Form im Diskurs - 2012

26.-28.09.2012
Echt inszeniert. Interviews in Literatur und Literaturbetrieb. Frankfurt am Main.
Dieses Symposium rückte das von der Literaturwissenschaft bisher kaum erforschte Grenzphänomen ‚Interview‘ aus mehreren Perspektiven in den Blick. Die erste Sektion der Tagung widmete sich der Theorie sowie der Kultur- und Mediengeschichte des Interviews. In der zweiten Sektion ‚Interviews über/als Literatur‘ wurde der Blick auf historische Veränderungen in der Interviewpraxis, mediale Bedingungen sowie Personal- und Inszenierungstechniken von Autoren und Interviewern gerichtet. Die dritte Sektion ‚Interviews in Literatur‘ analysierte – ausgehend von der Beobachtung, dass Interviews seit den 1970er Jahren zunehmend zum Bestandteil fiktionaler Texte werden – die Formen und Funktionen von Interviews in literarischen Texten.
28.-29.09.2012
Populäre Piraten. Vermessung eines Feldes. Marbach.
Piraterie ist auf die Agenda der Debatten um internationale Sicherheit und Datenverkehr gerückt; völkerrechtlich, urheberrechtlich gilt der Pirat als prekäre Figur. Diese Tagung rückte die Debatte um die Figur des Piraten in genrespezifische Fragestellungen ein und stellte narrative und ikonographische Muster der Piratenliteratur in den Mittelpunkt: wie entsteht das Piratengenre, wie gestalten sich dessen Zyklen? Texte wurden dabei in den Blick genommen, die allenfalls aus der Perspektive der Sozialgeschichte der Literatur kursorisch gesichtet wurden. Die Frage nach der Popularität des Piratengenres ermöglichte es, dessen Genealogien bis in die Gegenwart, in Film und Comic zu verfolgen. Es wurde ein Beitrag zur literarischen Ikonographie der Piratenfigur geleistet.
03-06.10.2012
Spekulation. Frankfurt am Main.
Diese Tagung setzte die philosophische Reflexion und die Finanzwirtschaft dialektisch zueinander in Beziehung und erkundete das Thema ‚Spekulation‘. Dass etwas bloße Spekulation sei, meint in der Regel, dass einer Aussage die empirische oder rationale Grundlage fehlt. Als Sprech- und Darstellungsregister ist die Spekulation zugleich ein Modus des Populären und ein konstitutives Medium moderner Wissensgesellschaften. Wer spekuliert, ist obendrein jemand, der mit Finanztransaktionen Geld verdient. Im Zeichen der fortschreitenden Integration globaler Märkte ist die Finanzmarktspekulation zum ‚Faszinosum tremendum‘ der Kapitalismuskritik geworden und hat dieser zugleich eine Wendung ins Medienanalytische gegeben. Daher fragte diese Tagung nach den Medien der Spekulation, nach der Spekulation der Medien und nach der Spekulation als Verfahren. Ein Vortrag befasste sich dabei mit Spekulationen in Genre-Theorie und Genre-Geschichtsschreibung.