage gebracht. Ein maßstabsgetreues Modell des 5.956 Meter langen Bohrkerns lässt sich befühlen - so wie auch viele andere Stationen auf das haptische Erleben eingerichtet sind. Hier haben die Ausstellungsmacher besonders für sehbeeinträchtigte und blinde Menschen sowie an Kinder gedacht. Unterstützt wurden sie dabei vom Blinden- und Sehbehindertenverein Münster und Umgebung im BSV Westfalen e.V. und von der AG4 in der Kommission zur Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen der Stadt Münster.

Das ist nur ein Beispiel dafür, wie viele Menschen an der Neukonzeption und Einrichtung des Geomuseums beteiligt waren. Finanzielle und ehrenamtliche Unterstützung erhielt das Geomuseum von zahlreichen Spenderinnen und Spendern und dem Förderverein des Museums. Ihnen allen dankte Prof. Strauß, ebenso wie den zahlreichen Mitarbeiter*innen der Universität und den vielen externen Firmen. An einen erinnerte er aber ganz speziell: an Dr. Markus Bertling, Kurator der Geologisch-Paläontologischen Abteilung, der im vergangenen Jahr verstorben ist und nicht mehr erleben konnte, wie seine Visionen für das Geomuseum realisiert wurden.