Form im Diskurs - 2011

16.-18.02.2011
Der Dialog der Antike. Formen und Funktionen der literarischen Gattung zwischen Philosophie, Wissensvermittlung und dramatischer Inszenierung. Bamberg.
Ziel dieser international ausgerichteten Tagung war es, das Verhältnis von Form, Inhalt und Funktion des (antiken) Dialogs, d. h. den Dialog als literarische Gattung, zu beleuchten. Dabei sollte der Fragestellung nachgegangen werden, warum sich diese Literaturgattung in der Antike in unterschiedlichen formalen und funktionalen Variationen dermaßen großer Beliebtheit erfreute.
03.-05.03.2011
Sortieren, Sammeln, Suchen, Spielen. Die Datenbank als mediale Praxis. Braunschweig.
Die Datenbank ist aus unserer modernen technisierten Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Trotz ihrer ubiquitären Verwendung und ihrer Kernfunktionalität für zeitgenössische Modi der Information und der Wissensordnung ist sie in der medien- und kulturwissenschaftlichen Diskussion und Theoriebildung bisher zumeist nur peripher behandelt worden. Das Anliegen dieser Tagung war es daher, die Datenbank als zentrales Moment für eine digitale und ludische Medienkultur zu begreifen und theoretisch zu reflektieren.
29-30.04.2011
Ästhetik des Körpers oder Taktiken des Alltäglichen? Kulturphilosophie und Diskursanalyse bei Michel Foucault und Michel de Certeau. Hildesheim.
Mit der Frage nach der Ästhetik des Körpers und den Taktiken des Alltäglichen eröffnete diese Tagung einen Blick auf die beiden Denker Michel Foucault und Michel de Certeau. Im Zentrum standen kulturphilosophische und ästhetische Überlegungen zu den Funktionen des Körpers als ‚Ort‘ von Disziplinierung, ästhetisch-ethischer Selbstgestaltung und möglichem Widerstand. Foucault entwickelte – zumindest implizit – eine Hermeneutik des Subjekts, welche die diskursiven Wirkungen und Beziehungseffekte zwischen Wissen, Macht und körperlichen Praktiken des Subjekts untersucht. Eindeutig ist der Körper bei Michel de Certeau bereits Teil der Ausgangsdiagnose. Dieser zufolge ist die Neuzeit durch den Verlust des Körpers und die Dominanz der écriture gekennzeichnet.
23.05.2011
Ästhetik des Vorläufigen. Skizze – Entwurf – Probe. Salzburg (Österreich).
Diese interuniversitäre Tagung, die seinerzeit im damaligen Salzburger Barockmuseum stattfand, trug dem Tagungsort insofern Rechnung, als die ibidem gezeigte Sammlung Kurt Rossachers ihren Schwerpunkt auf Studien zu später erst vollständig ausgeführten Gemälden legte. An kunsthistorische Aspekte anknüpfend, erschlossen die Beiträge die Themenvielfalt künstlerischer Vorläufigkeit auch mit Blick auf Musik, Tanz, Theater und eben Literatur. So befasste sich ein Vortrag etwa mit Gertrude Steins Dramen und einer entsprechenden Poetik des Vorläufigen.
03.-05.06.2011
Atmosphären erleben. Dimensionen eines diffusen Phänomens. Karlsruhe.
Atmosphären sind allgegenwärtig, sowohl als naturwissenschaftliche Fakten als auch als zwischenmenschliche und gesellschaftlich-kulturelle Phänomene. Diese interdisziplinär konzipierte Tagung widmete sich den verschiedenen Dimensionen von Atmosphären und deren Erleben, sodass u. a. medial erzeugte Atmosphären in Massenmedien thematisiert wurden. Grundsätzlich forderten die Diffusität, Instabilität, Veränderlichkeit und Komplexität dieser Phänomene neue Betrachtungsweisen heraus.
23.-25.06.2011
Epoche und Metapher. Zur Tropologie kultureller Ordnungen. Leipzig.
Diese Tagung brachte verschiedene, an der Metapher interessierte Wissenschaften in ein interdisziplinäres Gespräch über die Frage nach der Spezifik epochal dominanter Metapherkomplexe und -verwendungsweisen. Die Hauptfrage lautete dabei, inwiefern sich Epochen nicht nur über geteilte Wissensbestände und Begriffe, sondern auch durch gemeinsame Metaphern konstituieren und verständigen. Um diese und ähnliche Fragestellungen nach der Genese, Struktur und Funktion von epochentypischer Metaphorik beantworten zu können, war es ein besonderes Anliegen der Tagung, den synchronen Zugriff in Philosophie, Semantik, Kognitionslinguistik und Literaturtheorie mit der diachronen Betrachtung des Phänomens in Wissenschafts- und v.a. Literaturgeschichte in Beziehung zu setzen.
07.-09.07.2011
Das Dämonische. Schicksale einer Kategorie der Zweideutigkeit. Bonn.
Diese Tagung brachte verschiedene, an der Metapher interessierte Wissenschaften in ein interdisziplinäres Gespräch über die Frage nach der Spezifik epochal dominanter Metapherkomplexe und -verwendungsweisen. Die Hauptfrage lautete dabei, inwiefern sich Epochen nicht nur über geteilte Wissensbestände und Begriffe, sondern auch durch gemeinsame Metaphern konstituieren und verständigen. Um diese und ähnliche Fragestellungen nach der Genese, Struktur und Funktion von epochentypischer Metaphorik beantworten zu können, war es ein besonderes Anliegen der Tagung, den synchronen Zugriff in Philosophie, Semantik, Kognitionslinguistik und Literaturtheorie mit der diachronen Betrachtung des Phänomens in Wissenschafts- und v.a. Literaturgeschichte in Beziehung zu setzen.
08.-10.12.2011
GattungsWissen. Wissenspoetologie und literarische Form. Hannover.
Von der an den ‚Poetologien des Wissens‘ orientierten Literaturwissenschaft wurde darauf hingewiesen, dass das Auftauchen neuer Wissensobjekte und Erkenntnisbereiche zugleich als Form ihrer Inszenierung zu begreifen sei. Im Zuge des damit formulierten Interesses für die Darstellungsaspekte von ‚Wissen‘ ist auch die Neuperspektivierung von Gattungsbegriffen als eine wichtige Forschungsperspektive benannt worden. Diese Tagung beschäftigte sich mit den literaturwissenschaftlichen Untersuchungseinheiten wie ‚Gattung‘ und ‚Werk‘ für wissensgeschichtliche und wissenspoetologische Fragestellungen; es sollte untersucht werden, wie Literatur ihre diskurs- und kulturrelevanten Akzente nicht allein in Inhalten, sondern auch und v. a. aufgrund sprachlicher Formgebung setzt. Literatur konstituiere Wirklichkeit und Wissen wesentlich über Form sowie über die Ausstellung und Thematisierung von Form, wie auf dieser Tagung bilanziert wurde.